Kapitel 13

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Genau heute vor acht Monaten war ich auf die Ranch gekommen.

Inzwischen war es schon Anfang Oktober und es hatte sich viel getan. Seit April ritt ich regelmäßig auf Pero. Wir hatten in der langen Zeit viele Fortschritte gemacht und inzwischen traute ich mich auch mit ihm alleine ins Gelände.

Aaron hatte sich sehr über das Geschenk gefreut, jedoch war er etwas enttäuscht gewesen, dass ich bei der „Übergabe" nicht dabei gewesen war. Aber als ich im erklärt hatte, dass ich Heimweh hatte, war die Enttäuschung wie weggeblasen.

Claire ließ sich immer öfter auf der Ranch sehen und sah mich, jedes Mal wenn sie mich sah, mehr als nur hochnäsig an und küsste dann demonstrativ Jonas. Anscheinend hatte sie immer noch nicht kapiert, dass ich nichts von ihm wollte, sondern ihn nur heiß fand.

Leo war inzwischen mit Grayson, dem Typen aus dem Club, zusammen und traf sich hauptsächlich mit ihm und hatte fast keine Zeit mehr für mich. Aber wer konnte es ihr verübeln. Sie war das erste Mal so richtig verliebt, außerdem war ich sowieso durch meine täglichen Aufgaben und Pero zu eingespannt, dass ich selbst kaum Zeit für Aaron hatte, welche es wiederrum zum Glück verstand.

Mit Aaron hatte ich echt einen Glücksgriff. Auch mit Parker verstand ich mich immer besser, zumindest redete er mehr mit mir, was mir zeigte, dass er mir inzwischen vertraute.

Zwischen Jonas und mir herrschte immer noch dieses angespannte Verhältnis, welches seit dem Feiern nur noch schlimmer geworden war, was mich irgendwie nervte. Es war auf Dauer einfach anstrengend, eine Person zu ignorieren und zwar dauerhaft. Jedoch lag – laut Leo – auch etwas anderes als Hass in der Luft, ihrer Meinung nach war es Liebe, jedoch konnte ich ihr das einfach nicht glauben. Ich war nie und nimmer in Jonas verliebt, genauso wenig wie er in mich. Das war einfach zu absurd, außerdem hatte er eine Freundin.

Mit Jason und Toby telefonierte ich einmal pro Monat. In unseren Gesprächen erzählten sie mir, was gerade alles in Hollywood los war, was eine ganze Menge war.

Natürlich gab es viele Gerüchte, wieso ich nun weg war und die Fans, denen ich damals in der Stadt die Autogramme gegeben hatte, hatten natürlich nicht dicht gehalten und nun wussten alle, dass ich mich in Wyoming aufhielt, was die ganze Geheimhalt Sache nicht wirklich vereinfachte. Bis jetzt hatte ich es aber trotzdem geschafft, ein paar Mal in der Stadt zu sein, ohne erkannt zu werden.

Außerdem waren wilde Gerüchte von einer Schwangerschaft entstanden, zu welchen ich nur meinen Kopf schütteln konnte. So etwas war einfach nur noch lächerlich.

Es war einfach kaum zu glauben, dass ich schon acht Monate hier war. Einerseits war die Zeit so wahnsinnig schnell vergangen, aber andererseits war sie so langsam an manchen Tagen verstrichen, dass ich am liebsten ausgerastet wäre und den nächsten Flieger zurück nach Los Angeles genommen hätte.

Das Buch von meiner Mom hatte ich bis jetzt nicht mehr aufgeschlagen. An wirklich guten Tagen wollte ich mich nicht mit dem Buch runterziehen lassen und an schlechten Tagen wollte ich nicht, dass es mir noch schlechter ging als zuvor.

Es war einfach alles so verdammt kompliziert.

Mein Dad hatte ein paar Mal auf dem Festnetz der Ranch angerufen, jedoch hatten immer nur Ann oder Jacob mit meinem Dad gesprochen, da ich einfach nicht mit ihm reden wollte. Ich wollte mir seine ganzen Vorwürfe nicht anhören, dass machte mich ganz irre und das verstanden zum Glück Ann und Jacob.

»Bist du fertig?« fragte mich Leo und riss mich somit aus meinen Gedanken. »Ja, kann losgehen.« erwiderte ich und zusammen liefen wir die Treppen hinunter in das Erdgeschoss, wo ich mir noch schnell meine Stiefel anzog, zuvor wir hinaus in die Hitze liefen.

Please, no Love (beendet)Where stories live. Discover now