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Bevor ihr lest habe ich was zu sagen. Vielen, vielen Dank für Alles! Wir haben die 1K erreicht. Aber wollt ihr mich umbringen? Ich hatte einen totalen Schock und musste erstmal mehrmals aktualisieren bevor ich es geglaubt habe. Ich dachte mir als ein kleines Dankeschön biete ich euch vielleicht ein Coverbuch an. Also wer Lust hat soll es sich gern ansehen. (bitte die Regeln lesen) Ansonsten kann ich nur nochmal danke an die vielen Votes und vor allem die Kommentare sagen, die mich sogar noch mehr als die Reads freuen. Denn im Ernst, ich dachte nie dass so ein Buch ankommen würde, gerade jetzt da es nicht viel wörtliche Rede gibt, sondern eher Gefühle. Danke für Alles! :)

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Ich strich über ihren glatten, schwarzen Lack, der sich anfühlte wie Samt. Wie sehr ich sie doch vermisst hatte. Ich musste endlich wieder ich werden und das war der erste Schritt. Als ich den Griff sanft mit meiner Hand umschlossen hatte, flüchtete ich vor Freude lächelnd zurück im mein Zimmer, in dem ich sofort mein Stimmgerät hervorsuchte. Ich freute mich so sehr darauf endlich wieder spielen zu können, denn ich hatte es nie verlernt, es waren nur die Erinnerungen, die mich daran hinderten ich selbst zu sein. Ich dachte nicht daran sie komplett zu verbannen, doch ich wollte mich wirklich an die Zeiten erinnern, in denen wir zusammen gelacht und geweint hatten, Zeiten in denen wir trotz der wenig geflossenen Tränen glücklich waren.

Ich strich ganz sanft über die Saiten, wobei der wohlige Klang den Raum erfüllte. Die Musik hatte mich sofort wieder in den Bann gezogen, als ich zum Einspielen vorsichtig an den Saiten zupfte. Das Lied welches ich spielte war für mich unverkennbar, denn es war 'Highway to Hell'. Dad hätte sich gefreut wenn ich es für ihn gespielt hätte, doch ich war einfach noch nicht bereit dafür. Meine Finger fühlten sich an wie eingerostetes Metall. Ich verhaute einige Töne, aber das war klar gewesen. Ich musste an diesem kleinen Funken Hoffnung festhalten, ihn umklammern und nicht loslassen, nicht schon wieder. Ich vernahm ein leises Klopfen an der Tür, doch stellte das Spielen dabei nicht ein, da ich gerade das Gefühl hatte es langsam zu können. Ich wollte gar nicht mehr aufhören, was hatte die Musik nur an sich, dass sie fast jeden so zu umschließen schien? Sie konnte so Vieles ausdrücken, sei es Schmerz, Wut, Trauer, Freude oder Liebe, die Liste war unendlich.

»Du hast sie wiedergeholt.«, hörte ich Mom mit einem kleinen Lächeln sagen, doch in ihren Worten steckte viel mehr. In ihren Augen erkannte ich kleine Tränen der Freude, ich hatte diesen Ausdruck so sehr vermisst.

»Ja, irgendwie habe ich es vermisst.«, gab ich zu und stoppte mein Spiel. Es fühlte sich an wie eine Last, die man mir auf einmal abgenommen hatte. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Ich hatte früher fast jeden Tag gespielt, es half mir meine Gefühle zu verarbeiten. Dann hatte ich aufgehört und ein wichtiger Teil von mir war verschwunden. Es fühlte sich gut an ihn wiederzuhaben.

»Warum hast du nur jemals aufgehört?«, fragte sie ganz sanft und setzte sich neben mich auf das Bett.

»Das ist schwer zu sagen... Mom?«, setzte ich vorsichtig an. Es war Zeit. Sie sah mich ganz erwartend an, also zog ich leise die Luft ein.

»Ich habe mich nie dafür entschuldigt, dass ich dich so verletzt habe, als ich sie auf den Dachboden gebracht habe. Es tut mir leid, ich hätte nicht so reagieren dürfen, es war falsch.« Sie schenkte mir eines ihrer warmen Lächeln und zog mich vorsichtig an sich. Es war wirklich an der Zeit gewesen, doch es gab noch viel mehr Dinge für die ich mich bei ihr entschuldigen musste, doch das musste warten.

»Ich verstehe es doch, nur bitte verstehe uns auch. Ich meine, du warst von einer auf die andere Sekunde nicht mehr dieselbe. Wir kannten dich immer so lebensfroh, aber als dein Vater dich dann auf der Brücke fand und dann das mit dem Instrument... das war zu viel für diese kurze Zeit. Wir haben ja verstanden, dass du Zeit gebraucht hast, aber selbst bei Großmutters Tod warst du nicht so. Wir haben uns Sorgen gemacht, dann lernten wir Dr. Grayson kennen... ich weiß genau was du von ihm hältst, ich kann es auch verstehen, aber versetze dich bitte in unsere Lage Kate. Wir hatten Angst dich vollkommen zu verlieren.«

Die Stille nach dirWhere stories live. Discover now