Alleine

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Wie in Trance saß ich da.

Mein Blick starr nach vorne gerichtet. Starr auf den Bildschirm, auf dem gerade eben noch ein blutverschmierter Peeta zu sehen war.

Ich hörte lautes Gejubel, Rufe und Geklatsche.

Das war es gewesen, was das Kapitol sehen wollte.

Blut.

Nur Blut.


Immer noch starrte ich auf den Bildschirm. Innerlich wiederholte sich die Szene. Immer wieder und wieder.

Tritt für Tritt.

Schlag für Schlag

Langsam stiegen mir Tränen in die Augen.


Wie konnten sie nur! Peeta und Katniss. Beide halbtot.

Wie-


"Effie?"

Eine einzelne kleine Träne kullerte über meine Wange.

"Hay-", meine Stimme brach. Haymitch. Oh Haymitch.


"Effie. Du darfst nicht- Denk an euer Training!"

Er hatte Recht.


Ich war stark. Ich musste stark sein. Kein Mitgefühl!

Ich spürte Haymitch's Blick auf mir. "Komm mir langsam nach...", sprach er leise und erhob sich.


Kurz sah er sich um, als würde er einen Gesprächspartner suchen und schlenderte dann den Gang entlang.

Und ich?

Ich saß da, alleine auf einer Bank, mit starrem Blick.


Nach wenigen Minuten erhob auch ich mich und stolzierte, mit falschem Stolz, den Gang entlang.

Den Ausgang schon fast erreicht, wurde ich, mehr oder weniger grob, zur Seite gezogen,

Zu meiner Überraschung entwich mir weder ein Schrei noch ein anderer auffälliger Ton. GUT

"Kein Gequitsche?", seine Stimme wirkte nah. ZU NAH!

"Nein.", ich schloss die Augen "Bitte, geh weiter, ich ersticke."

"Ach aber dein Korsett ist nicht zu eng oder wie?", ein raues Lachen. Dann ließ er von mir ab und schlenderte den Flur entlang. Wie witzig...

"Wo gehst du hin?", hallte meine leise Stimme den Gang entlang.

"Ich weiß das du mir folgst also ist das im Moment egal.", hörte ich seine Stimme am Ende das unbeleuchteten Ganges.

"Die Treppe hoch...", hörte ich das leise Stapfen seiner Füße auf dem kalten Marmor.

"Auf eine Lady wartet man!", murrte ich während ich den Gang zur Treppe entlang eilte.

"Daran wirst du dich gewöhnen müssen!" Meinte er noch bevor er oben angekommen war und verschwand,


Was wollte er? Durfte er das überhaupt? Durfte ICH das?

Langsam überkamen mich Zweifel.

Trotzdem stieg ich vorsichtig die Treppen hoch.


Oben empfing mich ein kalter Luftstoß.

Ich schloss die Augen und als ich sie wieder öffnete erblickte ich all die Lichter des Kapitols.


"Hier sind keine Kameras.", meinte er ruhig.

Nur ein Nicken von mir.


"Effie, sie leben.", er kam auf mich zu. "Ich hab es an Peetas Blick erkannt, kurz bevor die Perspektive gewechselt wurde."


"Hay-",ich räusperte mich. "er verblutet."


"Pah. Er verblutet noch lange nicht.

Klar der Schnitt ist tiefer als eine Schürfwunde aber Effie,",er stand nun direkt vor mir "-verbluten tut er noch lange nicht.

"A-Aber Katniss sie-", begann ich. "lebt."-vollendete er den Satz.


"Es waren so viele Stiche. Ihr Blick war so trüb. Sie-" Wieder unterbrach er mich "-hat überlebt. Ich habe mit Chaff, dem Mentor von 11 gesprochen. In 11 sind Jägerwespenstiche nicht selten. Rue weiß wie man sie behandelt."


"Rue... Sie ist zu jung", hauchte ich und senkte den Kopf. "Wie konnte ich diese Spiele nur jemals unterstützen ich-"

Ich spürte seine Hand an meinem Kinn. Sanft hob er meinen Kopfetwas an. "Effie, du kannst nichts für all das. Du tust deine Pflicht."

"Ich bin schrecklich.", kam es leise aus mir und kleine Tränchen bahnten sich einen Weg über meine Wange. "Effie! Du würdest so erzogen, im Glauben die Spiele wären gut. Aber nun weißt du es besser, Effie. Menschen ändern sich!"

Stumm sah ich ihn an. Seine Hand, immer noch an meinem Kinn.

Langsam beugte er sich nach vorne. Dann hielt er inne. Er ließ seine Hand sinken und trat einen Schritt zurück, an den Rand des Gebäudes.

Der Wind wehte in seinen Haaren.


Und zum zweiten Mal war ich regungslos.

"Siehst du? Rue legt ihr Blätter auf die Wunde..." meinte er und blickte hinab, auf die große Leinwand.

Langsam schritt ich auf ihn zu.

"Ja. Das tut sie."


Sie waren klug. Die Spielemacher. Einfach alles so aussehen lassen, als wären sie dem Tode nah.

Ich-...ich bin darauf hineingefallen. Wie erbärmlich von mir.


Eine Weile lang standen wir so da. Jeder in den eigenen Gedanken versunken.

Bis Haymitch einen Schritt zurück machte. "Bis morgen...", murmelte er und ging.


Und wieder blieb ich alleine zurück.

Schon zum zweiten Mal, am heutigen Tag.


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653 Wörter


A short one AGAIN.

Aber ich werde jz mal anfangen die Hausaufgaben zu machen hehe...


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Kommis

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Ich poste oft...Zeugs auf meinem Profil das interessant/wichtig/sinnlos ist hehe

SOOO Tschüüüüüüü-






Effie Trinket - Different Worlds - Tribute von Panem FFWhere stories live. Discover now