28- schwanger!? Ich?

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Ich hörte seine Stimme durch die Tür. Sie war so klar, wie die eines Engels. Er sprach nun mit seinen Onkel. Hoffentlich konnte er uns wirklich helfen.

Ich stellte mich vor den halbzerstörten Spiegel im Bad und betrachtete meinen Bauch. Er sah noch so wie immer aus. Konnte es denn wirklich sein? War da ein kleines Kind in meinem Bauch?

,,Mia?" Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Leon schon wieder zurück war.

,,Mein Onkel wird gleich kommen. Es wäre zu gefährlich für dich die Wohnung zu verlassen. Ich habe ihn hierher bestellt".

,,Okay ... ".

Ich nickte ihm zu, hatte aber doch Bedenken, die ich aber lieber für mich behielt.

,,Es wird alles gut, du wirst sehen", versuchte er mich aufzubauen. Er war immer so optimistisch. Ich hingegen machte mir Sorgen. Besonders Mum und Collin gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Und nun auch noch das Kind. Ich hatte solche Angst.

Er stand ein Stück von mir entfernt und schaute mich an. Ich spürte ein kurzes Kribbeln, als ich in seine dunkelbraunen Augen blickte.

Und dann klopfte es an der Tür. Mein Herz vergaß kurz vor Anspannung zu schlagen. Leon schaute mich an und ich nickte ihm kurz zu. Ich ergriff ängstlich seine Hand und wir gingen zur Tür, um sie zu öffnen.

,,Hallo Leon", begrüßte ihn der Mann im Türrahmen.

,,Danke, dass du gekommen bist. Komm rein". Sein Onkel sah tatsächlich sehr nett und vertrauenswürdig aus. So wie Leon ihn mir beschrieben hatte. Er hatte bereits graues Haar, doch die fielen nicht weiter auf, da sein Gesicht noch relativ jung aussah. Er reichte mir die Hand. Ich schaute mich nach Leon um, ehe ich sie entgegen nahm und dann wieder meine Arme um mich herumschlug.

,,Ist dir jemand gefolgt?" Leon verrigelte hinter sich die Tür und blickte sich noch einmal vorher unsicher um.

,,Nein, niemand", beteuerte dieser bloß. Leon vertraute ihn offensichtlich.

,,Gut, komm wir gehen ins Schlafzimmer". Leon ergriff meine Hand und drückte sie einmal. Ich war nervös, doch ich wusste, dass Leon bei mir war und mich beschützte. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass er für mich da war.

Wir setzten uns auf sein Bett und Leon erzählte ihm die ganze Geschichte. Sein Onkel nickte ab- und zu verständnisvoll und dachte währenddessen wohl nach. Ich saß nur neben ihn und sagte kein Wort. Ich sah Leon's Worte wie Bilder in meinem Kopf. Er berichtete seinen Onkel vom System, von der Reparatur und von den Ängsten, die wir nun hatten.

Mein Mund blieb die ganze Zeit über verschlossen.

,,Kannst du sie dir mal anschauen?" bat er ihn nun und mir rutschte fast das Herz in die Hose. Diese Worte brachten mich nun wieder in die Realität zurück und ich fühlte wie sich mein Puls überschlug. Aufeinmal stieg Panik in mir auf und ich schüttelte nur heftig mit dem Kopf. Ich wollte das nicht mehr.

,,Keine Angst, du kannst ihm vertrauen", flüsterte er mir heimlich zu, um mich zu beruhigen. Wir hatten es zwar vorher so ausgemacht, doch nun überkam mich dann doch die pure Angst.

Es dauerte seine Zeit, doch nach Fünf Minuten konnte mich Leon dann doch noch davon überzeugen. Er blickte mich ein letztes Mal an, ehe er seinen Onkel die Zustimmung gab, mich zu untersuchen.

,,Ich bin zwar kein Gynäkologie, aber ich bin Arzt. Hab keine Angst, es wird nicht lange dauern".

Es war wahrscheinlich die beste Entscheidung. Doch bereits beim Anziehen seiner weißen Gummihandschuhe fuhr mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter und ich presste meinen Kopf in Leon's Schulter hinein.

Das SYSTEMWhere stories live. Discover now