"Na Granger, was suchst du hier?"

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Ich schleiche leise zu Draco hinüber. Eine Weile beobachte ich ihn beim Schlafen. Plötzlich ertappe ich mich dabei, wie ich lächle. Sofort zwinge ich meine Mundwinkel dazu, diese vollkommen unpassende Position zu verlassen und bücke mich, um nach Malfoys Zauberstab zu greifen. In diesem Moment bewegt er sich und ich zucke zurück. Doch er öffnet die Augen nicht und ich stelle fest, dass er schläft. Er hat sich wahrscheinlich nur im Traum bewegt, beruhige ich mich selbst. Sein rechter Arm zuckt etwas, als würde er einen komplizierten Zauber ausführen.
Ich weiß nicht, was mich dazu bewegt, aber ich strecke vorsichtig meine Hand aus und statt nach dem Zauberstab zu greifen streiche ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Plötzlich schlägt er die Augen auf und starrt mich an. Ich kann nicht anders und starre zurück. Einen Moment scheint er zu überlegen, was er tun soll, doch dann erscheint ein höhnisches Grinsen auf seinem Gesicht. "Na Granger, was suchst du hier?" Ich erwache aus meiner Schreckstarre und beginne in meinem Kopf nach Worten zu suchen. "Falls du es nicht bemerkt haben solltest, deine Wand ist dadrüben." Er deutet mit seinem Kopf zu der Wand gegenüber. Als ob ich das nicht selbst wüsste. Schnell erhebe ich mich wieder aus meiner Hocke und wende mich ab. Zum ersten Mal bin ich froh, dass man in diesem Keller kaum etwas erkennen kann. Mein Gesicht fühlt sich ziemlich erhitzt an und müsste in der Zwischenzeit schon eine ziemlich rote Farbe angenommen haben.

Ich durchquere den Raum und lasse mich wieder an meiner Wand nieder. Toll gemacht, Hermine, echt.

Im Kerker oder doch im Herzen?Where stories live. Discover now