EINUNDVIERZIG/ENDE

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"Baba du hast geschummelt!", hörte ich meinen Kleinen rumschreien. Jedes mal war es dasselbe mit den Beiden. Mein kleiner Yusuf rannte zu mir und klammerte sich an meine Beine. Grinsend hob ich ihn hoch.
Yusuf: "Anne Baba ist voll unfair. Er schummelt immer!", sagte er frustriert.
Ich: "Ich schimpfe jetzt mit ihm üzülme sen oglum." (Sei nicht traurig)
Er grinste voller Triumph. Ich sah wie Ömer mit seinem Joystick in der Hand total vertieft spielte.
Ich: "Schämst du dich nicht deinen Sohn reinzulegen?"
Er schaute gar nicht zu uns und antwortete: "Er muss lernen richtig zu spielen."
Yusuf: "Ich hab doch richtig gespielt Baba du bist ein Lügner!", sagte mein Schatz beleidigt. Ich ging einfach zum Fernseher und schaltete es aus. Ärgerlich schaute Ömer zu mir: "Ich war am gewinnen Hevin!"
Yusuf und ich lachten ihn aus und gaben uns einen High-Five.
Ömer grinste vielsagend und sagte: "Na wartet!"
Zusammen mit Yusuf in meinen Armen rannten wir durch die Wohnung, bis uns Ömer irgendwann fing und uns durchkitzelte. So verlief es jeden Tag bei uns. Mein kleiner Yusuf war schon vier Jahre alt. Alles verlief perfekt in unserem Leben. Wir waren glücklich wie noch nie. Und dafür dankte ich Allah jeden Tag. Seinen Namen bekam mein Sohn von seinem Opa. Mein Vater hieß so und Ömer bestand darauf unseren Sohn nach ihm zu benennen. Erneut wurde mir bewusst, wieso ich diesen Mann wie verrückt liebe.
Heute Abend würden wir alle zu Yagmur gehen. Ihre Tochter wird heute ein Jahr alt. Sie war ein kleines Engelchen, einfach nur Zucker.
Ich stand vor dem Spiegel und schminkte mich noch schnell zu Ende. Meine zwei Männer warteten schon ungeduldig auf mich.
Ömer: "Hadi Hevin!", hörte ich Ömer rufen und gleichdarauf auch Yusuf's Stimme: "Hadi Mama!"
Ich verdrehte die Augen und dachte mir 'Yusuf geht total nach seinem Vater!'
Als ich dann endlich runter ging schauten beide mit großen Augen zu mir.
Ömer pfeifte erstmal laut und sagte dann: "Vay vay vay benim güzel karim." (Meine schöne Frau)
Yusuf: "Vay vay vay benim güzel Annem." (Meine schöne Mutter)
Ich musste lachen und nahm meinen Sohn in die Arme, gab den beiden einen Kuss auf die Wange und wir verließen das Haus.

Wir waren mittlerweile bei Yagmur angekommen. Alle waren da und es herrschte eine angenehme Stimmung. Mihriban und Serkan hatten bereits zwei Kinder, zwei wunderschöne Mädchen. Melis und Musti hatten ein süßes Mädchen und Hayal hatte ihren Jungen vor vier Wochen bekommen. Mert und Hayal waren noch ganz frische Eltern. Die Kinder spielten im Wohnzimmer und ich nutzte die Gelegenheit damit, Hayals Sohn Ali zu knuddeln. Yusuf war so eifersüchtig, dass er es nicht erträgt, wenn ich mit anderen Kinder schmuse.
Musti: "Yusuf görmesin Ali'yi sevdigini." (Yusuf soll nicht sehen, dass du mit Ali schmust.)
Ich: "Sus simdi duyar gelir, az sevim." (Sei ruhig bevor er es hört), sagte ich lachend.
Der kleine roch so gut, ich musste mich automatisch an die Geburt von Yusuf erinnern. Ömer wollte unbedingt ein zweites Kind, aber ich wusste nicht, wie Yusuf damit umgehen würde.
Wie gerufen kam auch mein kleiner Mann angelaufen und guckte mich enttäuscht an. Er kam zu mir und schaute zu Ali.
Ich: "Bak annecigim ne kadar tatli demi?" (Schau mein Schatz wie süß der ist?)
Er fuhr mit seiner kleinen Hand über Ali's Wange. Ich musste Lächeln bei der Situation und schaute zu Ömer. Er lächelte mich auch an und dachte wahrscheinlich an dasselbe wie ich. Vielleicht war es doch so keine schlechte Idee ein zweites Kind zu haben.
Hayal nahm mir Ali aus den Armen, da er eingeschlafen war. Gleichdarauf platzierte sich Yusuf auf meinem Schoß und platzierte seinen Kopf auf meiner Brust.
Ahmet Baba: "Dedem sen Ali'yi mi kiskaniyorsun? Oldumu simdi koskoca adam oldun sen?" (Mein Enkelchen bist du eifersüchtig auf Ali? Das geht doch nicht du bist ein junger Mann geworden?)
Yusuf: "Nein Dede (Opa) ich bin nicht eifersüchtig auf Ali.. Mama ist nur meine Mutter, deswegen kann sie auch andere lieben."
Ömer: "Willst du denn keine Geschwister haben?"
Yusuf: "Nein Baba!", rief er hysterisch.
Die Hoffnung die ich bis eben aufgebaut hatte verblasste erneut.
Cennet Anne: "Rahat birakin torunumu o akilli annesini üzmez demi oglum?" (Lasst mein Enkelkind in Ruhe, er ist ein schlauer Junge und verletzt seine Mutter nicht oder?)
Yusuf nickte und stand auch sofort auf da seine Tante Yagmur ihn gerufen hatte.
Musti: "Isiniz zor ha." (Es wird schwierig bei euch)
Ömer: "Er wird sich daran gewöhnen, aber Hevin ist anderer Meinung."
Mihri: "Wenn es wirklich soweit ist und du schwanger wirst Hevin, dann wird er sich sogar darüber freuen."
Serkan: "Genau ihr müsst ihm nur zeigen, dass eure Liebe sich zu ihm nicht ändern wird."
Ich: "Insallah wird es so wie ihr sagt.."
Cennet Anne: "Olur Insallah olur.." (Wird schon insallah)
Nachdem wir einen schönen Abend verbracht hatten machten wir uns auf den Weg nach Hause. Yusuf war im Auto eingeschlafen, weshalb Ömer ihn hochtrug. Ich zog ihn schnell um und deckte ihn zu. Gleichdanach ging ich ins Schlafzimmer und legte mich zu meinem Mann. Er zog mich zu sich und fing sofort an zu reden: "Schatz ich möchte endlich erneut Vater werden!"
Ich: "Ich weiß Ömer, aber du weißt wie empfindlich Yusuf ist."
Ömer: "Er wird sich daran gewöhnen Hayatim (mein Leben) wir werden ihn doch nicht weniger lieben."
Ich: "Natürlich nicht! Ama bilmiyorum.." (Aber ich weiß nicht so recht..)
Mit einem Mal zog er mich unter sich und sagte grinsend: "Es gibt nichts zu wissen. Wir machen einfach den ersten Schritt."
Und schon lagen seine wunderschönen Lippen auf meinen. Er hatte recht, wir müssten es versuchen!

Nach etlichen Monaten wurde ich erneut schwanger. Und diese Nachricht erfreute die ganze Familie. Auch mein kleiner Yusuf gewöhnte sich wirklich daran, dass er jetzt eine Schwester bekommen wird. Es würde ein Mädchen werden und darüber freute ich mich am meisten. Ömer war fürsorglich wie auch immer und erleichterte mir das Leben.
Ich war grade dabei das Abendessen vorzubereiten und wurde von zwei starken Armen umarmt. Ömer küsste meinen Nacken und ich bekam eine Gänsehaut. Gleichdarauf drehte ich mich zu ihm um und wir schauten uns grinsend in die Augen.
Ömer: "Ich hätte niemals gedacht, dass ich jemals so eine glückliche Familie haben werde."
Ich: "Ich hatte bereits die Hoffnung aufgegeben, dass ich überhaupt jemals glücklich werde. Aber dann kamst du."
Ömer: "Es gibt kein zufälliges Treffen. Jeder Mensch in unserem Leben ist entweder ein Test, eine Strafe oder ein Geschenk des Schicksals. Du und meine Kinder seit definitiv ein Geschenk Allahs."
Ich: "Du zeigst mir jeden Tag aufs neue, wieso ich dich liebe."
Ömer: "Meine Liebe zu die wird nie sterben."
Zufrieden lächelnd legte ich meine Lippen auf seine und er erwiederte den Kuss sofort. Wir küssten uns leidenschaftlich, bis wir von einer Stimme unterbrochen wurden: "Hey ihr zerquetscht meine Schwester!"

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