Kapitel 2

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Nachdem wir auf dem roten Teppich zusammen oder alleine Interviews gegeben und uns fotografiert haben lassen, liefen wir in das Gebäude, wo die eigentlichen Oscar's stattfanden. Drinnen verabschiedete sich Nick recht schnell von mir, da er seine Mutter erblickt hatte.

Nun stand ich alleine mitten in einem Raum voller Leute und versuchte verzweifelt nach meinen Brüdern und meinem Vater, welche eigentlich schon hier sein müssten, Ausschau zu halten.

»Hey Kathy!« hörte ich jemanden meinen Namen schreien. Überrascht drehte ich mich einmal im Kreis um den Ursprung der Stimme ausfindig zu machen. »Du bist echt so blind.« lachte eine andere Stimme hinter mir. Schnell drehte ich mich um und sah in die grinsenden Gesichter meiner zwei Brüder, Jason und Toby. Neben meinem vier Jahre älteren Bruder Jason stand eine stark geschminkte, schwarzhaare Frau. Man konnte ganz klar erkennen, dass sie billige Haar-Extensions trug, mit welchen sie auch gerade desinteressiert herumspielte.

»Nettes Accessoire Bruderherz.« sagte ich bissig und sah diese Frau genervt an. Wer dachte sie das sie ist, mich nicht zu beachten und dann auch noch so offensichtlich dessinteresse zu zeigen. So eine will mit meinem Bruder ausgehen? Ganz sicher nicht.

»Verdammt Kathy.« zischte Jason genervt und zog dieses Mädchen näher an ihn heran. »Was?« zischte ich genervt. »So eine passt einfach nicht zu dir. Ich meine, dieses Kleid könnte ein verdammtes T-Shirt sein!« setzte ich fort und Toby gab mir eine Klaps auf den Arm um mir zu signalisieren, dass ich nun endlich still sein solle. Doch es war schon zu spät. Diese schwarzhaarige Frau und Jason starrten mich beide mehr als böse an. Jasons' Kiefer waren zusammengebissen und man hörte ihn hörbar durch seine Nase ausatmen.

»Hör auf eine verwöhnte Zicke zu sein Kathy. Das wird Konsequenzen haben, dass schwöre ich dir.« er holte tief Luft und schnappte sich dann die Hand von seiner Freundin, welche mich herablassend ansah und grinste, wobei sie ihre künstlich gebleichten, weißen Zähne, präsentierte. »Komm mit Bonnie.« sagte Jason und lief dann mit ihr von Toby und mir weg.

Fassungslos starrte ich ihnen nach und musste fast Lachen, so komisch war diese ganze Situation. Hatte mein Bruder allen Ernstes seine Freundin mir vorgezogen? Seiner eigenen Schwester? »Das ist doch nicht sein Ernst?« fragte ich Toby, dieser jedoch zuckte nur mit seinen Schultern. »Vielleicht wird es diesmal etwas ernstes.« antwortete er und ich schnaubte genervt und sah ungläubig in die Richtung, wohin die beiden verschwunden waren. »Das glaubst du doch nicht ernsthaft.« fragte ich monoton und Toby schüttelte zum Glück seinen Kopf, wobei ihn eine seiner kastanienbraunen Haarsträhnen ins Gesicht vielen. »Nein, aber Jason ist alt genug, um zu wissen, auf wen er sich einlässt. Wir müssen seine Frauen-Wahl nun mal akzeptieren und nicht gemein zu ihnen sein. So wie du es gerade warst, denn wie du siehst, wird er nur sauer.«

Ich nickte stumm und schloss kurz meine Augen. Warum ich plötzlich so wütend wurde, konnte ich mir selber nicht erklären. Aber langsam hatte ich Jasons ganze Frauen gehörig satt.

»Sag mal« fragte ich und sah Toby an »wo ist eigentlich Dad? Solltet ihr nicht gemeinsam kommen?« Schon als ich Toby's Blick sah, wusste ich, dass mein Dad mich wieder im Stich gelassen hatte. »Die Hexe?« fragte ich ernüchternd und schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter. Stumm nickte Toby und klopfte mir auf meine linke Schulter. »Sei nicht allzu traurig Kathy.«

Tatsächlich war ich das nicht einmal. Eher war ich wütend. Wütend auf meinen Bruder und meinen Vater. Ich müsste es den beiden zu richtig heimzahlen, ich musste mir nur noch überlegen wie. »An alle Gäste, wir bitten Sie nun, sich in den Saal zu begeben, denn in einer halben Stunde beginnt die Live Übertragung.« ertönte es aus den Lautsprechern und viele Leute setzten sich in Bewegung. Es gab vier Eingänge, da recht viele Leute zu Besuch waren, jedoch war jeder nach wenigen Sekunden von so vielen Leuten belagert, dass ich beschloss, noch einmal auf die Toilette zu gehen.

Ich lief den Wegweisern nach und fand auch nach wenigen Sekunden die Tür zu der Mädchen Toilette. Ich stieß die Tür auf und stockte, als ich sah, wer vor dem Spiegel stand und gerade seinen Lidstrich nachzog. Es war die wohl die größte Tratschtante ganz Hollywood's, sofort kam mir in den Gedanken eine Idee, wie ich es meinem Bruder und meinem Vater heimzahlen konnte.

»Verdammt Kathy, wo warst du denn?« fragte mich Dylan und machte neben sich Platz, sodass ich mich hinsetzen konnte. Ich saß zwischen Dylan O'Brien und Tyler Posey. Früher war ich ein wahnsinniger Fan von der Serie „Teen Wolf" gewesen, weswegen ich immer noch wahnsinnig stolz auf mich bin, dass ich inzwischen Dylan und Tyler zu meinen besten Freunden zählen konnte.

»Am Klo, mein Geschäft verrichten.« lachte ich und sah, wie Tyler anfing zu schmunzeln, Dylan jedoch ernst blieb. »Weißt du, wie spät es ist? Die Live Übertragung müsste jede Sekunde beginnen!« flüsterte er und gerade, als ich zur Antwort ansetzen wollte, ertönte ein Countdown von dreißig Sekunden. Dylan hatte Recht, ich hatte gerade noch Glück gehabt. Triumphierend sah Dylan mich an und drehte sich dann nach vorne. Wir saßen alle an dem gleichen Tisch, da wir alle bei dem gleichen Film mitgewirkt hatten. Nominiert war jedoch nur ich und zwar für die beste Newcomer Schauspielerin diesen Jahres.

Inzwischen war schon etwa eine Stunde vergangen. Fast alle Preise wurden schon verliehen, weswegen ich umso gespannter auf die beste Newcomer Schauspielerin war. Mit mir waren noch drei andere Frauen, welche ich, zugegeben, einfach nicht kannte.

»Nun kommen wir zu einem sehr besonderen Preis, bei welchem vier Damen nominiert wurden. Sarah Jacobs, Luna Margor, Sophia Rosie und Katherine Stone. Aller vier sehr wunderschöne, junge Frauen! Die Gewinnerin des diesjährigen Preises geht an« Der Moderator machte eine künstliche Pause und räusperte sich. »an Katherine Stone!«

Please, no Love (beendet)Where stories live. Discover now