Kapitel 10.

147 15 0
                                    


Niclaus schlief neben mir ein und ich beobachtete ihn einen Moment. Ich hatte viel über ihn erfahren dürfen. Wie ich erfuhr war er auch ein Prinz, aber aus Hayloris. Er hat einen Zwillingsbruder, aber dieser lebe nicht mehr im Königreich. Er ist nur unterwegs, bevor er selber Heiraten muss, um das Königreich seines Vaters zu übernehmen. Vielleicht wollte er sich auch einfach  noch frei fühlen, bevor er in den Bund der Ehe gehen muss. Sein Vater hat ihm ein Zeitlimit gegeben. Bis ende des Monats, was nur noch eine Woche ist, muss er eine Frau selber finden, und wenn er sie nicht gefunden hatte muss er eine Dame Heiraten nach der Wahl seines Vaters. Eigentlich sah er ganz süß aus wenn er schlief. Seine sinnlich geschwungenen Lippen waren ein spalt weit geöffnet und seine langen dichten schwarzen Wimpern legten wegen des Mondes einen leichten Schatten ins Gesicht. Er schnarchte nicht, was mich wunderte, ich hatte sogar am Anfang als er einschlief Angst er wäre tot. Aber das stetige heben und senken seiner Brust verrieten mir das er noch lebte. Leise hob ich meinen Umhang auf und legte ihn mir über. So vorsichtig wie möglich erhob ich mich und schnappte meinen Bogen und Köcher. Ich wollte weg sein bevor er wach wird. Ich müsste nur noch Skroy und Wayco wecken und wir könnten weiter. Ich darf es mir nicht leisten wegen einem Mannes gefangen genommen zu werden, um dann dem Prinzen überreicht zu werden. Niclaus wäre nur eine kleine Last und ich spürte die Gefahr die von ihm ausging, oder vielleicht war es auch das knistern was ich zwischen uns spürte wenn er neben mir saß oder kurz meinen Arm streifte. Auf jeden fall tut er mir nicht gut, das stellte ich schon jetzt klar.
,,Nein geh nicht, morgen kannst du aufbrechen, nur schlafe noch ein wenig." Murmelte Niclaus und öffnete verschlafen seine Augen.
,,Ich muss los, die Wachen werden sicher bald hier sein!" flüsterte ich doch er umfasste nur mein Handgelenk und zog mich zu Boden. Erschrocken ließ ich alles was in meiner Hand war fallen und wurde sogleich in starke Arme gezogen und umschlungen. Nach Lucas war ich einem anderen Mann noch nie so nahe wie jetzt gerade. Mein Herz schlug auf einmal doppelt so schnell und ich war verwirrt.

Was tat dieser Mann nur mit mir ?

,,Die Wachen werden morgen noch nicht hier sein, schlafe ein wenig. Morgen kannst du los reiten Neyla." Seine Stimme war rau und sanft zu gleich, sehr wohlklingend.
,,Nun gut, aber nur für heute Nacht.."gab ich mich geschlagen und schloss meine Augen, dabei atmete ich seinen Duft ein und entspannte mich.

Neyla;Ruf der FreiheitWhere stories live. Discover now