Kapitel 3

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Am nächsten Morgen riss mich mein Wecker um 7 Uhr aus meinen Träumen. Das war halt der Nachteil an dem Reiterhof. Ich konnte nicht mal in den Ferien oder am Wochenende ausschlafen, weil ich meinen Eltern von morgens bis abends helfen musste. Ich ging ins Esszimmer, doch da war niemand. Am Kühlschrank hing ein Zettel: ‚Jackie und ich sind mit Flai (Hund) beim Tierarzt. Kümmer du dich bitte mit Dan um die Pferde. Elisa ist einkaufen. Dad'

Ich nahm den Zettel vom Kühlschrank und schmiss ihn weg. Dann weckte ich Dan. Zusammen machten wir Frühstück und gingen dann zu den Pferden.

„Wenn du willst können wir nachher mal Ausreiten", schlug ich vor.

„Meinst du ich kann das schon?", fragte er unsicher.

„Du schaffst das schon!", sprach ich ihm Mut zu.

„Ich bin ja auch noch da. Wir müssen uns nur vom Wald fernhalten. Da habe ich letztens meinen Ex-Freund getroffen, der fährt da gerne mit seinem Motorroller lang und das finden die Pferde gar nicht toll."

Ich verdrehte die Augen und wir gingen zurück ins Haus, wo meine Grandma gerade dabei war die Einkäufe in die Schränke zu räumen.

„Ist Elliot schon wach?", fragte ich sie.

„Ich glaube nicht, wieso?"

„Ich habe mit Dan zusammen die Pferde versorgt und wollte ihm dann noch eine Reitstunde geben. Nachher wollen wir ausreiten und da muss Elliot sich um die anderen Sachen kümmern. Mom und Dad sind mit Flai beim Tierarzt."

„Ich werde ihn wecken", versprach mir Granni.

Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und ging zurück zu Dan. Er hatte Moon bereits aus der Box geführt und putzte sie. Ich half ihm und anschließend gingen wir in die Reithalle. Es fiel mir schwer mich zu konzentrieren, während Dan ritt. Er machte das so gut und sah sehr professionell aus und...

Stopp!!!

Ich musste mich konzentrieren! Über Dan konnte ich auch später noch nachdenken. Ich hörte das Geräusch eines Motors auf dem Hof. Erst dachte ich, es sind meine Eltern, bis ich merkte, dass das Geräusch nicht von einem Auto, sondern von einem Motorrad kam... Im nächsten Moment ging auch schon die Tür auf und Zane kam in die Reithalle.

„Hi Alice, was machst du so?", rief er mir zu.

„Siehst du doch!"

„Ich wollte dich etwas fragen", setzte er an, doch ich unterbrach ihn.

„Vergiss es Zane! Denk nicht mal drüber nach!"

„Aber..."

„Du siehst doch, dass ich beschäftigt bin! Und jetzt geh bitte."

Widerwillig verließ Zane die Reithalle.

„Okay, wenn du willst können wir jetzt eine kleine Pause machen und dann können wir ausreiten."

„Gute Idee."

Dan grinste sein Bad-boy Grinsen und stieg ab. Wir brachten Moon in den Stall und gingen kurz in die Küche. Meine Eltern sind inzwischen zurückgekommen.

„Wie geht es Flai?", wollte ich wissen, während ich Dan und mir ein Glas Saft einschenkte.

„Ach, so weit ganz gut! Sie hatte Schmerzen an der Pfote, aber der Tierarzt meint, das verheilt wieder."

„Okay, dann ist ja gut. Dan und ich wollten jetzt ausreiten, ist das okay?"

„Könnt ihr vorher Elliot beim Stall ausmisten helfen?", fragte meine Mom.

„Muss das sein? Elliot hilft mir doch schließlich auch nie!"

„Meine Mom sah mich streng an.

„Ist ja schon gut!"

Wir gingen in den Stall, wo Elliot mit einer Mistgabel in der Hand in einer Box stand.

„Was wollt ihr denn hier?", wollte er wissen.

„Na was wohl? Dir helfen natürlich!"

30 Minuten später waren wir endlich fertig und Dan und ich ritten los.

„Wohin gehen wir eigentlich?", wollte Dan wissen.

„Wir reiten ein bisschen die Felder entlang, erst Schritt und später können wir es ja mal ein bisschen antraben.

„Antraben? Einfach so? Mitten auf dem Feld?"

„Ja klar. Oder hast du etwa Angst...?", neckte ich ihn.

„Angst? Nein, natürlich nicht!", protestierte er.

„Haha, ist ja schon gut", lachte ich.

„Okay, also willst du jetzt mal traben?", fragte ich Dan als wir an den Feldern angekommen waren.

„Mmh...ich weiß nicht..."

„Ach komm schon! In der Halle hat es doch auch geklappt!"

„Ja, aber da bin ich ja auch nur an der Longe geritten und bin nicht frei getrabt!", wand Dan ein.

„Stimmt...das hätten wir vorher mal üben sollen... Bist du dir sicher, dass du es nicht probieren willst? Nur ganz kurz. Ich bin ja da wenn etwas passiert."

„Mmh...na gut. Aber nur kurz!"

„Okay gut."

Dan trabte los und es funktionierte super! Und wieder einmal musste ich ihn bewundern wie er das so gut konnte!

„Alice? Alice ist alles okay?"

Dan stand plötzlich vor mir.

„Was? Äh ja. Mir geht's gut."

„Okay ähm...wollen wir dann weiter traben?"

„Klar! Wenn du willst."

Es schien ihm richtig Spaß zu machen und so trabten wir noch ein Stück weiter, doch dann hielt ich Star an.

„Dan warte mal!", rief ich.

„Ja? Was gibt's?"

„Komm wir gehen hier den Pfad entlang."

Er folgte mir stumm und wir ritten in den Wald, bis wir zu einer Lichtung kamen.

„Willst du mir vielleicht sagen wo wir hingehen?", fragte Dan mit einem verschmitzten Lächeln.

„Nö!", sagte ich frech.

„Das siehst du noch."

„Wie du meinst."

Er grinste mich an und mein Herz begann wieder wie verrückt zu pochen. Wir liefen noch ein Stück weiter, bis sich vor uns eine große Fläche auftat. In der Mitte dieser Fläche befand sich ein kleiner See. An der Seite des Sees war ein kleiner Holzsteg der ins Wasser führte und eine kleine Holzhütte. Neben dem Steg befand sich eine Art Holzzaun, an dem man die Pferde festbinden konnte, während sie aus dem See tranken.

„Das ist meine Lieblingsstelle hier", erklärte ich Dan während wir die Pferde festbanden.

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