Kapitel 23 - Kaufhaus

13.9K 1.1K 19
                                    

Mailey POV:

"Guten Morgen May!", begrüßte mich meine kleine Schwester von ihrem Frühstücksplatz aus.

"Morgen.", murmelte ich.

Selbst meine Mutter war schon wach. Anscheinend hatte sie Bai etwas zum Frühstück gemacht, denn die Kleine aß eifrig von ihrem mit Marmelade geschmierten Brötchen. Meine Mum dagegen hatte nichts als einen Becher Kaffee vor sich stehen und die Zeitung in der Hand. Ich ging zum Schrank und nahm mir einen Teller und eine Tasse raus, um zu frühstücken. Ohne etwas im Magen konnte ich nicht zur Schule gehen und heute schon gar nicht.

"Gut geschlafen?", fragte meine Mum.

"Wer ich oder Bai?"
"Du."
Würde sie mal ihre Zeitung weg legen, würde sie sehen wie rot meine Augen waren vom vielen weinen und nicht die überflüssige Frage stellen, ob ich gut geschlafen hätte!

"Na ja...", antwortete ich daher nur.

Ich stellte meinen Teller neben Bai und goss mir heiße Milch ein.

"Trinkst du keinen Kaffee?", fragte meine Mum.

"Nein?!"

Bai begann zu lachen. Verwundert sah ich sie an.
"Warum lachst du denn?", fragte meine Mum. Das interessierte mich auch zu sehr.

"Mama...", begann Bailey, "May trinkt doch keinen Kaffee, sondern Kakao, so wie ich. Schau!" Damit hielt sie ihr ihren Kakao vor die Nase. "Weißt du denn das nicht?!"
'Nein, dass weiß sie nicht und sie interessiert es auch nicht', dachte ich mir. Meiner Mutter war ich doch egal. Sah man ja an den Briefen. Statt zu fragen, ob sie sie - stopp! Hör auf drüber nachzudenken, sonst geht alles wieder von vorn los. Ich nahm einen großen Schluck von meinem Kakao und merkte wie die heiße Flüssigkeit mich wärmte. Es war ein wohltuendes Gefühl und beruhigte mich im Moment ungemein.
"May, ich hol heute Bailey vom Kindergarten ab."
"Warum, das mach ich doch sonst immer?"

"Ja, aber durch die Tatsache, dass ich jetzt arbeitslos bin, ändert sich der Tagesablauf etwas."
"Super!", murmelte ich sarkastisch vor mich hin.

"Wie bitte?"
"Nichts!"

"Könntest du heute stattdessen nach der Schule einkaufen gehen?"

"Ja, kann ich machen.", gab ich nach. "Ich muss jetzt aber los."

Ich ging ins Bad und kämmte meine Haare. Ich sah schrecklich aus: meine Augen waren rot und leichte Augenringe zeichneten sich unter ihnen ab. Ganz zu schweigen von meinen verstrubbelten Haaren. Ich band sie so gut es ging zu einem Zopf zusammen und begann mich ausnahmsweise mal leicht zu schminken, damit meine Augenringe nicht so zum Vorschein kamen und nicht jeder fragte, ob es mir gut ging.

"Ich mach los!", rief ich in die Wohnung und zog meine Sneakers an.

Ich bin die aus den Briefen [Niall Horan]Where stories live. Discover now