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Loki und ich saßen in seinem Zimmer auf einen großen, flauschiegen Teppich. Er hatte mir ein Buch gegeben und mir eine Zeile vorgelesen. Dann hat er mich angesehen und meinte: "Jetzt du. Es ist ganz leicht. Die Buchstaben die du nicht kennst, helfe ich dir ließ mal vor." Er reichte mir das Buch. Auf dem Einband war das Bild von einem Mädchen mit langen, silbernen Haar. "Wer ist das?", fragte ich ihn. "Keine Ahnung. Aber das Buch kommt von Midgrad. Also beziehungsweise die Geschichte wird dort erzählt. Irgendjemand hat sie wohl auf geschrieben. Du musst sie lesen, um heraus zu finden, wer das Mädchen ist." "Hast du das Buch gelesen?" Loki nickte. Ich öffnete den Deckel und fing an: "Es. Wir." "War.", korrigierte mich Loki. "Es war. Einmul." "Einmal." "Es war einmal, ein M..." "ä" "Määädchen?", fragte ich ihn. Er nickte. "Es war einmal ein Mädchen.", las ich einmal schneller und grinste breit vor mich hin. Loki folgte meinem Beispiel."Dem waren. Was ist das für ein Wort?", fragte ich ihn und Zeigte ihn das Wort. Loki beugte sich hinüber und sah es sich an: "Vater." "und Mutter gesturben." "Gesturben? Meinst du nicht gestorben?" "Doch." "Fang nochmal an." "Es war einmal ein Mädchen, dem waren Vater und Mutter gestorben." Es klopfte an der Tür und Frigga steckte den Kopf hinein. "Ach hier seid ihr zwei. Es gibt Essen." Ich sprang auf und lief auf sie zu: "Loki bringt mir lesen bei." Loki erhob sich langsamer und kam hinter mir her. Frigga strich mir und ihn über den Kopf. "Das ist schön. Es freut mich, dass ihr euch gut versteht." Loki lächelte mich an. "Ich finde es klasse eine kleine Schwester zu haben. Da bin ich nicht mehr der jüngste von uns beiden Jungen.", meinte er lachend und legte einen Arm um mich. Frigga beugte sich zu uns hinunter und gab uns beide einen Kuss auf die Wange. "Da bin ich ja froh. So und nun ab zum Essen. Dann könnt ihr Vater von eurer Stunde erzählen. Der arme Thor wird wohl heute sein Mittag verpassen.", meinte sie trocken. Loki schnaubte abfällig: "Wenn er nicht pünktlich kommt?" Frigga sah Loki böse an. "Tut mir leid. Ist doch aber so.", rechtfertigte sich Loki und ging aus dem Zimmer. Ich hatte das Buch immer noch fest umklammert. Auf dem Weg zur Tafel fragte ich Loki: "DArf ich das Buch so lange behalten, bis ich es durch habe?" Loki lächelte mich an: "Klar. Kannst es gerne haben. Ich kenne es schon und wollte es eigentlich eh schon los werden." Ich gab ihn einen Kuss auf die Wange. Dann rannte ich zu Frigga, die etwas weiter vor uns ging.

An der Tafel saß Vater schon, als wir eintraten. Ich setzte mich neben Loki hin. Auf meiner anderen Seite säße Thor. "Weiß eigentlich schon Thor von unserem neuen Familien Mitglied?", fragte Loki auf einmal unseren Vater. "Nein noch nicht.", meinte dieser und nahm sich Braten. Dann reichte er diesen weiter. Als ich mir ein kleines Stück aufnehmen wollte, kam Thor hinein. Er wirkte sauer und misgelaunt. Er ließ sich neben mich auf seinen Stuhl fallen und nahm mir die Platte mit dem Braten ab. Er füllte sich sein Teller mit drei riesen Stücken. Dann häufte er sich Kartoffeln, Mohrüben und vielen anderen Beilagen auf. Mismutig aß er. Frigga, Vater und Loki sahen ihn ernst an. Ich eher verwirrt. "Hat der Professor irgendwas gemacht, dass du so sauer wirkst?", fragte Vater ihn. "Pah. Er meinte ich sei zu stumpfsinnig und wäre ein lausiger König, wenn ich so weiter machen würde. Dabei habe ich doch auch Unterricht gemacht. Nur nicht im Unterricht.", motzte Thor und fuchtelte mit seiner Gabel vor meinem Gesicht herum. Ich drückte seinen Arm weg. "Pass doch auf.", funkelte ich ihn an. Thor funkelte zurück. "Thor sieh deine Schwester nicht so an. Svenja, versuch deinen Bruder nicht durch deine Blicke zu töten.", meinte Frigga ernst. Ich nickte und sah auf meinen Teller. "Schwester? Habe ich irgendwas verpasst?", fragte Thor irritiert und sah unsere Eltern an. "Wärst du pünktlich im Unterricht, hättest du es gewusst.", meinte Loki neutral und aß weiter. Thor fing langsam wieder an zu essen. Dabei sah er immer wieder zu mir hinüber. "Thor. Du wirst heute Nachmittag deine Studierzeiten aufbessern. Der Professor bleibt solange im Haus, bis du den Stoff der vergangenen Tage aufgeholt hast. Das heißt, dass Reiten und Schwertkampf für dich heute und morgen vorbei sind. Deine Freunde, wirst du auch nicht sehen können.", meinte Vater bestimmt und Thor sah entsetzt zu ihn. Loki grinste nur. "So nun zu fröhlicheren Themen. Was habt ihr zwei heute noch geplant?", fragte Vater uns. Ich sah Loki an. "Lesen.", meinte er. "Du liest doch nur.", grummelte Thor. "Sei du mal leise.", murmelte ich, "Ich weiß nicht. Vielleicht weiter üben?" "Das klingt wie eine Frage.", meinte Thor schmunzelnd. "Hey. Ich lerne wenigstens Freiwillig und muss nicht gezwungen werden.", motzte ich leise. Bekam aber von Frigga gleich einen Blick zu gewannt, der das nicht duldete. "Tut mir leid.", murmelte ich und aß weiter.
Weder Thor noch ich sprachen ein Wort am Tisch. "Ich glaube ich gehe heute in die Stadt.", meinte Frigga irgendwann und sah in die Runde. "Darf ich dich begleiten?", fragte ich sofort nach. Sie nickte. Dann durften wir auf stehen. Ich folgte den beiden Jungen, da Frigga sich noch umziehen wollte. "Thor?", rief ich ihn zu. Genervt sah mich an. "Tut mir Leid wegen den Kommentaren beim Essen." "Ist nicht schlimm. War ja auch nicht besonders Freundlich zu dir.", meinte er und hielt mir eine Hand hin,"Na schlag schon ein kleine Schwester." Ich schlug ein Loki sah uns blöd an. "Ihr ähnelt euch sehr.", meinte er. Ich sah Thor fragend an. "Du ähnelst uns doch auch.", warf ich ein. Loki grinste und kam auf uns zu. "Ein wenig vielleicht.", meinte er und legte eine Hand auf Thors Schulter. "Mein großer Bruder und meine kleine Schwester. Sind wirklich zwei der größten Nervensägen die es in ganz Asgard gibt." "Gib es zu. Aber du hast uns deshalb gern.", meinte ich und sah Loki lächelnd an. Er lachte und nickte. Thor löste sich aus den Griff seines Bruders und steuerte die Tür an, die in das Studierzimmer führte. "Ich ergebe mich meinen Schicksal und lerne, aber das wird nicht ewig halten. ", meinte er Theaterisch und schloss die Tür. "Er übertreibt maßlos.", flüsterte ich Loki zu. Dieser nickte. Dann gingen wir in unsere Gemächer. Ich stellte mein Buch in das Regal. Und war Stolz auf das. Dann dachte ich nach, wie Mutter es gefunden hätte und eine Träne rollte über meine Wange. "Ich werde dich niemals vergessen Mutter.", murmelte ich.

Prinzessin Svenja von AsgardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt