Kapitel 5 - Die anderen Briefe

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Niall POV:

"Hast wohl gestern ziemlich lange gemacht, wie?", neckte mich Zayn, als ich mich gegen seine Stimme wehrend auf die andere Seite des Bettes drehte, in der Hoffnung das ich weiter schlafen könnte. Er rüttelte jedoch an meiner Schulter, während Liam mir die Decke wegzog. Verschlafen drehte ich meinen Kopf zu ihnen und versuchte mühsam meine Augen zu öffnen. Ein Rascheln ließ mich aber aufgeschreckt hoch fahren. Zayn hielt die Brief von May, die auf meinen Nachtschrank gelegen hatten, in der Hand und war dabei sie durchzulesen.

"Gib das her!", fauchte ich, und riss sie ihm aus der Hand.

"Woow.", erschrocken zuckte er zusammen und machte einen Schritt nach hinten.

"Schau mal wie schnell der wach ist!", lachte Liam.

Ich schaute auf Mays geöffneten Brief, faltete ihn und warf ihn zusammen mit den drei anderen in meine Tasche.

Mir noch einmal kurz über die Augen streichelnd, quälte ich mich schließlich aus dem Bett und zog mich an.

"Gut geschlafen?", fragte mich Louis, als ich in unseren Tourbus stieg der wartend vorm Eingang des Hotels stand.

"Nein, er hat die ganze Nacht durchgelesen!", informierte Liam ihn.

"Von seiner geheimnisvollen May!", ergänzte Zayn und zog verschwörerisch die Augenbrauen nach oben.

"Sei still.", zischte ich genervt und fletzte mich in meinen Sitz.

Harry war schon wieder am Schlafen und hatte seinen Kopf auf Louis Schulter, welcher nun auch mit hin dösen begann. War das ein Wunder? Bei der Uhrzeit? Wir hatten es 04:24.

Viel zu früh für mich.

Meine Kopfhörer in meine Ohren steckend und sah ich aus dem Fenster. Ich erwischte mich wie mein Blick immer und immer wieder zu meiner Tasche glitt, wo noch ihre anderen drei Briefe drin lagen. Okay, was soll es, ich wühlte in meinem Rucksack und fand sie auch recht schnell.

Ich suchte mir den nächsten raus: vom09.03.2013.

Hi Niall,

Ja, schon wieder ich. Du fragst dich jetzt bestimmt, warum ich dir wieder schreibe, wenn ich dir doch erst gestern geschrieben habe. Aber der Grund ist ganz einfach: ich vermisse dich!!!!! * schnief *

Jetzt fang ich auch schon an mit heulen, aber ich habe es satt! Ich kann nicht mehr. Immer muss ich stark sein für andere. Langsam habe ich keine Kraft mehr, kannst du mich verstehen? Ich weiß, ich kann keine Schwäche zeigen, denn dann würde meine Mutter zusammen brechen und ich hab keine Ahnung was aus Bailey und mir werden würde, wenn sie wegbricht.

Ich habe es dir noch nicht geschrieben, aber vielleicht sollte ich es, damit du meine Situation besser verstehst. Es war nicht immer so der Fall, unsere Familie war intakt: ich bin mit meinem Vater und meiner Mutter aufgewachsen, die alles für mich gegeben haben. Auch als Bailey auf die Welt kam, konnte war alles in bester Ordnung. Wir lachten zusammen, spielten Spiele, alberten rum, aßen zusammen Mittag und Abendbrot oder um es anders zu sagen: es war perfekt. Aber eines Tages dachte mein Vater wahrscheinlich, er benötige mehr Freiraum und eine andere Frau könnte ihn glücklicher machen und ist gegangen. Fort Niall, er war einfach fort. Ich hätte nie gedacht, dass Bailey und ich ihm so egal sind. Tja und dann kam eins zum anderen. Meine Mutter begann ihren Kummer im Alkohol zu ertränken, was sich zum Glück jetzt wieder gelegt hat. Sie verlor damals ihren Job und seitdem raggert sie jetzt Tag und Nacht bei so einer Redeaktionsfirma, die sie nicht annähernd gut bezahlt. Es reicht eben gerade so für alles.

Ich bin die aus den Briefen [Niall Horan]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora