Kapitel 40 - Erneut

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(Calebs Sicht)

Vielleicht ist es nicht die richtige Entscheidung, ihn mit Riley alleine zu lassen, aber ich habe gar keine andere Wahl. Er würde mir sowieso nicht glauben, wenn ich ihm sage, seine Verfolger wären nur Einbildung. Eher würde er mich auslachen und mich vielleicht sogar ein bisschen hassen. Immerhin hat er richtig Angst vor ihnen, wenn ich ihm das sagen würde, dann würde ich ihn bei dem hängen lassen, wo er am meisten Hilfe braucht. Das wäre unfair.

Aber ich glaube, er wird es heute ohne Zwischenfall schaffen. Dafür ist er zu gut gelaunt. Nur Riley muss nun auch mitspielen, zwar weiß sie nichts davon, doch was könnte sie schon tun?

Meine Augen weiten sich, wenn sie das Thema vielleicht auch nur anschneiden, könnte es ausarten und so neugierig wie Riley ist, fragt sie ihn sicher irgendwas ab. Sofort beschleunige ich mein Tempo, ich muss so schnell als möglich dieses Medikament bekommen.

Fast hätte ich gelacht, denn was wir hier machen ist mehr als illegal. Mike darf noch gar keine Medikamente ausschreiben und schon gar nicht an einen Patienten, welcher noch nicht untersucht worden ist. Aber das wird schon, Matt wird mit Mike reden. Ich muss einfach daran glauben, er wird wieder normal leben können, denn als krank möchte ich ihn nicht bezeichnen.

"Hallo.", sage ich in freundlichen Ton, als ich in die Apotheke gehe. Die Kassierin strahlt mich an, ob es aufgesetzt oder ehrlich ist, erkenne ich in diesem Moment gar nicht mehr, ich bin einfach zu nervös. Sogar meine Hände zittern ein wenig, als ich ihr den Zettel reiche, zum Glück bemerkt sie das nicht.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen liest sie das Rezept, dann sieht sie mich kurz an, doch auch diesmal kann ich aus ihrem Blick nichts deuten. Noch einmal lächelt sie mich an, dann dreht sie sich um und verschwindet in einem Hinterzimmer, wo die ganzen Medikamente sein werden. Etwas beruhigt, stoße ich die ganze Luft aus meiner Lunge. Jetzt muss ich nur noch bezahlen und bin einen Schritt weiter.

"Hier bitte, ich habe dir jetzt die 5 Milligramm Packung von dem Neuroleptika Zyprexa geholt. Und das macht dann mit 35 Filmtabletten 49,80,-.", sagt sie Apothekerin in einem freundlichen Ton.

Ich reiche ihr das Geld, warte auf mein klein gehaltenes Restgeld, welches ich in eine Spendendose gleich an der Theke werfe und mit meinem Säckchen eile ich schon fast aus dem Geschäft. Mein Puls muss auf 180 sein, ich mache wirklich nicht gerne verbotene Dinge, doch beruhigt er sich wieder, wodurch ich ohne innere Schwierigkeiten meinen Weg zum Schmuckgeschäft machen kann.

Ich würde ihm gerne ein Lederarmband schenken und im vorbeigehen, habe ich schon vorher das perfekte gesehen. Ein Glück, dass Wölfe gerade modern sind, denn eines hat einen silbernen Knopf, auf dem ein heulender Wolf eingraviert ist und es ist schwarz, also passt es auch zu seiner Kleidung. Außerdem könnte ich ihm noch Blumen kaufen, was besonders kitschig wäre und ihm bestimmt gefällt, es müssen ja nicht gleich Rosen sein.

Nachdem ich das Armband besorgt habe, gehe ich noch zum Blumenladen, entscheide mich für lilac und weiß farbene Gladiolen.

Zufrieden mit meinem Geschenk mache ich mich auf den Weg zu dem Restaurant indem die beiden sind. Riley hat mir eine Nachricht mit dem Namen geschickt.

Doch beginnt mein Kopf auf einmal zu pochen.

Bitte nicht hier!

Schon passiert es, ich bin auf einmal an einer ganz anderen Stelle. Wo will ich hin?

Bevor ich weiter darüber nachdenken kann, bin ich wieder an einer andere Stelle. Die Toiletten. Jackpot!

VerleugnungWhere stories live. Discover now