Kapitel 5: Rettung?

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Sie entdeckte gerade einen Busch auf dem sehr kleine Walderdbeeren wuchsen als sie es hörte.

Motorengeräusche von einem Hubschrauber.

Sky schaute auf.
Dann rannte sie los.
Zum See.
Ihr Atem ging stoßweise und ihre Lunge schmerzte, doch sie wusste, dass sie nicht stehenbleiben dürfte.

Sie sprang über Wurzeln, Baumstämme und kleine Büsche.
Das Geräusch wurde immer leiser. Sie entfernten sich.

Schneller! Ich muss es schaffen.

Während sie suchte, hatte sie nicht bemerkt, dass sie sich zu weit vom See entfernt hat. Und nun musste sie die ganze Strecke rennen.

Ich darf nicht anhalten! Sie müssen langsamer fliegen! Ich schaffe es sonst nicht mehr bis zum See! Scheiße, scheiße, scheiße!

Sie rannte noch immer und kleinere Äste schlugen gegen ihre Waden. Doch das machte ihr nichts aus.
Ihre Beine waren geradezu taub.

Nicht... an... halt... en...

Sie musste durchhalten. Sie musste es bis zum See schaffen, dann würde der Hubschrauber und die Suchtruppe sie entdecken.

Schnel... ler...

Sie konnte nicht mehr und trotzdem stolperte sie weiter.
Sie achtete nicht mehr auf den Weg.
Wo... bin... ich... denn jetzt...?
Plötzlich nahm sie eine Bewegung wahr.
Zwei Flügel, ein Schnabel, Federn.

Der Adler.

Was?
Er flog vor ihr her. Als wollte er ihr den Weg weisen.
Sie rannte ihm hinterher, obwohl auf diesen Vogel keinerlei Verlass war.

Viel... leicht... fliegt... er... zum... See...

Ihre Lungen brannten.
Nun war das Motorengeräusch weit entfernt und ziemlich leise.
Sie musste noch einen Zahn zulegen.

Sky biss die Zähne zusammen und sprintete weiter.

Jetzt... nicht.... stol... pern...!

Jetzt erkannte sie schon zwischen den Bäumen etwas blaues.
Sie rannte unerbittlich weiter und erreichte wenige Sekunden später den See.

Doch kein Hubschrauber war zu sehen. Und nichts zu hören.

Suchen Sie mich an einer anderen Stelle? Warum fliegen sie weg?

Sie war am Ende und ließ sich erschöpft auf den Boden sinken.
Ihre Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und ihr Hals tat höllisch weh.

Röchelnd rang sie nach Atem.

Wo ist der Adler?

Sie entdeckte ihn nicht weit entfernt auf einem Ast sitzen. Er beäugte sie kritisch.
Er hat mich zum See geführt!
Das war nicht ihr einziger Gedanke.
Ihre Eltern haben sie immer noch nicht gefunden. Und das nur weil sie nicht am See war und aufgepasst hat.

Ich bin so blöd! Ich hätte wissen müssen dass sie bald kommen.
Mum, Dad! Sie müssen nochmal kommen und dieses Mal werde ich auf dem Baum sitzen und auf sie warten.

Diesen Fehler wollte sie kein zweites mal machen. Wenn es überhaupt ein zweites mal gibt.

Sie hoffte inständig, dass ihre Eltern sie noch einmal hier suchten und sie auch finden würden.

Aber so schnell würden sie wohl nicht wiederkommen.
Und sie hatte einen Busch mit Beeren gefunden!
Beeren, bei denen sie halbwegs sicher sein konnte, dass sie ungiftig waren!

Endlich eine gute Nachricht und Sky klammerte sich an diese kleine Hoffnung und ging schweren Herzens weg vom See, an die Stelle, wo die Beeren wuchsen.

Deprimiert stieg sie über umgefallen Bäume hinweg und schob eilig einen Dornenstrauch zur Seite.

"Autsch!"
Sky hat sich an einem Dorn gestochen doch zum Glück blutete es nicht.

Ich bin so ein Pechvogel

Und plötzlich brach alles aus ihr hinaus, was sie bisher verdrängt hatte.
Sie schluchzte und vergrub ihr Gesicht in den Händen.

Sie setzte sich auf den mit Moos bewachsenen Waldboden und ihr rannen die Tränen über die Wangen.

Ihr war alles zu viel.

Ich will hier weg! Zu meinen Eltern! Hier werde ich keine zehn Tage überleben.

Sie weinte und weinte, bis keine Tränen mehr kamen.
Selbstmitleid konnte man jetzt echt nicht gebrauchen.

Sie richtete sich auf und straffte die Schultern.
Sky sah zwar noch etwas verschwommen, wegen den Tränen, doch sie hatte sich etwas in den Kopf gesetzt:

Überleben und gefunden werden

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⏰ Última actualización: Mar 06, 2016 ⏰

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