Kapitel 6

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Die nächsten Wochen waren für Sirius recht unangenehm. Alle gingen ihm aus dem Weg. Auch wenn die restlichen Rumbtreiber, Lily und das goldene Trio zu ihm hielten, war der Frauenschwarm es nicht gewöhnt, dass alle ihn abschätzig betrachteten. Die fette Dame wurde durch den Ritter Sir Cadogan ersetzt. Jeder regte sich über ihn auf, da er alle zu Duellen aufforderte. Da jedoch kein anderes Portrait mutig genug war, den Platz der fetten Dame einzunehmen mussten die Gryffindor-Schüler damit zurechtkommen. Doch auch Harry regte sich, in den Wochen nach Blacks Einbruch, oft auf. Ständig wurde er unter irgendwelchen Vorwänden von den Lehrern durchs Schloss begleitet. Und auch Percy behielt ihn ständig im Auge. McGonagall bat sogar Madame Hooch beim Quidditchtraining zuzusehen. Wood setzte im Moment fast jeden Tag ein Training an, denn das erste Spiel gegen Slytherin stand an und Wood wollte in seinem letzten Jahr umbedingt gewinnen. Doch eines Tages verkündete Wood, dass sie statt gegen Slytherin gegen Hufflepuff spielen. Dies sorgte für allgemeines Unverständnis. "Flint weicht darauf aus, dass sein Sucher immer noch verletzt ist." Jeder wusste, dass dies nicht stimmte. Slytherin wollte bloss nicht beim Dauerregen, der seit Tagen herrschte, spielen.
Bei der nächsten Stunde Verteidigung gegen die dunkeln Künste unterrichtete überraschenderweise Snape. Die Rumtreiber schauten sich vielsagend an und schauten dann auf Remus, der schon sehr kränklich wirkte. Heute war Vollmond, da sie sich immer noch nicht verwandeln konnten, konnten sie Remus nicht begleiten. Ausserdem hatten sie seit sie in der Zukunft waren schon viel nicht mehr gemacht. Es gab einfach so viel zu erfahren, so das Streiche oder die Animagi-Verwandlung in den Hintergrund geraten waren.
Am nächsten Tag war das Spiel gegen Hufflepuff. Harry war extrem früh wach, er war froh als das Frühstück endlich anfing. Doch dort nervte ihn James mit Tipps zum spielen in dem Unwetter das herrschte. Beim Spiel konnte Harry dank seiner Brille nur verschwommene Spieler erkennen. Als Wood um eine Auszeit gebeten hatte, kam Hermine doch mit einem Zauber, der die Brille das Wasser abstossen lässt. Nun konnte Harry alles scharf erkennen. Doch als er den Schnatz gesichtet hatte, spürte er wieder diese Kälte, er sah nach unten: Dementoren.
"Nicht Harry, nicht Harry, bitte nicht Harry"
"Geh zur Seite, du dummes Mädchen... geh weg jetzt..."
"Nicht Harry, bitte nicht, nimm mich, töte mich an seiner Stelle-"
"Nicht Harry! Bitte... verschone ihn... verschone ihn..."
Weisser Nebel hüllte Harry ein, er hörte die Stimme seiner Mutter und Voldemort, er fiel durch den Nebel und ihm wurde schwarz vor Augen.
Harry wachte im Krankenflügel auf. Die Rumtreiber, das Team, Lily, Ron und Hermine standen um sein Bett herum. "Wie ist das Spiel gelaufen?", fragte Harry. Alle schauten zu Boden. Dies war Harry Antwort genug. "Harry, du hast den Schnatz bis jetzt bei jedem Spiel gefangen.", sagte George. "Ja, einmal muss er dir ja durch die Lappen gehen.", ergänzte Fred. Das Team verliess nach einigen aufmunterden Worten den Krankenflügel. "Was ist passiert?", fragte Harry nun. "Es sind Dementoren aufgetaucht. Dumbledore ist aufs Spielfeld gerannt. Er hat deinen Fall verlangsamt und silbernes Zeug auf die Dementoren geschossen. Sie haben sich sofort verzogen.", erzählte Ron. "Wenn Dementoren kommen, höre ich immer meine Mum. Sie fleht Voldemort an sie statt mich zu nehmen. Voldemort drängt sie zur Seite zu gehen, aber sie geht nicht. Dann schreit sie und Voldemort lacht. Obwohl ich keinerlei Erinnerung daran habe, höre ich es jedesmal. Natürlich nur in meinem Kopf, aber trotzdem." Harry sprach leise, eher zu sich selber, als mit den anderen. Alle schwiegen. Sie merkten nicht, wie Harry die Tränen runter liefen. Sie hatten den Blick diskret abgewandt. Harry drehte sich auf die andere Seite und signalisierte damit, dass das Gespräch beendet ist. "Harry,", fing James trotzdem an, "da wäre noch etwas. Dein Nimbus...er ist bei deinem Absturz in die peitschende Weide gekracht. Naja, er ist...total zerstückelt." Harry lag da wie vom Donner gerührt. Ausser James konnte wohl niemand nachvollziehen, was er fühlte. Leise verliessen alle den Krankenflügel und liessen Harry und James allein. James und sein Sohn redeten noch so lange , bis Madame Pomfrey James hinausschickte, weil die Sperrstunde begann.
Harry musste das ganze Wochenende im Krankenflügel bleiben. Lily besuchte ihn zu dieser Zeit und sprach einen halben Tag mit ihm. Worüber war für alle klar, aber wenn sie nachfragten, wie es gelaufen war, schwiegen beide hartnäckig. Allerdings benahmen sie sich nach dem Gespräch komisch. Lily starrte James des öfteren nachdenklich an und Harry stürzte sich in die Hausaufgaben und das Lernen. Alle machten sich Sorgen um die beiden, aber wenn man nachfragte sagten beide, es wäre alles okay. Alle fragten sich was beim gemeinsamen Gespräch vorgefallen ist, dass beide so aus der Bahn brachte, aber auf Nachfragen schwiegen die beiden weiterhin hartnäckig. Irgendwann beschlossen die Rumtreiber, dass es so nicht mehr weitergehen kann und heckten einen Plan aus, um dies zu ändern.

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