Suche

15 1 0
                                    

Jake und Mark waren mit ihrer Suche nach Rachel wenig erfolgreich, bis ein gellender Schrei das Prasseln des Regens durchbrach

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Jake und Mark waren mit ihrer Suche nach Rachel wenig erfolgreich, bis ein gellender Schrei das Prasseln des Regens durchbrach. Die beiden Männer hatten sie beeilt zu der Stelle vorzudringen an der sie den Schrei vermute­ten und wären beinah auch die Schlammrutsche heruntergerutscht. Im letzten Moment konnte Jake, Mark noch festhalten. Doch sie vermuteten, dass die Frau nicht so viel Glück hatte. Aber scheinbar hatte sie sich schon aus ihrer misslichen Lage befreit. Mark fiel ein Schuh auf der am Rand des Schlammlochs lag. Eindeutig ihr Schuh, hatte er gemeint, und Jake war ganz seiner Meinung gewesen. Missmutig schlugen sie sich weiter durch den Dschungel, bald würde es dunkel werden. Die Männer hatten eine militärische Ausbildung und waren solche Wit­terungsverhältnisse gewohnt, doch ihre Geisel hatte äußerst schlechte Karten. Umso mehr Jake darüber nachdach­te, umso mehr beschleunigte er seine Schritte. Mark und er verstanden sich blind. Sie waren in der gleichen Ein­heit gewesen, damals bei der Navy, und Einheit ist fast so was wie Familie. Sie hätten den Job lieber alleine ge­macht, doch ihr Auftraggeber hatte auf fünf Männer bestanden. Und Kunde ist König.

Alan und Lucky kannte Jake schon lange, sie waren genau wie er und Mark ein gut eingespieltes Team auf das man sich verlassen konnte, doch dieser Bobbie war eine Vollniete. Er konnte diesen Auftrag ernsthaft gefährden. Jake hatte den Blick gesehen den Bobbie auf Frau geworfen hatte. Wie ein Kater der einen Teller Milch ansieht.

Nun Jake würde aufpassen das dieser Kater hungrig blieb.

****

Rachel war so müde, das ihr schon beim Laufen die Augen zufielen. Sie hatte zwar Angst anzuhalten, doch lange würde sie sich nicht mehr auf den Beinen halten können. Also sah sie sich, im letzten Licht des Tages, nach einem Unterschlupf um. Grün wohin sie auch sah. Vielleicht wäre es das vernünftigste wenn sie auf einen der Bäume klettern würde. So wie das Mädchen in dem Panem-Film. Sie schaute sich nach einem geeigneten Exemplar um. Schließlich fand sie einen Baum dessen Äste tief genug waren um sie auch vom Boden zu erreichen. Rachel griff nach einer Liane und zog sich nach oben. Als sie schließlich halbwegs auf einer Astgabel Platz genommen hatte, fielen ihr auch schon die Augen zu.

Doch lange konnte sie nicht schlafen. Stimmen zweier Männer weckten sie. Sie spähte vorsichtig zwischen den Zweigen ihres Nachtlagers hindurch auf den Boden. Dort liefen zwei Männer in Tarnanzügen, über ihre Schultern hingen Maschinengewehre und in ihren Gürteln steckten Messer, dessen Klingen so lang waren wie Rachels Arme. Sie schluckte, schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass die beiden sie Männer nicht entdeckten und mach­te sich ganz klein. Die Männer unterhielten sich in einer Sprache die Rachel nicht verstand doch es klang wie por­tugiesisch. Erst jetzt wurde Rachel bewusst, dass sie sich definitiv nicht mehr in den Vereinigten Staaten befand. Als die Männer außer Hörweite waren begann Rachel zu weinen. Allein in einem fremden Land, dessen Sprache sie weder verstand noch sprach, auf der Flucht vor fremden Männern, im dichten Dschungel. Es sah mehr als schlecht für sie aus.

****

Jake und Mark hatten ihr Nachtlager errichtet. Ein paar große Bananenblätter mussten ausreichen. Mark reinigte grade seine Waffe als ein Schuss durch die Nacht hallte. Sofort waren beide Männer alarmiert.

„Was machen wir eigentlich wenn die Rebellen unsere Geisel erschießen?", fragte Mark.

„Ich habe nicht den blassesten Schimmer."

„Na dann hoffen wir mal das sie noch lebt."

„Wir können jetzt nichts unternehmen. In der Dunkelheit erkennen wir sowieso nichts und der Schein der Ta­schenlampe würde uns verraten."

Mark nickte. Die beiden Männer legten sich hin. Es dauerte nicht lange und Jake vernahm das leise Grunzen, das ihm verriet dass sein Kumpel eingeschlafen war. Er würde wach bleiben, er traute dem Frieden nicht. So lag er da und starrte in die Dunkelheit. Was hatte er sich nur dabei gedacht dieses Auftrag anzunehmen.

****

(Rückblende)   Zwei Wochen zuvor...

Jake McCain saß seinem Auftraggeber gegenüber.

„Sie wollen dass ich Ihre Tochter entführe?"

Ja genau. Mr. McCain, ich verstehe Ihre Bedenken, doch Rachel ist so eine Weltverbesserin. Wenn sie erfährt was ich vorhabe wird sie versuchen mir einen Strich durch die Rechnung zu machen. Und das kann ich mir nicht leisten. Dafür ist der Auftrag zu groß."

Darf ich fragen worum es geht?"

Das tut nichts zur Sache. Was ist nun Mr. McCain, kann ich mit Ihnen rechnen?"

Jake hatte Bedenken, ernsthafte Bedenken. Doch sein Chef hatte ihm gesagt Sheridan sei in Ordnung. Und Geld stinkt nicht.

„Ja Sie könne mit mir rechnen Mr. Sheridan."

„Prächtig, dann besprechen wir jetzt die Einzelheiten."

Das Gespräch dauerte nicht lange und nachdem Mr. Sheridan Jake noch ein Foto seiner Tochter gegeben hatte, verließ Jake das Büro. Sein Bedenken hatten sich nicht verflüchtigt, im Gegenteil sie waren noch stärker geworden. Doch wie sagte sein Chef immer: Kunde ist König.

****

Rachel wurde von einem Pieken in ihre Schulter geweckt. Automatisch schlug sie danach. Daraufhin surrte es um ihren Kopf. Als sie die Augen aufschlug surrten einige Moskitos um sie herum. Rachel wedelte sie weg, doch sie wusste das würde nicht helfen. Sie musste von dem Baum runter. Die Luft war trotz des Regens dick wie Sirup und Rachels Kleider waren schweißnass.

Als sie ihren rechten Fuß auf den Boden setzten wollte zuckte ein scharfer Schmerz durch ihr Bein. Rachel glitt trotzdem von dem letzten Ast und fiel auf ihre Knie. Das Gesicht schmerzhaft verzogen besah sie sich ihren Fuß. Scheinbar hatte sie gestern, bei der unfreiwilligen Rutschpartie, etwas abbekommen. Ein Schnitt im Fuß hatte sich entzündet. Rachel überlegte fieberhaft was sie nun tun sollte. Die Wunde muss gereinigt werden sonst bestand die Gefahr einer Infektion. Doch Rachel hatte nichts bei sich. Bis auf ihre zerrissene Bluse. Immerhin ein Anfang.

Rachel sah sich nach einem Hilfsmittel um das sie als Stütze benutzen konnte. Unter einem Busch lag ein langer Ast der sich gut eignen würde. Sie krabbelte auf allen Vieren darauf zu und zog ihn unter dem Busch vor. Dann stütze sie sich auf den Ast und stand auf.

Jetzt musste sie Wasser suchen, um den Schnitt wenigstens ein bisschen zu säubern. Vorerst verband sie ihn nur notdürftig mit ihrer kaputten Bluse. Sie lauschte, vielleicht konnte sie Wasser rauschen hören. Doch sie hörte nichts, nur ab und zu der Ruf eines Tieres. Aber Rachel war nicht bereit aufzugeben, sie hatte eine Nacht im Dschungel überstanden, dann würde sie auch weitere Nächte überstehen. Kurz überlegte sie welche Richtung sie wählen sollte, entschied dann aber dass dies vollkommen egal ist. Sie wusste sowieso nicht wo sie war. Also ging sie einfach los.


DschungelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt