Ermüdet (Dylan)

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Ich höre, wie die Tür unseres Apartments aufgeht und sehe von meinem Buch nach oben. Mit dunklen Augenringen sieht er mich an. Offensichtlich war das Make-Up von seiner Show, aber das heißt nicht, dass er nicht müde ist.

„Alles okay, Schatz? Du siehst ein bisschen müde aus." Ich lächle ihn scherzend an. Ich habe mal wieder das Offensichtlichste zu ihm gesagt, so wie ich es immer mache. Mit seinem typischen „Ich-Bin-Nicht-In-Stimmung-Blick" legt er sich mit seinem Bauch auf die gegenüberliegende Couch. Er gibt einen komischen Laut von sich und grummelt dann gedämpft in eines der Sofakissen.

„Harter Tag?", frage ich mitleidend. Er nickt. „Wie können die von mir erwarten, dass ich eine TV-Show und zwei Filme gleichzeitig drehen soll?" Er klingt verdammt genervt. Ich runzle meine Stirn. Dylan hat sich in letzter Zeit seinen Arsch abgearbeitet. Alle seine Bosse erwarten so viel von ihm. Aber der Schlafentzug und die verdammt späten Aufnahmen sind anscheinend einfach noch nicht genug.

„Ich weiß was, das dich wieder aufheitern wird.", sage ich lächelnd. Dylan dreht sich um und starrt schmollend in meine Augen. „Was denn?"

„Sieh in den Ofen.", sage ich grinsend. Ein verwirrter und skeptischer Ausdruck legt sich auf sein Gesicht, bevor er letztendlich doch aufsteht und langsam in die Küche schlurft. Ich folge ihm unauffällig und sehe, wie er seine leere Hand in den Ofen steckt und eine volle wieder herauskommt. Er hält einen großen Teller mit zwei Burgern und Fritten darauf in der Hand.

„Burger?", fragt er mich verwirrt. Ich lächle, kichere kurz auf und lege meine Arme von hinten um seine Hüfte. Schnell stellt er den Teller ab, dreht sich um und legt seine Arme nun um meine Hüfte. Meine Hände wandern hinauf zu seinem Hals. Wir haben uns nicht geküsst oder wirklich richtig umarmt. Wir standen einfach nur eine Weile da, leicht schwingend in der Stille. So, als würde gerade ein langsames schönes Lied laufen und es wäre einfach nur auf stumm gestellt.

„Du weißt, dass ich spät dran bin, richtig?", wispert er leise. Eigentlich sollte er schon vor zwei Stunden zum Abendessen hier sein. Ich vermute, dass er nur wieder in ein Meeting geschleift wurde und deshalb länger dort bleiben musste. Ich lächle ihn an und lehne meinen Kopf an seine Brust. Ich liebe es, dass er sich die Dinge selbst eingestehen kann und mir das ganz einfach sagt, ohne dass ich ihn erst darauf aufmerksam machen muss.

„Ja, Dyl...", sage ich leise. „Und...du bist mir nicht böse?" Seine Stimme wirkt ein wenig ungläubig, aber ich weiß, dass er meine Antwort bereits kennt. „Warum sollte ich denn böse auf dich sein, wenn es mich nicht einmal kümmert, wie lang du weg bist oder wann du wiederkommst? Solange wir beide genug Zeit miteinander verbringen können, geht es mir gut.", sage ich mit einem Achselzucken. Sein zerknirschtes Gesicht verzieht sich zu einem kleinen Lächeln, bevor er sich zu mir hinunter beugt und mich küsst. Ein Lächeln findet seinen Weg nun auch auf meine Lippen und Dylan grummelt plötzlich genervt.

„Hör' auf zu lächeln! Ich kann dich nicht küssen, wenn du lächelst.", sagt er mir. Ich schubse ihn ein bisschen von mir weg und lache. „Geh'deine Burger küssen!" Ich zeige auf seinen Teller, gehe ins Wohnzimmer und schnappe mir die Fernbedienung.

„Mh. Lieblingsessen, Lieblingsmädchen... Das einzige, was diese Nacht jetzt noch perfekt machen würde, ist wenn..."

„...die Mets spielen!", beende ich seinen Satz und klicke auf das Spiel von heute. Ich konnte mir irgendwie schon denken, dass Dylan etwas später kommen wird und habe es deshalb aufgenommen.„Okay! Es ist offiziell! Du bist die beste Freundin, die ein Mann nur haben kann!" Ich lächle zufrieden und setze mich auf das Sofa vor den Fernseher. Dylan setzt sich neben mich und stellt seinen Teller voll Essen vor sich auf den kleinen Tisch. Immer mal wieder klaue ich ihm ein zwei Fritten, wenn er gerade nicht hinschaut und lächle darüber, wie konzentriert er auf sein Spiel ist, dass auf dem Flachbildfernseher läuft.

Als das Spiel weiter läuft und Dylan still für sein Team mitfiebert, bemerke ich plötzlich, dass ich mich ein bisschen schläfrig fühle. Ich blinzle ein paar Mal in der Hoffnung, dass ich wach bleibe, da das Spiel, dank Dylan, nun mein Interesse geweckt hat. Doch ich fühle, wie meine Augenlider immer schwerer werden. Noch bevor ich in den Schlaf falle, lehne ich mich an Dylans entspannten Oberkörper, als er sich etwas zurücklehnt. Ich kann noch spüren, wie er sich bewegt und einen Arm um mich legt, bevor der Schlaf mich in meine kleine Traumwelt weiterleitet.

Erstes Imagine erfolgreich übersetzt! Ich hoffe, es gefällt euch!

Jenny <3

Dylan O'Brien Imagines (German) Where stories live. Discover now