11.Kapitel

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Clarissa

"Melody hat ihren Freund mit meinem Freund betrogen" murmelte ich, als John, Joanna und ich im Auto saßen.

"Das ist wirklich das allerletzte" fauchte Joanna vom Rücksitz. Und ich freute mich darüber, dass sie so an meinem Schicksal teilnahm. Fast wie eine richtige Freundin.
John murmelte irgendetwas, das ich nicht Verstand und brauste auf dem schnellsten Weg nach Hause. Es war gerade erst dunkel geworden und überall glitzerte und funkelte die Weihnachtsdeko.

Während der restlichen Fahrt schwiegen wir. Aber in meinem Kopf tobten die Stimmen von Melody und Dylan. Ich hörte alles was sie zueinander gesagt haben könnten. Oder was sie jetzt über mich sagen würden... Wie konnten die Beiden mir das antun? Wusste Melodys Freund eigentlich, dass sie ihn betrog? Denn letztens klang es nicht so, als hätte er davon gewusst...

***

"Wie geht es dir" fragte John fürsorglich. Wir hatten uns auf einem der Sofas im Wohnzimmer zusammengerollt. Im Kamin prasselte ein kleines Feuer und das einzige Licht kam von dem riesigen Weihnachtsbaum. Es war der schönste Baum, den ich je gesehen hatte. Mit roten Kugeln, goldenen Sternen und vielen kleinen Kerzen.

"Ich bin verwirrt" murmelte ich wahrheitsgemäß und legte meinen Kopf auf seine Brust. "Wegen vorhin" fragte er und ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. Ich nickte und vergrub mich in seinen beschützenden Armen.
"Das tut mir leid..." Er drückte mich fest an sich und küsste mich auf die Stirn. "Warum hast du mir Nichts von Dylan erzählt?"

Er sagte es nicht, doch ich hörte, dass er beleidigt war. "Bist du sauer" wollte ich wissen und hatte ein wenig Angst vor der Antwort. Ich sah ihm in die braunen Augen, die beinahe aussahen, wie die eines Rehs... John schüttelte den Kopf.

"Nein, ich bin nicht sauer, ich möchte dich nur verstehen..."

"Dylan war ganz anders als du bist, er hat sich nie für mich interessiert und nie versucht mich zu verstehen... Wie war Sahra so?"

Er seufzte und antwortete: "Sahra war eine Tussi. Und es gab eine Zeit in der ich glaubte, dass sie zu mir passen würde. Aber ich habe sie nicht verlassen, als ich es bemerkt hatte. Denn auf irgendeine Art liebte ich sie doch. Und irgendwann hat sie mich mit einem Typen betrogen, der zufälligerweise auch Dylan heißt..."
"Aber nicht mein Dylan" fragte ich und richtete mich auf.

John zuckte mit den Schultern, "keine Ahnung... Ich habe Sahra nie danach gefragt, wie er mit Nachnamen hieß... Aber können Wir jetzt aufhören darüber zu sprechen? Heute ist Weihnachten..."

Ich nickte und grinste ihn an. "Hast du heute Abend noch etwas vor?"
Er schüttelte den Kopf und fragfe: "was möchtest du denn tun?"

"Nach St. Pauls in den Gottesdienst gehen..."

Weihnachtskuss (John und Clarissa II)Where stories live. Discover now