Rosen

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Zombeys Sicht:

Ich saß in meinem Auto und umklammerte fest das Lenkrad. Allmählich hatte mich der Mut, der mich nach dem Telefonat mit Chessie übermannt hatte, verlassen. Neben mir lag ein Strauß Rosen. Waren die Rosen wirklich nötig? Ich hatte sie zwar gekauft, aber würde ich sie auch wirklich benutzen?
Dem Anschein nach nicht. Denn ich saß hier und starrte auf meine Hände, die immer verkrampfter um das Lenkrad griffen.
Ich bereute alles...Nicht etwa, dass ich ihn geküsst hatte...Nein.
Ich bereute, gegangen zu sein.
Tränen rollten langsam über mein Gesicht. Vorbei an den tiefen Augenringen und dem entstandenden Bart.
Wie konnte ich nur glauben, dass es das Richtige sei?
Wie naiv konnte ein Mensch nur sein?

Ich schluckte schwer und löste vorsichtig meine Hände vom Leder.
Wenn das so weiterginge, würde ich noch übermorgen hier sitzen. Aber ich konnte das alles nicht mehr. Ich musste ihn sehen. Jetzt.
Mut brodelte wieder in mir, entfacht von der Glut der Sehnsucht in meinem Herzen.
Ich trat die Fahrertür quasi auf und sprang aus dem Auto, auf den Asphalt. Beinhahe wäre ich wegen lauter Euphorie noch ausgerutscht. Zu meinem Glück blieben mir die Schmerzen erspart. Mein Kopf dröhnte auch schon von allein. Es fühlte sich so an, als würde mein Herz mir aus Brust springen wollen.
Ich versuchte mich zu beruhigen, was aber kläglich scheiterte. Nervös fuhr ich mir in die Haare. Es war ungewohnt nicht mehr als drei bis fünf Zentimeter von ihnen zwischen den Fingern zu spüren.
Ich hatte mich verändert. Und wie ich das hatte. Aber ich war mir sicher, Maudado würde mich erkennen, egal wie ich aussah.

Schnell schnappte ich mir die Rosen, vergaß natürlich das Auto abzuschließen und begab mich zur Tür. Gerade als ich klingeln wollte, öffnete mir eine alte Dame mit Hut die Tür. Zuckersüß lächelte sie mir entgegen. "Der, dem die Rosen gebühren, wird sich freuen.", meinte sie.
Ich lächelte zurück und antwortete: "Das hoffe ich sehr..."
Ich schob mich schnell an der Dame vorbei und rannte die Treppen nach oben. Immer und immer schneller berührten meine Füße die steinernen Stufen, ich fühlte sich kaum noch. Zeit begann zu rasen aber gleichzeitig auch still zu stehen.
Heiß, kalt und dann wieder heiß.
Drei...
Zwei...
Ich machte vor der Tür halt. Die Rosen völlig lediert in ihrer Hülle hängend und ihre Dornen tief in meine Haut grabend. Die Wunden bluteten, aber das war mir egal. Vielleicht wird er mir das Herz brechen, aber das war mir auch egal...

Wie von allein, fand meine Hand den Weg zur Klingel und betätigte sie. Jetzt heißt es warten und hoffen.

Mehr als nur Freunde {Zomdado FF}Donde viven las historias. Descúbrelo ahora