neun

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Eren's POV

* * *

"Du wirst mir als Erlösung dieser Welt dienen."

Mein Gehirn war blank. Ich konnte den Zusammenhang dieser Wörter nicht verstehen und doch sagte mir etwa in meinem Herzen, dass er es auf keinen Fall harmlos meinte.

Ich musste mir die Lippen lecken bevor ich die Frage stellen konnte, die mir in der Seele brannte.

"Was meinen Sie damit?"

Meine Frage war nichts mehr als ein sanfter Hauch und selbst wenn ich es wollte, hätte ich nicht lauter sprechen können. Weshalb? Aus Ehrfurcht und Respekt für diese Augen.

"Was? Wie? Warum? Weshalb? Warum ich?", sagte der Mann vor mir und schüttelte seinen Kopf mit leichter Verärgerung. "Immer die selben Fragen."

Seiner Enttäuschung wollte ich nicht gegenüberstehen, weshalb ich mich räusperte und auf die Seite schaute mit den Gedanken, dass er mich nun lästig fand.

Jedoch bewies er das Gegenteil, indem er an mein Ohrläppchen nibbte und wisperte: "Du gefällst mir."

Alles an meinem Körper schien jegliche Selbstkontrolle verloren zu haben. Aus meinem geöffnetem Mund kam ein leises Keuchen und bevor ich ihm was sagen konnte, lagen seine Lippen auf meinen.

Hart.
Hungrig.
Selbstbewusst und äusserst egoistisch.
Doch ich genoss es in vollen Zügen.

Ich massierte seine Lippen, meine Hände packten seine Kleidung und zog ihn näher an mich. Ich saugte seinen abgöttischen Duft ein, als ob es mein Sauerstoff wäre. Der Geruch, der mich am Leben hielt.

Und schon bald füllte sich auch der Raum mit seinem schwerem Schnaufen und seinen Geräuschen, die mich bis an den Rand jeglicher Vernunft brachte.

Genauso wie ich, zog er mich näher an sich, seine Finger in meinen Haaren. Und selbst wenn uns niemand gestört hätte, hielt er mich auf, als ich anfing ihn aus seiner Kleidung zu entledigen.

"Warte.", befahl er mir und lehnte seine Stirn gegen meine, atmete mindestens so stark wie ich. Seine Augen waren geschlossen.

Jedoch wollte ich nicht warten.
Ich wollte nicht aufhören.
Ich wollte nicht, dass er sich zurückzog.
Ich wollte nicht, dass er mich zurückwies.

Aus wessen Grund?

Sofort kamen mir die verrücktesten Gedanken und ich konnte nicht anders als meine Sorgen auszusprechen.
"B-Bin ich nicht gut genug?"

Auf einen Schlag hatten seine Augen mich in ihren Bann gezogen. Sie strahlten komplette Verwunderung aus, die schlussendlich auch mich aus dem Konzept brachte. "Wie kommst du darauf?"

"Warum haben Sie dann aufgehört?"

Es war erniedrigend.
Ehe ich mich versah, winselte ich schon nach seiner Hingabe und Aufmerksamkeit, als wäre ich eine schlecht bezahlte aber verliebte Schlampe.

Nun gut, es war sicherlich keine Liebe.
Es war eher so ein Bedürfnis oder Drang, der mich antrieb, mich dieser Person zu unterwerfen.
Jedoch liess seine Antwort meine Wünsche und Träume zerbröckeln.

Outlaw || ereriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt