Kapitel 36

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Zayn PoV
Müde stieg ich aus dem Auto aus und lief auf das Krankenhaus zu. Ich war gestern noch lange im Krankenhaus gewesen, doch sehen durfte ich Bianca nicht.
Meine Augen brannten, meine Glieder schmerzten und die Haut unter meiner Nase war wund, doch die Hoffnung, sie heute sehen zu können, trieb mich auf das große Gebäude zu.
Ich meldete mich bei der Rezeption an und fragte, ob sie wach sei.
"Ihre Frau wurde heute verlegt, sie ist vor einer halben Stunde ungefähr aufgewacht. Ich rufe einen Arzt, der Sie zu Ihrer Frau bringt." meinte die Krankenschwester lächelnd.
Freudig lächelte ich und bedankte mich. Bianca war wach, es geht ihr gut.
Unruhig wartete ich auf den Arzt, welcher bald kam und mich zu dem Zimmer führte. "Die Patientin erinnert sich nicht an den Unfall, bitte sprechen Sie sie nicht darauf an." bat mich der Arzt und öffnete die Tür.
Dort lag sie, in den weißen Bettlaken sah sie immer noch gut gebräunt aus doch wer sie kannte, sah, dass sie ziemlich blass war.
Ihre Augen waren geschlossen, und sie atmete ruhig. Ich lief auf sie zu, woraufhin sich ihre Augenlider öffneten und ihre wunderschönen, blauen Augen freigaben.
"Hey." murmelte ich leise und nahm ihre Hand, welche sie mir entriss und mich mit großen Augen ansah.
"Wer bist du?" fragte sie mich, und Panik blitzte in ihren Augen auf.
Meine Welt geriet ins Schwanken, alles was ich fühlen konnte war Schmerz.
Bianca PoV
Ich sah den Fremden an. Irgendwoher kannte ich ihn, vielleicht aus dem Fernseh?
"Hey." Seine Stimme war weich, seine Augen glitzerten, und er sah so aus, als wäre ihm ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Er nahm meine Hand und lächelte mich an.
"Wer bist du?" fragte ich und entriss ihm meine Hand. Wer war er, was machte er hier und wieso zum Teufel nahm er meine Hand?!
"Mrs. Malik, dies ist ihr Mann." versuchte der Arzt mich zu erreichen.
Ich kniff meine Augen zu einem Spalt zusammen. "Sie sind der zweite Arzt der mich so nennt! Ich bin weder verheiratet noch heiße ich mit Nachnamen Malik! Ich kenne keinen Malik! Ich bin Bianca Palentini!" fauchte ich und sah den Arzt böse an. "Ich habe nach meinem Freund gefragt und sie bringen mir hier jemanden wildfremdes!"
Der Mann vor mir sah mich entsetzt an. Trauer stand in seinen Augen, eine Träne lief über sein Gesicht. Er drehte sich weg und ballte seine Fäuste.
"Bianca..." flüsterte er und drehte sich wieder um. Seine großen, braunen Augen sahen in meine. "Ich bin dein Mann." Seine Stimme war leise, sodass man sie kaum verstehen konnte.
"Ich kenne Sie nicht. Verschwinden Sie!" brummte ich und drehte meinen Kopf weg.
"Bibi. Ich liebe dich." schluchzte der Mann und griff erneut nach meiner Hand.
Ich entriss sie ihm erneut und sah den Arzt böse an. Bringen Sie mir meinen Freund er heißt..."
"Charlie sitzt im Gefängnis." knurrte der Unbekannte und ballte seine Hände zu Fäusten. "Weil er mich angeschossen hat. Weil du dich für mich entschieden hast statt für ihn."
"Gehen Sie aus meinem Zimmer!" schrie ich und Tränen rollten über meine Wange. Wieso kannte ich diesen Mann nicht? Wenn ich ihn doch angeblich liebte?!
Zayn PoV
Ich verschwand diesmal wirklich aus ihrem Zimmer. Mein Kopf brummte. Ich war doch schon vor Charlie da. Wieso konnte sie sich an ihn erinnern aber nicht an mich?
Diese Frage stellte ich dem Arzt, und dessen Antwort war wie ein Fausthieb in den Magen. Verdrängung. Bianca hatte wahrscheinlich alles verdrängt, was mit dem Unfall zu tun hatte. Also auch mich. Ich schloss meine Augen.
Das konnte nicht wahr sein.
"Wird sie sich irgendwann wieder erinnern können?" fragte ich hoffnungsvoll.
Der Arzt zuckte mit den Schultern. "Die Chance steht 50:50. Ihre Frau könnte morgen aufwachen und sich an alles erinnern, vielleicht kann sie sich auch nach und nach erinnern wenn Sie ihr Bilder mitbringen. Ich muss Sie aber warnen Mr. Malik. Es kann genau so gut sein, dass die Patientin sich nie wieder an die Zeit erinnern wird." sagte der Arzt und verschwand, da sein Pieper klingelte.
Ich ließ mich auf einen Stuhl sinken. Nein. Das durfte nicht sein. Bianca darf nicht für immer alles vergessen haben.
Ich ballte die Fäuste, stand auf und fuhr nach Hause, um das Fotoalbum von unserer Hochzeit zu holen. Es war noch früh am Morgen, man könnte noch viel erreichen wenn man sich bemühte.
Auf der Autofahrt fasste ich einen Entschluss. Egal ob ihre Erinnerungen zurück kehrten oder nicht - sie ist immer noch meine Frau und ich werde alles dafür tun, dass sie dies auch bleibt. Ich habe schon einmal geschafft, dass sie sich in mich verliebt, obwohl ich der größte Idiot war, den man sich vorstellen konnte.
Ich betrat das Krankenhaus erneut, steuerte nun direkt auf das Zimmer zu, in dem Bianca lag und klopfte vorsichtig an. Noch bevor sie herein sagte, betrat ich es und lächelte matt.
"Hör zu ich..." fing sie an, doch ich stoppte sie mit einer Handgeste, und hob das Album. Sie seufzte. "Ich kenne nicht mal deinen Namen."
"Zayn. Zayn Malik." murmelte ich und setzte mich an ihr Bett, indem ich mir einen Stuhl heran zog. "Ich hab dir ein Album mit gebracht. Es ist von diesem Jahr... Von unserer Hochzeit." flüsterte ich und strich über den Einband. Damals fand ich es kitschig ein Album zu machen, wenn man doch alle Fotos jeder Zeit auf dem Handy ansehen konnte, doch jetzt war ich einfach dankbar, dass Bianca so stur war und mich von diesem Album überzeugen konnte.
Sie seufzte, und nahm es mir aus der Hand. Sie trug den Ehering, welcher bei unserer vorherigen Begegnung noch auf dem Nachttisch lag. "Ich habe keine Ahnung wieso ich ihn angezogen habe. Ich denke, weil ich ihn so schön fand, und darin wahrscheinlich viel Liebe steckt." murmelte Bianca, während sie ebenfalls auf ihre linke Hand sah.
Sie öffnete das Fotoalbum und blätterte es durch, sah sich manche Bilder länger und manche Bilder kürzer an. Tränen rollten über ihre Wangen, welche mich hoffen ließen.
"Zayn..." fing sie an. "Ich bin nicht dumm und ich weiß, dass ich... wir einen schlimmen Unfall hatten und ich kann schlussfolgern, dass ich mich deswegen nicht erinnern kann. Die Zeit war da gewesen. Wir schienen glücklich gewesen zu sein. Aber ich kenne dich nicht. Ich empfinde nichts - rein gar nichts - für dich. Kein kleines bisschen." sagte sie und presste ihre Lippen aufeinander. Sauer stand ich auf, schmiss dabei den Stuhl um und stürmte aus dem Zimmer.
Wütend schlug ich auf einen Automaten ein, und auf jeden Gegenstand der auf Fausthöhe war, bis mir irgendwann ein Beruhigungsmittel gespritzt wurde.
Ein Arzt sah sich gerade meine Fäuste an, als Tränen über mein Gesicht flossen und mich schüttelten.
Sie kennt mich nicht mehr. Sie empfindet nichts für mich.



Maid »Wird überarbeitet« || Zayn Malik FanFiction ||Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ