Kapitel 28

268 15 10
                                    

*Scars Sicht*

Als ich diesen Morgen zum Frühstücken gehe, bin ich extrem nervös. Warum genau kann ich mir selber nicht erklären, aber was es auch ist, ich habe das Gefühl, dass es berechtigt ist. Die anderen sitzen auf ihren Plätzen und frühstücken schon, ich bin wiedermal spät dran. Einfach unglaublich. Ich setze mich auf einen Platz, als auf einmal Rackden in den Saal kommt. Er schaut sich kurz prüfend um, hastet aber zu mir als er mich entdeckt. Die anderen Mädchen sind sichtlich verwirrt, aber ich kümmere mich im Moment nicht darum. Genau genommen bemerke ich das nicht einmal. "Scar, kannst du kurz mit kommen?" "Was gibt's Racker?" "Wenn das wieder anfängt werde ich wahnsinnig, jetzt hat Tez- Deric erst aufgehört!" "Wolltest du gerade...?" "Ja ja, kein Themawechel bitte! Jetzt komm mit, bevor ich dich einfach trage!", unterbricht er mich. "Ist ja gut!" Verlegen stehe ich auf und folge ihm in den Raum, aus dem er vorhin gekommen ist. "Rackden, was willst du?" "Komm einfach mit?" "Du lässt mich aber nicht wieder entführen, oder?" "Witzig. Halt den Mund und komm mit" "Du bist ja gut drauf." "Absolut. Ich werde von Deric auch als Dienstbote missbraucht." "Warum hättest du vorhin fast Tezzko gesagt?" "So war er mir lieber..." "Wundert mich irgendwie nicht." "Geh einfach den Gang entlang und in die zweite Tür links. Klopf aber lieber an!" "Äh... ok?" Kopfschüttelnd folge ich den Anweisungen von Rackden und gehe somit den breiten Gang entlang, bis ich bei besagter Tür ankomme. Dort klopfe ich an, woraufhin sich die Tür langsam öffnet."Hey Scarlett..." Ich hätte es mir denken können, wenigstens weiß ich jetzt, woher meine Bedenken kamen, als ich zum Frühstück bin. "Hey Deric... ich nehme mal an, dass das nicht allein Rackdens Idee war?"
"Warum?" "Egal." "Hör mal Scar, ich weiß, dass ich dich gestern ziemlich überrumpelt habe und es tut mir leid..." "Ist... ist schon gut." "Verdammt, ich habe die Schnauze so voll! Ich will das alles nicht mehr zurück haten müssen und mir geht es am Arsch vorbei, was mein Dad dann denkt!" "Worauf willst du raus?" "Scar? Ich liebe dich. Ich will diesen ganzen Mist hier nicht mehr machen!" "Spätestens jetzt hast du mich überrumpelt", murmle ich und schlucke schwer. Er wirkt ein wenig enttäuscht, aber ich verstehe, warum. "Wow, okay... so sieht es also aus", meint er dann mit kühler Miene. Ich werde unruhig und bin mir nicht sicher, wie ich jetzt handeln soll. Mein Kopf und mein Herz sagen mir komplett unterschiedliche Dinge! Letztendlich ist das Leben allerdings doch wie einer dieser kitschigen Liebesromane... mein Herz siegt bei dem inneren Kampf, weswegen ich ihn kurz anlächle, bevor ich mich auf die Zehenspitzen stelle und meine Lippen auf seine drücke. Sofort schlingt er seine Arme um mich und zieht mich näher zu sich. "Ich habe das so vermisst!", nuschelt er, woraufhin ich nicht anders kann als zu schmunzeln. Schwer atmend lösen wir uns von einander. "Ich liebe dich auch Deric." "Dann wird es Zeit, dass wir dashier beenden." "Werdet ihr dann nicht verklagt oder so?" "Doch, aber das ist mir egal." "Ich halte das für keine sonderlich gute Idee..." "Diese Diskussionen haben mir nicht gefehlt..." "Na vielen Dank." "Ich habe schon einen Plan." "Dann tu das, aber wenn ich dabei Probleme bekomme, werde ich wahnsinnig!" "Keine Sorge. Dabei geht es eigentlich nur um mich." "Das macht es nicht gerade besser..." Er lächelt schwach und fährt mit einem Daumen seiner noch blau angelaufenen Hand über meine Wange, bevor er mich nochmal küsst. Okay, ich glaube ich muss mich bei Austin bedanken. "Am besten gehst du jetzt wieder zu den anderen Mädchen, morgen lasse ich dann die Bombe platzen." "Du bist schwanger?" "Natürlich!" "Ist okay. Ich geh dann mal, bevor es noch schräger wird!" Belustigt legt er den Kopf schief, weswegen ich ihn flüchtig küsse und dann das Zimmer verlasse. Hoffentlich endet dieser vermeindliche Plan nicht in einem Desaster...

Wo ist der Reiche, den ich liebe?Where stories live. Discover now