dreiundzwanzig

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Levi's POV

* * *

Es war kein Geheimnis, dass ich das gemeinsame Frühstücken mit Erwin auf keinen Fall schätzte. Mein Gesicht zeigte bittere Unzufriedenheit, als ich ihn ansah.
Er hingegen schien es zu lieben, weshalb er mich anlächelte und so tat als wäre das Gestrige nie passiert.

"Hey.", meinte er und liess seine Augen nicht von mir, selbst als ich neben ihn sass und meine Tasse Tee packte.

"Hm.", erwiederte ich gleichgültig und drehte mich leicht von ihm weg. Dabei liess ich den Tag zuvor vor meinen Augen abspielen.

Flashback

"Ich erzähle nicht gerne Lügen."

Seine Belustigung verwandelte sich wie nach Knopfdruck zu Ernsthaftigkeit. "Bitte was?", fragte er obwohl er mich ganz genau verstanden hatte.

Ich drehte meinen Kopf weg und biss mir nervös auf die Lippen, flüsternd: "Ich will nicht lügen."

Glaubt's mir, Leute.
Noch nie war ich so unterwürfig und leise. Und ich verabscheute es.
Ich hasste es, meine Schwächen zu zeigen und egal was für eine gute Seele Erwin zu haben schien, er konnte der grösste Bastard auf Erden sein.

"Nicht lügen?", fauchte er und packte mich am Handgelenk. "Keine verdammten Lügen, sagst du? Was machst du die ganze Zeit hinter meinem Rücken, huh? Du belügst mich mit dieser Missgeburt!"

"Erwin!", sagte ich fest und spürte, wie sich das Blut an meinem Handgelenk staute. "Beruhig dich! Lass mich los, sofort!"

"Am Arsch hinten werde ich dich loslassen!" Sein Griff wurde härter, als er sich von mir wegdrehte und mich hinter sich in unser Zimmer zerrte.

"Erwin! Stop!", meinte ich laut und stolperte fast über meine eigenen Füssen. Ich konnte sehen, wie meine Hand langsam bleich wurde und ich Probleme hatte, sie zu bewegen.

Natürlich hörte er mir nicht zu. Stattdessen schleuderte er mich ins Zimmer, so dass ich fast umfiel und mich an der Wand halten musste. "Du hast mich belogen, Levi!", sagte er und schletzte die Türe hinter sich zu.

Ganz ehrlich, er machte mir enorm Angst.

"Erwin, bitte, beruhig dich.", sagte ich mit einer beherrschten Stimme und hielt meine Hände vor meinen Körper als Schutz.

Ich weiss, erbärmlich.

Mit grossen, harten Schritten kam er auf mich zugelaufen und ich merkte, dass ich mich umbewusst immer mehr gegen die Wand presste, je näher er kam. Schlussendlich stand er genau vor mir und starrte mich böse an.

Da packte er meinen Kopf zwischen den grossen Hände und schüttelte mich heftig. "Wie kannst du mir das antun, verdammt?" Seine Finger hatten sich in meinen Haaren verfangen.

Ich kniff die Augen fest zusammen und versuchte den Schmerz der Quetschung so gut wie möglich zu ignorieren. "Es tut mir leid!", schrie ich und krallte mich in seine Hände, vesuchend sie wegzubekommen.

"Das reicht mir nicht!"
Eine Hand löste sich von mir und sie nahm Anlauf für einen Schlag.
Ich erfror in meiner Position und starrte ihn mit grossen Augen an.

Outlaw || ereriWhere stories live. Discover now