Erinnerungen

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Der Leuchtturm lag still und dunkel da. Das Meer war unruhig, Wellen und Gischt peitschten in die Luft, zogen den Sand des Strandes hinab in die schwarzen Tiefen.

Es war ein lauter Abend voller Wind und Wasser und doch wirkte er so friedlich.

So naturbelassen. Nur ein kleines Haus stand nah am Wald, schien kaum aufzufallen, schien ein Teil der Natur zu sein, als hätte sich das Holz selbst zu Wänden verformt.

Das friedliche Bild wurde je zerstört, von lauten Geräuschen, von einem schwarzen Gebilde, das sich durch die Luft schob.

Der Helikopter schien für wenige Minuten an ein und derselben Stelle zu schweben, bis er schließlich einen Ruck nach unten glitt.

Der Streit im Inneren war wegen des Wassers und des Windes nicht zu hören.

Niemand bemerkte den Kampf, der ausgefochten wurde.

Niemand hörte die Schreie eines wehrlosen Mädchens, das versuchte, sich von den Griffen ihrer Entführer zu befreien.

Schreie, die niemand hörte. Schreie, an die sie sich nicht erinnerte.

Dann ein Schlag, ein Schlag mit einem flachen Laptop, der unbenutzt auf einem der wenigen Tische lag. Von einem der Entführer ergriffen, von einem jungen Mädchen, noch jünger als das, was sich versuchte zu wehren.

Ein hilfloser Schrei. Im nächsten Moment sackte sie bewusstlos zusammen.

Stille.

Worte, die niemand verstand.

Ein Nicken, das ihr Ende besiegeln sollte.

Wind, der mit ihren Haaren spielte, als ihre Entführer eine der Hubschraubertüren aufrissen.

Ein fragender Blick in die Tiefen, zum Leuchtturm.

Zu weit weg, um sich an den Strand zu retten.

Ein einziger Stoß.

Ein Körper, der fast friedlich in den Wellen des Meeres verschwand.

Erleichterung über ihren ungewollten Tod.

Die GebrocheneNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ