Kapitel 14

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Nevilles Sicht:

Die Lestrange-Zwillinge sahen ihrer Mutter Bellatrix sehr ähnlich, insbesondere Lara, was beide bei mir nicht besonders beliebt machte. Ich wusste, dass sie nichts dafür konnten, aber jedes mal, wenn ich sie sah, keimte die Erinnerung und somit auch der Hass auf Bellatrix von Neuem auf.

Jedoch waren beide gar nicht so übel in der Schule, wie ich von anderen Lehrern gehört hatte. In Pflanzenkunde waren sie aber keine Leuchten, was aber nicht auf Verteidigung gegen die Dunklen Künste zutraf. Insgeheim fragte ich mich immer, wie sie wohl in den Dunklen Künsten gewesen wären, einem Schulfach, das diese verdammte Alecto und ihr vermaledeiter Bruder Amycus eingeführt hatten. Beide waren Todesser gewesen, jetzt saßen sie in Askaban...

Ich ging über den Rasen, am See mit dem Riesenkraken vorbei, und ließ meinen Blick über die Schüler schweifen. Gerade als ich es fast aufgegeben hatte, noch irgendetwas Interessantes zu erspähen, fielen mir ein Rotschopf und zerzottelte, schulterlange schwarze Locken ins Auge. Lara M...Lestrange und Rose Weasley? Sie unterhielten sich gut gelaunt und lachten viel. Irgendwie hatte ich gut Lust, ihnen ihr Gespräch zu vermiesen, ließ es dann aber und lauschte.

"Ja, witzig, nicht?", kicherte Rose.

Lara brach in Gelächter aus, sie lachte ganz normal, aber in Gedanken sah ich ihre Mutter vor mir, mit in den Nacken gelegtem Kopf lachte sie höhnisch, schrill und krächzend. Bellatrix sah mich durch ihre Augen an und schien mich mit jedem Blick zu verspotten.

"Neville, Sie ungezogener Junge!", hörte ich plötzlich Minervas Stimme. Sie hatte wohl gemerkt, dass ich lauschte und sah mich strafend an.

Sie wird nie aufhören, mich wie einen Schüler zu behandeln. Ich seufzte.

***

Roses Sicht:

Ich musste mir ein Lächeln verkneifen. Hatte Professor Longbottom uns etwa ausspioniert?!

Lara würdigte ihn keines Blickes.

McGonagall verschwand und Longbottom ging betont langsam weiter.

Meine Freundin zog einen Tagespropheten aus ihrem dunkelgrünen Umhang, den sie so oft trug, und faltete ihn auseinander.

"Sieh mal!", sagte Lara überraschend und deutete auf einen Artikel. "Lucius Malfoy und Ginny Weasley sind noch immer verschwunden. Oh, sorry, ist ja deine Tante... Und... was? Ebenfalls nicht auffindbar: Luna Lovegood und Irma Pince - das ist doch die Bibliothekarin! Seit gestern und vorgestern verschwunden..."

Die blasse, vornehme, große Frau (mit dem schwarzen, federgeschmücktem Hut und dem hochgeschlossenem, langem Kleid), die etwa fünfzig sein musste, war eine von der Art Leute, die einem nie wirklich auffallen, ohne die die Stimmung jedoch niederdrückend ist.

Auf einmal versteifte sich Lara, sie schien auf eine innere Stimme zu hören, nickte schließlich leicht und bewegte dann wortlos die Lippen. Dann runzelte sie die Stirn. Ihr Blick klärte sich.

Ich tat das alles mit einem Achselzucken ab.

Lara schien sich kurz innerlich neu zu sortieren und berichtete mir schließlich etwas Wichtiges: "Was ich vergessen hatte, dich zu fragen: falls die Anhörung morgen negativ ausfallen sollte, dürfte ich dann zeitweise zu dir ziehen? Mit Vielsafttrank natürlich! Der wären dann schon fertig, ich hab' welchen von McGonagall stibitzt! Ich bräuchte nur noch das Haar! Bitte, Rose, ich will nicht nach Askaban!"

"Okay..."

"Danke!" Sie umarmte mich hastig. "So, jetzt habe ich noch was zu erledigen... Sie rannte ins Schulgebäude.









The Mistress Of The Dark Arts (Bellatrix ff) ✔Where stories live. Discover now