Kapitel 3: Hoffnung?

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Sie merkte, dass es nichts brachte. Nach einer gefühlten halben Stunde sank sie erschöpft auf den Boden.

Das kann doch nicht sein!
Dachte Sky immer und immer wieder.

Das ist nicht möglich!
Sie würden nie ohne mich zum Hotel fliegen!

In diesem Moment hörte sie Motorengeräusche. Erst weiter entfernt, dann kamen sie immer näher.

Das sind sie! Sie suchen mich!
"Hier! Hier bin ich!"
Obwohl sie wusste, dass sie den Motorenlärm nicht übertönen konnte rief sie weiter.

"Hierher! Ich bin hier!"

Sie sprang in die Luft und ruderte mit den Armen.
Sie wollte sich irgendwie bemerkbar machen.

Sie finden mich! Ich bin mir sicher!
Der Hubschrauber drehte ein paar Runden über dem See und plötzlich entfernte sich das Motorengeräusch.

Was?! Das kann nicht sein! Sie müssen mich doch gesehen haben! Ich glaube das nicht. Warum fliegen sie weg? Ich bin doch hier!
Sie können mich doch nicht hier alleine lassen!

Sie fing an zu schluchzen.
"Kommt wieder zurück!", schrie Sky laut, sodass ein paar Vögel erschreckt aufflatterten.
"Kommt zurüüück!".

Ihre Stimme wurde zurückgeworfen, wie bei einem Echo.
Sie fühlte sich leer.
 
Alles in ihr sträubte sich, sich einzugestehen, dass ihre Eltern weg waren und sie vielleicht nicht mehr finden würden.

Doch plötzlich flammte Hoffnung in ihr auf.
Was wenn sie zurückgeflogen sind, um weitere Helfer zu holen, die dann nach mir suchen?

Es war eine Möglichkeit.
Und da hatte Sky eine Idee.
Sie suchte einen langen Ast und schlüpfte schnell aus ihrer blauen Jacke heraus.
Hoffentlich war die blaue Jacke auffällig genug.

Wenn sie mich suchen, dann werden sie mich auch finden.

Sie befestigte ihre Jacke an dem langen Stock und kletterte, wenn auch mit Mühe einen relativ hohen Baum hinauf. Je weiter sie kletterte, desto sicherer wurde sie in ihrer Sache.

Nun war sie in der Krone des Baumes und konnte über die etwas kleineren Bäume hinwegsehen.

Unendlicher Wald.

Sie versuchte, sich in eine bequeme Position zu bringen.

Wenn sie mit dem Hubschrauber von oben nach unten herabschauen, müssen sie sie einfach sehen!

Sie hielt den Stock mit ihrer Jacke in der rechten Hand.

Sie zitterte leicht.
Diesmal musste sie es schaffen.
Und es klappte dieses mal bestimmt.

Sie verharrte in der Position und Minuten vergingen.
Kein Motorengeräusch, nichts zu sehen.

Ich weiß, dass sie kommen. Ich weiß es.
Sie lassen mich nicht im Stich.
Dachte sie unaufhörlich.

Aber langsam wurde es kalt und Sky begann zu frösteln.
Ich brauche meine Jacke.
Aber wenn sie kommen, dann müssen sie auch meine Jacke sehen, die ich dann auf dem Ast hin und her schwenken werde.

Es klang leicht. Doch wenn sie nicht kommen, dann war sie verloren.

Komm schon, Mum.
Komm schon, Dad.
Ich weiß, ihr würdet mich nicht hier alleine lassen.

Es vergingen Stunden und die Sonne ging langsam unter.
Nun war es viel zu kalt und sie löste die Jacke von dem Ast.

Zitternd zog sie ihre Jacke an und betrachtete den Horizont hinter den Bäumen.

Wunderschön

Dachte sie auf einmal.

Wenn ich DAS mit meinen Eltern erleben könnte und nicht hier alleine sitzen würde.

Dachte sie und daran, wie sie ihre Eltern in den Arm nehmen würde, wenn sie Sky finden würden und ihr wurde ganz warm ums Herz.

Mein AdlerWhere stories live. Discover now