Echo

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Maudados Sicht:

Ich hechtete zur Tür und öffnete sie. Mein Blick fiel auf die ledierten Rosen, gar nicht erst auf das Gesicht. Doch allein schon, dass diese Person Rosen dabei hatte, verriet mir wer es war. Ich sah ihm ins Gesicht und erschrak leicht. Es war schmaler, als gewöhnlich und von einem Bart eingerahmt. Getrocknete Tränenspuren bahnten sich ihren Weg über die Augenringe. Zitternd streckte Zombey mir die Rosen entgegen. Dessen Köpfe waren verbogen und teilweise auch abgeknickt, die Blätter fehlten schon länger. Zudem rann etwas Blut an den Stielen der Rosen hinab. Wahrscheinlich hatte Zombey sie so sehr umklammert, dass sich die feinen Dornen tief in seine Haut gruben, und dass durch die dünne Plastikhülle.
Die Rosen zitterten hin und her. Es war wie, als hätte er überhaupt keine Kontrolle mehr darüber seine Gefühle zu verstecken. Das komplette Gegenteil zu unserem ersten Treffen.
Mein Mund musste die ganze Zeit offen gestanden haben, denn ich merkte wie mein Hals allmählich anfing zu kratzen. Etwas sagen oder etwas tun wollte ich, gelingen tat es mir nur nicht. Alles in mir spielte verrückt:
Mein Herzschlag hatte sich, gefühlt, auf mindestens das dreifache erhöht, die Innenseiten meiner Hände begannen zu schwitzen, sämtliche Gliedmaßen zitterten unkontrolliert, ähnlich wie mein Atem. Ich dachte, ich würde gleich in eine tiefe Ohnmacht fallen. Was dann aber passierte, hätte ich nie von mir gedacht.
Ich holte aus und verpasste meinem Gegenüber eine Ohrfeige, die selbst mir weh tat. Das Echo hallte überall im Treppenhaus wieder und schien alles zu verlangsamen.
Zombey sah mir in die Augen. Er ließ die Rosen sinken und blieb unverändert. Deshalb lief mir ein kalter Schauer über den Rücken, als er zum ersten Mal, an diesem Tag, etwas sagte: "Ich habe es verdient"
Erinnerungen prasselten auf mich nieder und trieben mir Tränen in die Augen. "Ich hätte sie verdient", erwiderte ich kränklich.
Vorsichtig streckte Zombey mir eine Hand entgegen. Zaghaft, fast schon zu zögerlich, striffen seine Fingerkuppen meine Haut. Reflexartig schloss ich meine Augen. "Ich bin gegangen", hauchte der Brünette. Kurz darauf legte ich eine meiner Hände auf die Seine. Er zuckte kurz, wollte seine Hand fast schon wegziehen, ich ließ ihm aber keine Chance. Fest umschlangen meine Finger seine Hand. "Bitte geh nie wieder...", flüsterte ich.

Mehr als nur Freunde {Zomdado FF}Where stories live. Discover now