Kapitel 18

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Ich schüttele den Kopf. " nein, nicht wirklich. Aber, weißt du gar nichts mehr? Nicht mal deinen Namen?" frage ich ihn. Er schüttelt seinen Kopf. " das ist bestimmt zuviel für dich. " sagt er. Ich schaue ihn an.
Woher soll er wissen, wieviel ich aushalte? " Nagut. Es ist zuviel für mich. " wagt er dann und ich schaue ihm zufrieden in sein Gesicht. Ich lächele ein wenig, doch das lächeln ist sofort wieder verschwunden. Den Luca, den ich kenne, wird bald nicht mehr er sein. Er wird alles vergessen. Er wird sich vergessen. Er wird mich vergessen. Auch wenn er sagt, er will mich nicht, er lügt. Sonst hätte er mich nicht nochmal nach Hilfe gefragt. Doch ich will ihn behalten, ich kann nicht zulassen, dass er sich und mich vergisst. Ich muss ihm seine Erinnerung wieder geben, damit er ein Mensch bleibt. " verwandelst Du Dich oft? " frage ich dann doch noch. " oft? Immer. Die anderen kennen mich eigentlich nur als Wolf. Ich bin selten ein Mensch. Nur wenn du da bist. " sagt er. Es wird schwer, ihn zurück zuholen. Er darf sich nicht zu oft verwandeln, wenn er immer mehr vergisst. Ich schaue auf dem Boden. " Du kannst dich echt an nichts mehr erinnern? " frage ich dann nochmal. Er schüttelt den Kopf. " nein. An nichts. Aber ich habe hier ein Bild. " sagt er und zieht ein Bild aus seiner Jackentasche. Schon ein wenig geknickt gibt er es mir. Da ist eine Familie drauf. Eltern, ein Junge und ein Mädchen. Der junge hatte blonde Haare und blaue Augen. Das Mädchen wiederum hatte braune Haare und braune Augen. Die Familie steht vor einem Haus. Es ist ein Mehrfamilienhaus. Neben den steht noch ein Auto. Ich drehe das Foto um und gucke nach einem Datum. Nirgendwo steht etwas drauf. Ich zeige auf den jungen. " bist du das? " frage ich ihn dann und halte ihm das Foto hin. " ich weiß nicht. Aber das Foto muss etwas mit mit Zutun haben , wenn ich es dabei habe. " sagt er und spielt mit seinen Händen. Ich schaue ihm in seine Augen. Ich sehe eine leichte trauer. Ich glaube, er will schon wissen, wer das ist oder von wann das ist. " ich kenne das Gebäude. Es ist hier in der Nähe. " Rufe ich dann. Erschrocken schaut er mich an. Es liegt schon leichte angst aber auch Fröhlichkeit in seinen Augen. "wollen wir das suchen? " frage ich dann. Er zuckt mit seinen Schultern. " ich weiß nicht. " sagt er leise mit ein wenig Angst. Ich schaue ihm in sein Gesicht. " willst du nicht wissen, wer das ist? Oder wo das ist? " frage ich dann ein wenig ruhiger. Er schüttelt den Kopf. " ich weiß nicht. Ich verwandele mich, um die schreckliche Zeit zu vergessen. Nicht um mir das im Gedächtnis zu behalten. " sagt er dann und schau mir in die Augen. Leicht enttäuscht schaue ich ihn an. " was ist, wenn es eine tolle Erinnerung war? " frage ich ihn versuche zu lächeln. Es gelingt mir nur ein wenig. Er zuckt wieder mit den Schultern. " ich habe angst. " sagt er dann leise. So leise, dass ich kaum was höre. Ich nehme seine Hand schaue in sein Gesicht. " Luca. Du brauchst keine angst haben. Wenn du ein schlechtes Gefühl kriegst, dann gehen wir zurück. Wirklich! Bitte lass es uns versuchen. " sage ich und versuche ihn zu ermutigen. Er zuckt Die Schultern. " wenn es dir so wichtig ist, dann lass es uns versuchen. "sagt er und lächelt mich an. Ich lächele zurück. Wir stehen auf. Er nimmt meine Hand und wir gehen zurück zum Lager.
Kurz davor halten wir an. " schaffst du es alleine nachhause? " fragt er mich und kommt mir Näher. Ich nicke. " sehen wir uns wieder? " fragt er dann leicht besorgt. " ich weiß nicht . Ich muss überlegen. " sage ich dann. Er schaut mir in mein Gesicht und ich merke schon sein Atem auf meinem Mund. Er küsst mich, erst vorsichtig und dann leidentschaftlich. Leicht geschockt bleibe ich stehen. Nach einer Zeit mach ich mit.
Aufeinmal löst er sich und grinst mich an. Sein süßes lachen ,seine Augen, sein küssen. Das alles werde ich vermissen, wenn er nur noch ein Wolf ist. Dann ist er weg. Dann kann ich ihn nicht mehr zurück holen.
Noch ist die Hoffnung nicht weg. Noch kann ich seine Erinnerungen zurück holen. Wenn er es zulässt.
Er umarmt mich nochmal, geht dann aber weg. Ich gehe zur Straße, wo ich den Bus dann noch nehme. Eine Zeitlang spiele ich einfach mit meinem Handy herum. Ohne was drauf zumachen. Ich scrolle hoch und runter, ich habe Langeweile.
Ich steige aus. Ich gehe nachhause zur Tür. Vor der Haustür werde ich aufgehalten. " hey Lilly! " ruft mich jemand. Ich drehe mich um. Ich sehe eine junge Frau auf mich zugehen. Es muss die Mutter von Lotti sein, da ich niemand anderes hier kenne. Ich mache eine Handbewegung als Begrüßung und Schliese dann die Tür auf. " hast du Lust nachher runter zukommen? " fragt sie mich und lächelt. Sie ist sehr fröhlich. Kein Wunder, sie hat ein Job, ein Mann , zwei Kinder und ein schönes Leben. So war das bei meinen Eltern auch mal. Doch Fabian starb, meine Mutter starb, mein Vater hat viel Stress. Und ich, mein Leben ist auch nicht grade das beste jetzt. " Vielleicht mal anders. " antworte ich und lächele sie an. Wir gehen rein und müssen uns dann auch trennen. Ich laufe weiter hoch und Schliese auf. Mein Vater steht wütend vor Mir.

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Hey!
Hier ein Kapitel für euch. Ich hoffe es ist spannend und weckt eure Interesse ein wenig mehr :)

Soll ich etwas ändern? Soll ich andere Sachen noch erwähnen ? Habt ihr Fragen? Ich beantworte alles gerne und versuche es umzusetzen.

Auf Meinungen und Kritiken würde ich mich freuen.

Danke :)

Das Wolfsmädchen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt