Kapitel 16.

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Frisch gebadet saß ich auf einem Stuhl und Juliette flocht mein dichtes schwarzes Haar. Sie meint sie hätte das gerne schon immer getan, aber nur Söhne bekommen nie eine Tochter.
,,Weist du, du bist die erste Frau die Niclaus hier hin mitgebracht hatte. Naja nach Fay..." sofort waren meine Sinne wieder geschärft und ich setzte mich gerade auf.
,,Wer war den Fay?" sofort lächelte Juliette, aber es war nur ein trauriges Lächeln.
,,Fay war Niclaus erste Liebe, Jugendliebe würde ich es nennen. Aber er hatte sie aus vollem Herzen geliebt. Er hat immer von ihr geschwärmt. Sie liebte er anders als die jetzigen anderen Frauen. Jetzt hat er nur seine Gespielinnen im Bett. Fay hat er geliebt als sei sie seine andere Hälfte. Ich würde sie als beliebteste paar von ganz Hayloris beschreiben. Sie wurde wirklich von allen Geliebt. Bis das Königreich Terra angriff. Sie hatte nicht auf Niclaus gehört, oder wie sie ihn immer nannte Nic. Sie wollte noch ihr Pferd Serena retten, das ist übrigens das neue Pferd von Niclaus. Sie hatte es zwar geschafft ihre Stute zu retten, aber sie bezahlte mit ihrem eigenen Leben.
Die Ritter aus dem Königreich Terra machen keinen halt davor auch Frauen und Kinder nieder zu strecken. Seit ihrem tot wurde er anders, sehr anders. Er hatte sein strahlen in seinen Augen verloren, sein liebevolles lächeln ging mit Fay in ihr Grab.
Doch heute habe ich ihn wieder anders gesehen. Sowie früher als er dich angesehen hat. Dieses Strahlen war zurück und das kleine liebevolle Lächeln hatte er dir zugeworfen was du nicht einmal richtig wahrgenommen hattest.
Ach Neyla Kind, für ihn bist du mehr als eine Ausreißerin. Für ihn bist du mehr als nur eine Frau die er in der Freiheit kennengelernt hat, auch wenn ihr euch nur diese wenigen Tage kennt.
Verlasse ihn nur nicht mein Kind.." ich unterdrückte meine Tränen und verknotete meine Finger.
,,Also hat er genauso wie ich seine erste Liebe verloren..." hauchte ich und drehte mich zu Juliette.
,,Vielleicht ist es das was euch verbindet, vielleicht verbindet euch eure gebrochenen Herzen..." sie streichelte mir kurz über die Wange und legte dann meinen Zopf über meine Schulter, der mir bis zur Taille reichte.
,,Außerdem bist du eine schöne Frau Neyla, es wäre ein Wunder wenn er sich nicht in dich verlieben würde und wer weiß, vielleicht wirst du die neue Königin von Hayloris." Ich senkte wieder meinen Blick und seufzte. Genau das wollte ich nicht. Ich will keine Königin von einem Königreich werden, sondern frei sein...

Neyla;Ruf der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt