Kapitel 30

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Tadelnd sah ich ihn an, ging aber zur Tür und schloss auf. Es würde noch etwas dauern bis meine Mum vom Supermarkt kam.

"Aber du hast Glück. Ich könnte einen Gehilfen beim Nic Nac's essen gebrauchen..."
Cass lachte und von diesem Geräusch wurde mir mal wieder warm ums Herz. "Das war eine Lüge. Ich wette sonst hütest du sie immer wie sonst was.
Also weiß ich es echt zu schätzen das du mir auch welche anbietest. "
Schmunzelnd zog ich mir die Sandalen aus und ließ mich im Wohnzimmer aufs Sofa plumpsen. "Hast du durst? Da hinten ist die Küche."
Ich deutete in den Nebenraum aber Cass schüttelte nur den Kopf und setzte sich neben mich. Sehr nah neben mich.
Meine Wangen wurden rot und ich nestelte an der Verpackung der Erdnüsse rum.
Cass beobachtete es schmunzelnd eine Weile, bis er sie mir aus der Hand nahm und sich unsere Finger berührten. "Komm, ich mach das."
Ein Prickelnd durchströmte meinen Körper und ich fühlte mich total wohl und sicher neben Cass.

Ich steckte mir eine Erdnuss in den Mund, lehnte mich zurück und schloss die Augen.
Cass' s Wärme spürte ich nur all zu deutlich neben mir und mir wurde noch heißer, als ich fühlte wie sanfte Finger eine meiner Haarsträhnen hinter mein Ohr schoben.

Ich öffnete wieder meine Augen und war Cass' s Gesicht so nah, dass ich jede einzelne Pore seines hübschen Gesichtes sehen konnte.

Er lächelte leicht und als seine Lippen über meine Stirn streiften, hielt ich automatisch die Luft an. Es fühlte sich unglaublich an und das ungute Gefühl blieb abermals aus.
Seine Lippen bewegten sich weiter fort, über meine Wange und meinen Hals, bis sie endlich, endlich mit meinen verschmolzen.

Mein Herz pochte und ich legte vorsichtig eine Hand in seinen Nacken.
Er zog mich an der Hüfte noch näher zu mir, während sich unsere Lippen im Einklang bewegten.
Ich verlor jegliches Zeitgefühl und als Cass gerade meine Lippen zu einem Zungenkuss öffnen wollte, registrierte ich das Auto meiner Mum, dass gerade vor dem Haus hielt.

"Scheiße!" Ich legte meine Hände auf Cass' s Brust und drückte ihn weg.
Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und sah mich hektisch um.
"Was...??" Verwirrt saß Cass da.
Ich zog ihn an der Schulter hoch, nur um ihn sofort wieder runter, auf den Boden zu drücken.
Es blieb keine Zeit mehr.
"Schnell, da runter!"
Cass verstand, begab sich in eine liegestützt Position und robbte sportlich wie er war unter das Sofa.

Er lag dort mehr als nur zusammen gequetscht, aber keine Sekunde später schloss meine Mum die Tür auf.
Unschuldig, mit der Packung Nic Nuts in der Hand, ging ich auf sie zu. "Heey, du bist ja schon da!"
Ich betete inständig, dass sie nicht meine geschwollenen Lippen bemerkte, aber zum Glück war sie so mit ihren Einkäufen auf dem Arm beschäftigt, dass sie mir nur einen schnellen Wangenkuss gab und in die Küche ging.
Unauffällig schielte ich unters Sofa, wo Cass sich ruhig verhielt.

Trotzdem war ich erleichtert als sie ein paar Sachen in die Kühltruhe in den Keller brachte.
Ich winkte Cass her, da zur Haustüre freie Bahn war.
Cass kam mit zerzausten Haaren wieder aus seinem Versteck hoch.
Schmunzelnd klopfte ich ihm den Staub von dem Shirt und zog an einem Fussel in seinem Haar. "Du hast da Dreck..."
Cass und ich grinsten uns an und prusteten dann beide leise los.

Nur könnte leider jeden Moment meine Mum wieder hoch kommen, also zog ich an Cass's Ärmel und brachte ihn nach draußen.
Hinter uns schloss ich die Haustüre. "Sorry das ich dich jetzt so vor die Tür setzten muss..."
Cass grinste bloß. "Nicht schlimm. Wir sehen uns dann Sonntag auf dem Ball. Hältst du es bis morgen Abend noch ohne mich aus?"
"Gerade noch so" lachte ich ironisch.

Er drückte mir noch einen Kuss auf die Wange und drehte sich breit lächelnd um. "Gut. Bis dann."

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