„Woher kommst du denn?", wurde ich plötzlich aus meinen Gedanken gerissen, während ich versuchte genüsslich meinen, viel zu heißen, Kaffee zu schlürfen. Perplex schaute ich nach oben und in ein schokobrauens Augenpaar, welches mich voller Neugier musterte, ehe ich mich wieder voll und ganz meinem Kaffee widmete. Als dieser Junge nach einigen Minuten sich immer noch nicht vom Fleck bewegt hatte und schon ein paar komische Blicke dafür kassiert bekommen hatte, antwortete ich schließlich „Sagen wir es mal so ich komme aus einer Welt in der so etwas wie Liebe nicht existiert und zwischen gleichgeschlechtlichen schon gar nicht. Ich lebe in einem der heruntergekommensten Häuser der ganzen Stadt. Kann weder lesen noch schreiben und bin froh, dass ich mir wenigstens einen Kaffee bestellen kann. Und jetzt lass mich bitte in Ruhe." Doch anstatt zu gehen setzte sich der unbekannte junge Mann direkt auf den Stuhl gegenüber von mir und griff vorsichtig nach meiner Hand. „Weißt du ich habe schon sehr lange nach so einem Menschen wie dir gesucht. Wenn du willst könnten wir zusammen aus unseren Welten ausbrechen. Ganz ehrlich. Ich weiß wie du dich gerade fühlst. Ich selbst komme zwar aus einer der reichsten Familien hier, aber das Leben dort ist alles andere als perfekt. Komm mit mir." Seine Augen durchdringten mich förmlich und dieses Lächeln, welches er auf den Lippen hatte. Es war ein ehrliches. Eins mit dem ich noch nie zuvor angelächelt wurde. „Eine Frage hätte ich da noch.", sagte ich nun total schüchtern und gar nicht mehr so desinteressiert, wie zuvor. „Natürlich und die wäre?", lächelte er zuckersüß. „Wie heißt du? Schließlich will ich ja wissen, mit wem ich abbhaue.", antwortete ich. „Tim.", er legte eine kurze Pause ein „und du?". „Stegi. Nenn mich einfach Stegi."
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