3. Kapitel

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Piepen drang in mein Ohr. Ich blinzelte auf meinen Wecker. 6.00 Uhr. Ich wollte mich wieder in mein Kissen fallen lassen, aber ich erinnerte mich an den Campingausflug. Heute! Ich muss sofort meine Großeltern anrufen. Ich rannte runter zum Telefon, da meine Großeltern kein Handy besitzen und wählte die Nummer. "Hallo?" Ging meine Oma verschlafen an den Hörer. Ich musste flüstern, denn sonst könnten mich meine Eltern hören. "Es gibt ein Problem." "Um die Zeit?" "Ich kann dieses Wochenende nicht zu euch kommen. Wir machen mit der Klasse einen Campingausflug übers Wochenende!" Erst hörte man nichts. "Ist doch gut. Da bist du wenigstens im Wald." "Du verstehst das nicht. Das ist meine erste Verwandlung." "Hör zu. Sobald du merkst du veränderst dich, laufe in den Wald. Ohne das dich jemand sieht. Dann kannst du im Wald bleiben und am Morgen wieder zu den Zelten zurückkehren." Das war ihr letztes Wort und ich hörte nur noch das Piepen, dass aus dem Hörer drang. Wie soll ich das schaffen? "Mit wem hast du denn so früh telefoniert?" Meine Mom kam die Treppe herunter und kratze sich am Kopf. "Äh... das war Clara. Sie wollte nur noch mal sicher gehen, dass ich auch alles eingepackt habe." Meine Mom ging einfach weiter in die Küche und machte sich einen Kaffee. Ich rannte die Treppen hoch und in mein Zimmer. Ich packte schnell mein Rucksack und machte mich fertig. Ich war aufgeregt. Warum muss denn alles immer so kompliziert sein. Ich schaute auf meinen Wecker. 7.00 Uhr. Schon klingelte es an der Tür. Ich rannte die Treppen wieder runter und machte auf. Vor mir stand Brandon. Oh nein! Wir wollten uns ja gestern treffen. Durch den Stress habe ich das total vergessen! "Es tut mir so leid!" Ich fiel um seinen Hals. "Schon ok. Ich wollte dich abholen, damit wir vielleicht jetzt noch ein bisschen spazieren können." Ich nickte, holte meinen Rucksack, verabschiedete mich und ließ hinter mir die Tür zufallen. Brandon nahm meine Hand und wir liefen gemeinsam zum Park. "Wollen wir uns setzen?" Es war eine große Wiese mit Bäumen. Wir legten uns neben unseren Lieblingsbaum, eine Eiche. Noch eine Stunde, dann mussten wir zur Schule. "Ich bin froh, dass wir es nachholen können." Flüsterte Brandon mir ins Ohr. Ich nickte und sah ihn lange in seine blauen Augen, in denen ich mich immer wieder verlor. Er kam immer näher und kurz bevor unsere Lippen sich berührten kitzelte er mich einfach aus. Mein Bauch tat vor Lachen schon weh. Ich lag auf dem Rücken und er beugte sich mit dem Kopf über mich. Er kitzelte mich jetzt nicht mehr aus, sondern sah mir einfach in die Augen. Sein Gesicht kam näher und er drückte seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss. Als er sich von mir löste mussten wir los. Wir gingen Hand in Hand in Richtung Schule. Brandon ist so süß! Als wir ankamen, wartete Clara schon auf uns. "Wollt ihr euch vielleicht noch mehr Zeit lassen?" beschwerte sie sich und stieg in den Bus. Brandon und ich sahen uns an und stiegen ebenfalls ein. 




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