Erster (Stiles)

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Hier bin ich also. Und spiele das Spiel, dass ich eigentlich schon längst hätte spielen sollen. Irgendwann wäre es so oder so in mein Leben getreten. Wahrheit oder Pflicht. Ja, ich weiß. Ich bin ein siebzehn jähriges Mädchen, das noch nie Wahrheit oder Pflicht gespielt hat. Mich wundert es selbst, dass ich es geschafft habe, bis jetzt durch mein Leben zukommen ohne das Spiel auch nur zu erwähnen, aber Lydia bestand darauf, es hier und jetzt zu spielen. 

"Okay." Lydias Augen schweifen über das gesamte Rudel, bevor sie plötzlich auf mir landen. Und dort bleiben. Ich schlucke. "(y/n), Wahrheit oder Pflicht?" Okay. Gehe ich jetzt mit der sicheren Variante oder bin ich ein bisschen waghalsig?

"Wahrheit." Ich bin so ein Draufgänger. 

"Hm..." Da Lydia mich besser kennt, als jeder andere hier im Raum, bis auf Stiles, da er ebenfalls mein bester Freund ist, weiß sie, dass ich dieses blöde Spiel nun zum ersten Mal spiele. "Wer hat dir deinen ersten Kuss gestohlen?", sagt sie und grinst verschmitzt. Ich dagegen werde rot und sehe zu Boden. Das habe ich ihr noch nie erzählt. Zumindest haben wir nie darüber geredet. 

"K-Kann ich eine andere Frage haben?", frage ich mit leiser Stimme. Alle schütteln einstimmig ihre Köpfe und grinsen mich nun ebenfalls an. Wow, danke Freunde. 

"Ich hatte nie einen." Ich sehe rot in die Runde. 

"Bullshit!", ruft Scott direkt aus und beginnt zu lachen. Glauben sie mir etwa wirklich nicht?

"W-Warte. Du hattest wirklich noch nie einen...richtigen ersten Kuss?", fragt Stiles sanft. Ich schüttle meinen Kopf und ihre Kinnladen fallen hinunter. 

"Warum seid ihr denn so geschockt darüber?" Ich sehe auf ihre geschockten Gesichter und bin verwirrt. 

"Naja, es ist nur, dass...", beginnt Allison.

"...du wunderschön bist.", sagt Stiles schnell und wird daraufhin direkt leicht rot. Ich sehe wieder zum Boden und bemerke, wie auch meine Wangen wieder ein wenig heißer werden. 

"Gut, dann hier eine weitere Frage." Lydia lächelt. Meine Augen werden groß. Noch eine? 

"so sind aber nicht die Regeln.", versucht Scott mich zu verteidigen. 

"Dann sind sie es eben jetzt. (y/n), Wenn du einen hier aus dem Rudel küssen müsstest, wen würdest du wählen?" Meine Augen werden noch größer. Warum musste ich es ihr unbedingt erzählen? Warum musste ich ihr unbedingt erzählen, dass ich ihn mag. 

"Ähm..." 

"Und nein, du bekommst keine andere Frage." Ich kann förmlich in seiner Stimme hören, wie Scott grinst. Verdammt! 

"Also, ähm-oh! Seht mal, wie spät wir es schon haben! Ich muss echt gehen!" 

"Was? Es ist doch erst sieben?", sagt Allison perplex und zeigt auf die Uhr. 

"Ja, ähm...Familienangelegenheiten und sowas! Okay, bye!", sage ich noch ganz schnell, bevor ich mir meine Sachen schnappe und so schnell wie möglich aus dem Haus meiner besten Freundin verschwinde. 

***

"Gott, das war kanpp.", seufze ich, als ich meine Zimmertür schließe und mich auf mein Bett schmeiße. Mein Handy beginnt zu klingeln, also hole ich es aus meiner Hosentasche und beantworte den Anruf direkt. 

"Hallo?", frage ich. Ich muss echt lernen, nachzusehen, wer mich da überhaupt anruft. 

"Hey." Stiles Stimme würde ich unter Millionen wiedererkennen. 

"Oh, hey Stiles. Warum rufst du an?", frage ich ein bisschen verwundert. 

"Ich wollte bloß ein bisschen reden." Ich kann ihn durch das Handy mit den Achseln zucken hören. 

"Okay...", sage ich noch immer verwirrt. Wir haben doch erst vor weniger als einer Stunde mit einander geredet. 

Also redeten wir dein ganzen Abend. Das war nicht ungewöhnlich für Stiles und mich, wenn wir Langeweile hatten. Es ist bereits Mitternacht, als ich auflegen will, aber Stiles Stimme mich daran hindert. "Ja?", sage ich erschöpft. 

"Wen würdest du küssen? Du weißt schon, vom Rudel halt. Ich bin nur neugierig. Ich werde es niemandem erzählen! Versprochen!" 

"Naja, ich vertraue dir von allen Jungs am Meisten, also denke ich...dich.", beende ich meinen Satz. 

"Das war's? Nur, weil du mir am Meisten vertraust?", fragt er. 

"Naja..."

"Weil ich gedacht habe, dass du mich vielleicht als mehr als nur einen Freund siehst.", sagt er ein bisschen enttäuscht. 

"Nein!", sage ich schnell und halte mir den Mund dann zu, weil ich mich daran erinnere, dass meine Eltern ihr Schlafzimmer auf der gegenüberliegenden Seite von meinem haben. 

"Nein. Ich meine, ich mag dich mehr als nur als einen Freund. Das tue ich wirklich." 

"W-Wirklich...?", fragt er leise. 

"Naja, tust du es denn?", entgegne ich ihm. 

"Ja." 

"Dann ja. Wirklich." 

Dylan O'Brien Imagines (German) Where stories live. Discover now