one

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Die Tore öffneten sich als mein Handabdruck identifiziert worden war.
Ich betrat unsere Villa und lief die Stufen hoch an unsere Tür. Die kalte Nachtluft nippte an meiner Haut und ich zog meinen Mantel näher an mich.
Ich klingelte, da ich mal wieder meinen Schlüssel nicht mitgenommen hatte und wartete etwas bis ich nochmal klingelte. Normalerweise, wäre die Türe schon lange von unserem Butler Dean geöffnet worden.
Irgendwas stimmte hier nicht…
Nachdem ich das dritte Mal geklingelt hatte, machte Nadja unser Hausmädchen auf. Sie mied den Augenkontakt und ich konnte beobachten wie ihre Hände zitterten.
"Was geht hier vor sich?", fragte ich mit einem unguten Gefühl im Magen. Sie sah mit einem ängstlichen Blick ins Wohnzimmer bevor sie davoneilte.
Vorsichtig, um nicht allzu viele Geräusche zu machen, öffnete ich unseren 'Schuhschrank‘ und nahm die Handpistole aus dem obersten Fach.
Was soll ich sagen?
Wir legten sehr viel Wert auf Sicherheit.
Ich näherte mich dem Wohnzimmer, die Waffe schützend vor mich gerichtet.
Kaum hatte ich das Zimmer betreten packte mich jemand unsanft am Arm, zog mich zu sich an die Brust und warf meine Waffe auf den Boden. Ugh fuck me!
Ohne nachzudenken zielte ich mit meinem Ellenbogen in seine Rippen und konnte mich befreien als sein Griff lockerer wurde. Ich drehte mich zu ihm und kickte ihn dorthin wo die Sonne nie schien. Er beugte sich wie erwartet nach vorne und ich schlug ihm mit meinem Knie in sein Gesicht. Dann drehte ich mich zu dem Mann der gerade auf mich zu lief und kickte ihm mit meinem Bein in die Magengrube. Er stolperte zurück und ließ die Notenblätter von unserem Klavier fallen als er dagegen knallte. Nicht mal einen Atemzug später griffen mich zwei weitere Männer an. Ich verpasste dem blonden einen linken Hacken doch vergaß meinen Schutz gegen den Glatzkopf, er schlug mir mit seiner ganzen Kraft ins Gesicht. Durch die Wucht seines Schlags fiel nach hinten und knallte mit meinem Hinterkopf an die Wand. Ich konnte spüren wie warmes Blut aus meiner Nase strömte, doch das war vergessen als plötzlich ein Schuss ertönte.
Mein Kopf schnappte zu dem Mann von dem der Schuss kam.
Mir stockte der Atem als ich erkannte wer es war.
Alec Monteiro, der zweitälteste Bruder der Monteiros.
Glatzkopf packte mich an meinen Schultern und zog mich hoch ehe ich reagieren konnte, dann fixierte er meine Arme, so, dass sie bewegungsunfähig waren.
Ein undefinierbarer Ausdruck machte sich in Alec Monteiros Gesicht breit als er mich von oben bis unten studierte. Schmunzelnd wandte er sich dann an meine Brüder, Scott und Logan, beide gefesselt an Stühlen.
"Wie wär's mit einem neuen Deal?", fragte er sie, wobei es nicht mal nach einer Frage klang.
"Ich werde euch und die restlichen Mitglieder eurer Gang verschonen unter einer kleinen Bedingung... "
Ich schluckte, mein Gesicht leer von jeglichen Emotionen.
"Ich will sie"
Sein dunkler Blick schnappte zu mir.
Scott lachte ironisch auf.
"Kannst du vergessen Monteiro"
Mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck drehte Alec sich um und verpasste meinem Bruder eine, so dass sein Stuhl nach hinten kippte. Scott ließ ein schmerzvolles 'Uff' raus als sein Kopf auf den Parkettboden knallte.
"Gut dann muss ich euch alle wohl töten", sagte Alec gespielt traurig.
Er zückte seine Waffe und zielte auf Logans Kopf.
"Stopp!", kreischte ich als ich meine Stimme wiedergefunden hatte. Alec drehte sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu mir. "Ja Princesa?"
"Ich komme mit dir. Lass sie nur am Leben"
Ich versuchte die Verzweiflung aus meiner Stimme zu halten. Er lief mit sicheren Schritten zu mir, wie eine Raubkatze die seine Beute in die Enge getrieben hatte. Seine kühlen Finger strichen über meine Wange als er vor mir stand und ich musste mich zusammenreißen mein Gesicht nicht zu verziehen.
Widerwärtiger Bastard. 
Er sah mir für eine lange Zeit nur in die Augen, so als würde er in ihnen eine Antwort suchen.
Ich ließ meinen Blick leer.
"Gut, packt ihre Sachen zusammen. Wir werden gleich aufbrechen", befiel er entschlossen seinen Männern. Dann wandte er sich zu meinen Brüdern.
"Ich will, dass ihr eure Sachen packt und die Staaten verlasst"
Scott wollte widersprechen doch Logan warf ihm einen Blick zu der sagte er solle die Klappe halten.
Scott und ich waren beide die temperamentvollen der Familie und unsere Schwäche war es zu handeln, bevor wir überhaupt über die Konsequenzen nachdachten, wobei Logan immer einen kühlen Kopf bewahrte und strategisch vorging. Deswegen war er auch der erste Anführer ihrer Gang.
Meine Augen waren auf die beiden fixiert, mein Kopf war jedoch wie leergefegt.
Es kam mir alles in dem Moment so surreal vor als würde ich jede Sekunde von diesem Alptraum erwachen und dann mit Logan Frühstück herrichten während Scott im Wohnzimmer Trash-TV schaute.
Leider war das alles real.
Ich erwachte aus dem tranceartigen Zustand als Alec Monteiro mit einem Taschentuch vor mir stand.
Ich konnte nichts tun als ihm dabei zuzusehen wie er sanft das Blut von meiner Nase tupfte.
Gott, wären meine Hände frei, würde ich ihm mit dem Taschentuch die Luftröhre stopfen.
Seine Augen scannten über mein ganzes Gesicht während ich ihn mit hasserfüllten Augen musterte.
"Ihr Koffer ist gepackt, wir können aufbrechen", informierte ihn einer der Männer.
"Gut, kümmert euch um die beiden. Roy, wir werden schon mal vorgehen", sprach Alec und seine Männer nickten.
Glatzkopf zog mich unsanft aus dem Raum. Mein ganzes sträuben war zwecklos als er mich auf den Rücksitz stieß.
"Wo bringt ihr meine Brüder hin?!", fuhr ich ihn an, doch bekam keine Antwort, stattdessen drückte mir Glatzi ein in Chloroform getränktes Tuch an meinen Mund- und Nasenbereich.
Minuten später verfiel alles um mich herum in Dunkelheit

Gangs. |✔Where stories live. Discover now