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Am nächsten Tag, wartete ich an der Abzweigung zu Julias Straße. Ich sah auf meine Uhr. Wie immer war ich viel zu früh. Ich setzte mich auf eine Bank am Wegesrand. Seufzend holte ich eines meiner vielen Bücher aus meiner Tasche und schlug es auf. Es kam mir vor als wären erst wenige Minuten vergangen als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Vor Schreck ließ ich mein Buch fallen. Ich wirbelte herum. Über mir stand Jules. „Hey.", grinste sie mich an. Ich wollte etwas erwidern, doch wie immer kam ich nicht zu Wort, da sie mich küsste. Ich zuckte leicht zurück, bis ich mir die gestrige „Unterhaltung" wieder ins Gedächtnis rief und den Kuss erwiderte. Ach ja. Sie ist ja jetzt meine... Freundin. Lächelnd löste sie sich von mir. „Guten Morgen!", sagte meine Freundin munter. „Ich dachte schon du kommst nie.", brummte ich mit roten Wangen, auch wenn es gelogen war, da ich die Zeit schon längst vergessen hatte. Ich hob mein Buch auf und wischte den Dreck von Einband. „Können wir?", fragte sie fröhlich. Ich nickte. Sie hielt mir die Hand hin. Will sie jetzt, dass ich ihre Hand nehme? Weil wir zusammen sind? Zögerlich ergriff ich die mir angebotene Hand. Sofort zog Jules mich voran. Wir sprachen nicht, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Ich hörte sie leise Pfeifen und ich spürte ihren Blick. „Du schaust mich schon wieder an.", murmelte ich. Verlegen sah sie zu Boden. Meine Hand wurde langsam schwitzig. Peinlich berührt entzog ich mich ihrem Griff und wischte meine Hand an meiner Hose ab. Nach einem langen Weg betraten wir den Schulhof. Wir gingen an den Anderen Schülern vorbei, die sich wir immer in Grüppchen aufgeteilt hatten. Plötzlich stellten sich uns ein Paar Jungs in den Weg. Dieselben Jungs, die mich immer beleidigten und ärgerten. „Aww, so ein süßes Paar. Die Lesbe und die Streberin, da haben sich zwei gefunden!", sagte Mike, der Anführer, laut und die anderen Jungs brachen in Gelächter aus. Ich senkte den Blick. Julia straffte die Schultern. „Halt einfach dein dreckiges Maul Michael." Mike lachte verächtlich. „Die Lesbe will mir sagen was ich zu tun hab, wie niedlich.", höhnte er. Wieder Gelächtern von den Anderen. „Ich freu mich für dich, Streberin, ehrlich. Endlich hast du jemanden gefunden, der freiwillig mit dir rumhängt. Ist doch freiwillig, oder? Du bezahlst du Lesbe doch nicht etwa?" Er tat geschockt. Ich biss mir auf die Lippe um die Tränen zurückzuhalten. Auf einmal ertönte eine Stimme von hinten. „Lass die Beiden in Ruhe."

Flash mich.[German]Where stories live. Discover now