Poem no. 30

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Was bringt es schon?
Was bringt es mir,
mir die Mühe zu machen,
mich anzustrengen,
zu versuchen,
meinen Kopf mit allem Wissen der Welt
zu füllen?
Oder mir so viel Arbeit damit zu machen,
lange zu studieren,
um einen Job zu finden,
den ich genießen kann,
für den ich vielleicht sogar noch bestens bezahlt werde?
Was bringt es, viel im Leben zu erreichen,
wenn man im Endeffekt doch eh nichts mehr hat?
Ich meine,
nach dem Tod wird das Leben resettet.
Man hat nichts von dem,
was man erlangt hat.
Und selbst,
wenn man wiedergeboren wird,
fängt man wieder bei null an.

"Auch sein Denken,
all seine Mühe,
sein qualvolles Ringen um Erkenntnis
würden sich auflösen.
Nur ein schwaches Echo
seiner organischen Existenz
bliebe von ihm auf diesem Planeten zurück.
Da hätte er die Zeit genauso gut
mit dem Ausfüllen von Kreuzworträtseln
und der Teilnahme an Preisausschreiben
verbringen können."
So schreibt es Horst Evers in seinem Werk Alles außer irdisch.

Und so ist das Leben wie eine Runde MineCraft.
Ob man nun eine riesige Farm gebaut
und viel gesammelt hat,
Erfahrungspunkte wie Items,
oder man sich die Zeit damit vertrieb,
zu reisen und die Welt zu sehen,
ohne etwas außer Nahrung
und ein paar Holzblöcken mit zu nehmen
und eher weniger Erfahrung durch Monsterschlachten erlangt hat,
wenn man stirbt,
hat man wieder nichts.
Aber man hat beim einen mehr verloren,
als beim anderen.

Und doch macht es irgendeinen Sinn,
das ganze Getue um das Erreichen von Zielen.
Zumindest einen emotionalen...

Inspiriert am Werk "Alles außer irdisch" von Horst Evers, Prolog, Seite 8, Zeile 1 - 24.

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