Kapitel 11

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Wie anstrengend die nächste Woche werden sollte, erfuhren wir schon am Montagmorgen:
Kaum waren wir im Klassenzimmer angelangt, befahl uns Professor Trelawney sofort Träume des Sitzpartners zu lesen (in meinem Fall war es Lily); in Verwandlung - so hatte ich das Gefühl - haben wir den gesamten Stoff der ersten und zweiten Klasse wiederholt und Unmengen an Texten abgeschrieben; die Freistunde hatte jeder genutzt, um die Hausaufgaben von McGonagall zu erledigen.

James, Sirius, Remus, Peter, Alice, Lily und ich setzten uns gerade auf unsere Plätze in der hintersten Reihe, als Professor Slughorn den Raum betrat.

»Ich würde sagen, wir beginnen sofort mit dem Unterricht - aber Halt, wie ich weiß, werden Sie wohl einen stressigen Montag bereits hinter sich haben. Aus diesem Grund, bin ich der Verfassung, dass Sie in Partnerarbeit - Oh nein, Mr. Snape, ich teile ein - zusammen den Zaubertrank ›Felix Felicis‹ brauen werden. Da dieser Zaubertrank sehr aufwendig ist und auch viel Zeit benötigt, werden Sie hierfür 1 Monat Zeit haben. Ich werde die Tränke dann in 1 Monat einsammeln und bewerten. Danach widmen wir uns noch den Wiederholungen und dann sind Sie bereit für Ihre ZAGs. Noch Fragen?«, sagte unser Professor, sobald er hinter seinem Pult stand.

Ein Raunen ging durch den Raum. Ich dehte mich zu Alice und Lily, die mich ebenfalls ansahen.

Zu unserem Glück, wurden wir immer mit den Leuten eingeteilt, die wir nicht mochten, und ich schätze, dass war der Grund, weshalb Lily so besorgt aussah.

»Nun denn«, fuhr Slughorn fort, »beginnen wir mit der Einteilung der Gruppen.«

Er las viele Namen vor, bis nur noch acht Schüler übrig waren.

»Mrs. McKinnon und Mr. Potter«, las Slughorn vor; James stöhnte genervt auf, ehe er sich zu Marlene setzte. Lily verdrehte die Augen.

»Mrs. Evans und Mr. Pettigrew«
Peter schlurfte auf den Platz neben Lily zu, auf den vorher James saß. Lilys Miene erhellte sich und sie begann ein Gespräch mit Peter.

»Mr. Black und Mrs. Steel«, Slughorn sah Sirius und mich an. Auch Sirius und ich tauschten Blicke, ehe sich Alice zu Remus setzte und so der Platz neben mir von Sirius besetzt wurde.

»Na Sonnenschein.«, grinste mein Partner mich an. Sofort durchfuhr mich ein Glücksgefühl, welches ich nicht beschreiben kann.

»Hey Arschloch«, antwortete ich schmunzelnd.

»Ich würde sagen, du holst Materialien und Zutaten«, schlug Sirius vor.

»Was? Tut mir leid, mein Liebster, aber ich werde die Zutaten holen und du den Rest.«, sagte ich lachend und stand auf.

Als ich dann - vollgepackt mit Zutaten - an unserem Tisch ankam, wartete Sirius bereits auf mich.

»Na, auch mal da, Lahmarsch?«, neckte er mich.

»Tut mir leid, Schatz, aber Snape musste ja noch mit Slughorn sprechen, bevor ich meine - eh unsere - Zutaten bekommen konnte.«, antwortete ich und grinste.

»Schniefelus, knurrte mein Partner und ich spürte, wie er sich etwas anspannte.

»Sirius? Ist doch nicht schlimm!«, lachte ich leise und legte meine Hand auf seinen Arm. Das hätte ich nicht tun sollen: Sirius enstpannte sich zwar, aber an meiner Hand breitere sich ein Kribbeln aus.

»Du solltest mich öfters so nennen.«, sagte Sirius dann nach ein paar Minuten, in den wir in der Position verharrten und uns in die Augen geguckt haben, und ich mich in die  übrigens verloren hatte.

»Was?«, fragte ich perplex und schüttelte meinen Kopf.

Daraufhin lachte Sirius leise und antwortete: »Du solltest mich öfters ›Schatz‹ nennen, Kätzchen.«
Er grinste mich an und wenn ich mich nicht täusche, dann wurde Sirius etwas rot! Sirius Black wurde rot!

»Träum weiter, Kleiner.«, lachte ich dann.

Geschockt sah er mich an.
»Hast du mich eben ›klein‹ genannt?«, fragte er, stand auf und stellte sich vor mich. »Ich bin mindestens einen Kopf größer als du!«

»Spinn nicht rum, Sirius! Vielleicht bist du 30cm größer!«, lachte ich und schlug ihm auf den Hinterkopf. Er fuhr sich sofort mit der Hand an die Stelle und murmelte: »Aua!«

Daraufhin antwortete ich keck: »Die Löwin fährt ihre Krallen aus.«

»Mr. Black, Mrs. Steel! Es ist wirklich toll, das Sie sich amüsieren, aber ich würde vorschlagen, dass Sie nun endlich anfangen zu arbeiten.«, rief Professor Slughorn durch den Raum.

Alle Augen richteten sich auf uns und ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss. Sirius hingegen nahm das ganz gelassen. Er grinste schief.
James, Peter, Remus, Lily und Alice tauschten sich vielsagende Blicke aus und ich wusste auch warum:
Sirius und ich standen noch immer nah voreinander und das konnte man ganz anders verstehen.

Ein Raunen ging durch die Klasse und langsam wandten sich die Augenpaare von uns ab.

»Peinlich..«, murmelte ich, wand mich von Sirius ab und goss langsam den einen Liter mondbeschienenes Wasser in den kleinen Goldkessel.

»Ach, wieso denn?«, fragte Sirius und stütze sich ab Tisch ab.

»Weil jetzt alle denken, wir hätten uns geküsst.«, flüsterte ich. Es ist nicht so, als hätte es mich gestört, wenn wir uns geküsst hätten, nein, im Gegenteil, ich hätte es sogar schön gefunden, aber jetzt hat die gesamte Klasse ein falsches Bild von uns.

»Na und?«, fragte Sirius und nutzte es scheinbar aus, das ich es peinlich fand. »Fändest du es etwa schlimm

»Nein!«, sprudelte es aus mir heraus, während ich die das Wasser zum Kochen ansetzte und die nächsten Zutaten hereingab. »Ich meine, doch klar! Sirius wir sind doch Freunde

»Freunde?«, fragte Sirius nach uns ich glaubte etwas Enttäuschung herrausgehört zu haben.

»Ja, mehr nicht. Und das wird auch nie mehr sein, oder?«, antwortete ich und sah ihn wieder in seine grauen Augen, die mich etwas traurig anfunkelten. Mal wieder hatte ich das Gefühl, mich in ihnen zu verlieren.

»Ja.«, antwortete Sirius dann.

Mir tat es in der Seele weh. Ich weiß nicht genau, was, aber es tat verdammt weh.

Wir sahen uns noch lange in die Augen uns funkelten uns etwas traurig an, dann wandten wir uns wieder der Aufgabe zu.
Doch ich konnte mich nicht wirklich konzentrieren.
Immer wieder tauchten Sirius' Augen in meinem Kopf auf.

Ich wurde endlich erlöst, als die Stunde beendet war und wir langsam aufräumten.

Draußen warteten Lily, Alice, Peter, James und Remus bereits auf uns.

»Naa«, begrüßte James uns und sah Sirius vielsagend an.

»Hey.«, antwortete Sirius grinsend, aber ich glaube, James konnte die Enttäuschung an Sirius erkennen, so gut Sirius es auch verstecken wollte.
Peter, Remus und James warfen sich alarmierte Blicke zu und zogen Sirius dann mit sich.

»Joyce?«, fragte mich Alice. »Ist irgendwas passiert?«

Ich schüttelte meinen Kopf.

»Lüg nicht, Joyce Steel.«, sagte dann Lily und die Beiden zogen mich aus den Kerkern.

Ich war leicht verwirrt, denn immer wieder in der Zaubertrankstunde, zischte nur ein Gedanke durch meinen Kopf.

Ich bin in Sirius Black verliebt.

Die fünfte RumtreiberinWhere stories live. Discover now