Typisch und perfekt

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Gut ich hatte es gesagt und bereue es jetzt schon. Ich wollte seine Antwort garnicht erst hören. Ich setzte mich schwungvoll auf und presste ihm meine Hand auf den Mund. ,,Weißt du was? Vergiss was ich gesagt habe einfach! Bin einfach zu müde für so etwas." Doch jetzt fing ich an diese Worte zu bereuen. ,,Könntest du mich auch wieder atmen lassen?", nuschelte er unter meiner Hand, die erneute Stromstöße bekam als seine weichen Lippen sie sanft berührten und der warmer Atem daran abperlte. Aber ich zog nicht zurück. ,,Du hast noch eine Nase", wies ich ihn zurecht. ,,Echt? So eine Angst vor meiner Antwort?", grinste er. Ich spürte einfach jede Bewegung die er unter meiner Handfläche machte. Das war vielleicht auch ein Grund, weshalb ich sie nicht von ihrem Platz nehmen wollte. ,,Ne aber das hat alles nur mit Müdigkeit zu tun. Und wenn ich müde bin rede ich nur scheiß!" Thomas Grinsen wurde immer breiter. ,,Ach echt? Ich dachte der Zombie erzählt bloß die Wahrheit." Und jetzt bin ich am Arsch. ,,Das ist echt gemein Tommy!" Er zuckte mit den Schultern. ,,Ich bin froh, dass es den Zombie gibt. Sonst hättest du wahrscheinlich nie etwas gesagt." Und wie recht er da hatte. Die Worte hatten meinen Mund einfach verlassen ohne das ich es wollte. Einfach raus gehüpft.
,,Aurora?", riss er mich erneut aus meinen Gedanken. ,,Ich rede sowieso die ganze Zeit." Ich verstand nicht worauf er hinaus wollte. ,,Ja und jetzt?" ,,Ich meine ja nur. Deine Hand ist etwas fehl am Platz. Findest du nicht?" Ne finde ich ganz und garnicht. Ich schüttelte nur den Kopf. ,,Echt schade." Verwirrt schaute ich ihn an. ,,Schade? Warum ist das denn bitte schade?" Seine braunen Augen durchlöcherten mich nahezu. Jetzt bin ich aber gespannt was er wohl sagen würde. ,,Du behinderst meine Lippen sich das zu holen, was ihnen zusteht." Ein Blitz jagte durch meinen erstarrten Körper. Das Atmen hatte ich eingestellt. Was hatte er gerade gesagt? Meine Hand nahm ich allerdings immer noch nicht runter. Das übernahm er für mich. Vorsichtig griff er sich mein Handgelenk und drückte meinen Arm weg. Mein Herz rutschte mir gerade in die Schuhe. Ok, jetzt bleib mal geschmeidig. Er hat deine Hand von seinem Mund getan, dass heißt garnicht's. Halt die Fresse! Und wie es was bedeutet.

Man merke, meine innere Stimme und ich sind ein Traumpaar.

Auch er setzte sich jetzt auf ohne mir einen Blick zu schenken. Was geht in ihm nur vor? Doch genau da, widmete er sich wieder mir.
Die Tür sprang auf und ein überaus gehetzter Junge trat ein. ,,Thomas! Verdammt wir suchen dich überall." Thomas war allerdings nicht so begeistert. ,,Spinnst du?", schrie er ihn an. ,,Ne komm. Ist mir egal was ihr hier gemacht habt. Da ist gerade jemand gekommen den du unbedingt sehen solltest. Du musst jetzt kommen!" ,,Wer?", hackte er weiter nach. ,,A2." Thomas rappelte sich auf, sprang elegant vom Bett und war verschwunden. Der Typ in der Tür schaute mich noch kurz skeptisch an. ,,Ist was?", fuhr ich ihn an. Seine Skepsis wandelte sich zu einem Grinsen, dann schloss er die Tür hinter sich und war ebenfalls verschwunden.

A2? Wer bitte war A2?

Mit einem frustriertem Seufzer ließ ich mich rückwärts nach hinten fallen. Das war ja mal wieder sowas von Typisch! Warum muss immer mir so eine verdammte scheiße passieren? Und schon wieder war mir mein Kissen abhanden gekommen. Es flog quer durch den Raum und landete mit einem dumpfen Schlag an der Wand. Und das war wieder eine Nacht, in der ich ohne Kissen und ohne Thomas einschlief.

,,Hey. Morgen Prinzessin. Aufstehen!" Doch alles was ich tat, war meinem Wecker einen Schlag zu verpassen. ,,Verpiss dich!", murrte ich. ,,Na schön. Dann esse ich eben dein Frühstück auf." Moment mal!
Erschrocken riss ich die Augen auf. Anfangs sah ich noch etwas verschwommen, doch dann erkannte ich ihn ganz genau.
,,Dylan?", quietschte ich und sprang ihm in die Arme. Ich erkenne mich selbst nicht wieder. Er fing mich gekonnt auf und drückte mich. ,,Wie, was, hä?" Dylan grinste. ,,Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ich mich lange gefangen halten lasse oder?" ,,Heißt das, du bist ausgebrochen?" Er nickte etwas stolz. Ich umarmte ihn noch einmal fest. ,,Na komm. Ab zum Essen." Na war ja klar.

Die Angst der Adler✔️Where stories live. Discover now