13. Passt Perfekt

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Ich konnte mich nicht entsinnen, wann ich das letzte Mal so glücklich darüber war, Hausarrest zu haben und, je mehr ich über Curt nachdachte, desto glücklicher wurde ich. Ehrlich gesagt war das wohl das beste, was mir diesen Monat passiert war. Ich durfte das Haus nicht verlassen und niemand wäre sauer auf mich. Zugegebenermaßen, ich war den Hausarrest selbst schuld, aber wie sollte ich bowlen gehen, wenn ich das Haus nicht verlassen durfte?

Ich schüttete die Bücher aus meiner Tasche und pflanzte mich grinsend auf mein Bett. Seit einer knappen halben Stunde hatte mein Handy nicht mehr gepiepst, also hatte Lydia wohl verstanden, dass ich nicht kommen konnte. Ich weiß, dass ich sie nicht wieder von mir stoßen sollte, doch mit süßen Lacrossespielern ausgehen, stand nicht auf meiner Prioritätenliste. Außer sie waren meine Nachbarn und fesselten mich allein mit ihren Augen.

Ich sah auf und beobachtete seine Silhouette durch das Fenster. Er hatte den Stuhl vor seinem Computer nur ein paar mal verlassen und ich wollte wirklich mit ihm reden. Ich weiß, dass er von Lydias Plan, Curt mitzunehmen, nicht besonders begeistert war. Sie hatte ihm oft gesagt, dass er nicht kommen sollte und an seiner Stelle wäre ich verärgert. Auch, wenn ich selbst nicht gerne gegangen wäre.

Ich klappte das Laptop auf, dass Roe mir geliehen hatte und scrollte durch Facebook. Ich hatte meinen Account vor dem Unfall erstellt und nicht mehr angerührt, zumindest bis jetzt. Es war fürs erste gut so. Ich hatte nicht die Chance gehabt, zu sehen, wie meine zwei besten Freunde mit ihren Leben weitergemacht hatten, zumindest bis jetzt, ich hatte nicht mal bemerkt, dass sie all die Bilder mit mir gelöscht hatten.

Meine Pinnwand war leer, da waren nur ein paar Posts von zufälligen Leuten, die mir ihr Beileid Aussprachen, aber es war nicht von Bedeutung. Leute, mit denen man seit Jahren nicht gesprochen hatte, kamen aus dem Untergrund gekrochen und meinten, sie könnten dir etwas über dein Leben erzählen.

Der Computer piepte und ich lächelte, als Stiles' Chat auftauchte. Ich musste über sein Profilbild lachen. Es war eines der Bilder, die auf dem Handy waren, das er mir gegeben hatte, aber auf diesem lächelte er breit. Er war nicht mein Freund, also würde ich mir nicht die restlichen anschauen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie alle in gewisser Weise süß waren.

STILES STILINSKI - Solltest du dich nicht fertig machen?

ALIYA PARRISH - Ich habe Hausarrest

ALIYA PARRISH - Hab ich dir doch erzählt

STILES STILINSKI - Ja, aber seit wann stoppt das eine Rebellin wie dich?

Ich lachte über seine Worte und wartete darauf, was er noch schrieb, aber hatte es anscheinend gelöscht, denn sein Status stand nun nicht mehr auf schreibt. Seit der Plan dich nicht mehr einschließt. Ich biss mir auf die Lippe und löschte schnell das, was ich geschrieben hatte.

STILES STILINSKI - Schau aus dem Fenster

Ich stellte das Laptop weg und zog die Gardine beiseite. Sein Fenster war geschlossen und ich konnte nicht mehr seine Silhouette erkennen. Ich schaute mich um und seufzte. Was zur Hölle meinte er?

Ich trat ein paar Schritte zurück, als ich ein klopfen an dem Fenster neben mir hörte und sah einen grinsenden Stiles. Ich zog die Gardinen wieder zu und öffnete das Fenster, als er sich heraus lehnte und mir die Hand reichte.

"Was machst du da?"

"Komm schon." Ich schaute auf die Lücke zwischen den Häusern und dann zur Einfahrt. Roes Wagen stand nicht da und sofort schoss Adrenalin durch meinen Körper und ich sah ihn wieder an.

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