Kapitel 27

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"Herrein", sagte ich, während ich meinen Koffer auspackte.Es war wie zu erwarten Arjun, der mein Zimmer betrat.Als ich ihn erblickte, ließ ich alles liegen und schaute ihn überrascht an.Er kam langsam auf mich zu und sah mir dabei tief in die Augen.Ich musste mich an die Nacht erinnern, in der ich ihm meine Liebe gestanden hatte.Er öffnete die Tür und ich sagte einfach "Ich liebe dich"
Als ich daran dachte, schmunzelte ich.Das war echt das dümmste, was ich jemals getan hatte.Sein Blick war ernst und ich ging einen kleinen Schritt zurück, da er etwas zu nah kam.Ich blieb irgendwann stehen und sah ihn erwartungsvoll an.Er senkte kurz seinen Blick und atmete tief ein.
"Diese Hochzeit wird schwer für uns beide.Doch auch ich tue das zum Wohl meiner Eltern.Genau wie du möchte ich ihr Glück und für dieses Glück muss ich auf meines verzichten.Ich werde dich zur Frau nehmen.Vor unserer Familie und unseren Freunden werden wir die Glücklichen und Liebenden spielen.Doch wenn wir allein sind sind wir unglücklich und kein richtiges Ehepaar.Wir werden niemals die große Liebe finden können.Wir werden niemals wieder heiraten können.Wir werden uns jede Nacht das selbe Bett teilen und miteinander verbunden sein", erzählte er.

Ich gab ihm recht und ich war froh, dass er damit einverstanden war.Sogar er verzichtete auf sein Glück.Doch eine Sache beschäftigte mich.
"Ja.Aber was wenn sie irgendwann nach Enkelkindern fragen werden?", fragte ich Arjun und daraufhin blickte er schweigend zu mir.Es war nicht so einfach, wie wir dachten.Er senkte seinen Blick wieder und gab nur ein "Wenn es so weit kommen sollte, müssen wir uns etwas Einfall einfallen lassen.Aber bis dahin ist noch viel Zeit.Erst einmal steht die Verlobung und die Hochzeit an"
Ich nickte.Er stand nun auf, musterte mich und kam langsam auf mich zu.Mal wieder.Ich rührte mich jedoch nicht.Ich blickte ihm nur in die Augen.
"Wie auch immer.Ich bin hier, weil ich dir nicht versprechen kann, dass du glücklich wirst.Ich kann dir nicht versprechen, dich wie meine Ehefrau zu behandeln.Es ist genauso schwer für mich, wie für dich", meinte er.
"Das weiß ich und das selbe kann ich dir auch nicht versprechen.Wir werden wahrscheinlich niemals glücklich miteinander sein.Na ja, wenigstens sind die anderen dann glücklich und zufrieden", erwiderte ich und setzte mich auf mein Bett.Er setzte sich neben mich und betrachtete mich die ganze Zeit nur.Ich schmunzelte, keine Ahnung warum und sah ihm nun in die Augen.
"Warum starrst du mich so an?", fragte ich ihn neugierig.Seine Augen funkelten und sein Gesicht war nah an meinem.
"Ich weiß nicht.Es ist schon verrückt.Eigentlich glaube ich ja nicht an das Schicksal, aber es kann doch kein Zufall sein, dass wir uns wieder begegnet sind Meera.Vorallem jedoch ungewollt, auf eine etwas andere Art und Weise und so plötzlich", sagte er.

Ja, da gab ich ihm recht.Das war schon ziemlich verrückt.Wir schauten uns noch lange in die Augen.Zu lange.Doch zum glück kamen wir wieder zu uns, bevor wir überhaupt nur auf dumme Gedanken kommen würden.Arjun stand auf, gab nur ein kaltes "Nacht" von sich und verschwand.Irgendwie war er gerade, als er hier mit mir ein intensives Gespräch führte anders.Er war ernst, verständnisvoll und irgendwo auch, für eine kurze Sekunde ganz okay.Was war das nur?

So verging nun eine ganze Woche und der Tag der Verlobung war da.Heute sollte Arjuns und meine ganze Familie da sein.Nisha wird ausrasten, wenn sie mich sieht.Ich bin nämlich noch nicht dazu gekommen, ihr es zu erzählen.Meine Güte!Ich weiß noch ganz genau, als ich Nisha vor einem Jahr nach langer Zeit mal wieder gesehen habe.Ihre Reaktion war unfassbar.Sie hat laut meinen Namen geschrien.Ich grinste.Jetzt war es so weit, dass sie mich bei meiner Hochzeit begleiten sollte.Ich war damals für sie da, als sie Ajay heiraten musste und nun ist sie für mich da.Damals sagte ich, dass eine Zwangsheirat, ohne Liebe für mich niemals in Frage kommen würde und jetzt seht mich an.Ich heirate auf den Wunsch meiner Eltern einen Mann, den ich überhaupt nicht lieben.Ach ja.Ich war nun hier in meinem Zimmer und machte mich zurecht.Alle Gäste warteten eigentlich nur noch auf mich, doch ich war irgendwie ziemlich nervös.Mein Kleid und all das hatte ich schon an und geschminkt war ich auch.Doch ich traute much irgendwie nicht raus zu gehen, bis jemand die Tür öffnete.

Es war Nisha, die in einem blauen Sari lächelnd auf mich zu kam, mich musterte und mich umarmte.Als sie mich dann los ließ, flippte sie natürlich aus.Das war Nisha.
"Meera!!!Warum hast du mir bitteschön nichts davon erzählt und meine Güte, du siehst so schön aus", sagte sie und bekam Tränen in den Augen.Ich seufzte einmal und wischte ihr die Tränen weg.
"Hey.Du solltest eigentlich mehr Lächeln, als Tränen vergießen.Eigentlich ist es doch die Braut, die an solchen Tagen weint oder nicht?", fragte ich sie lächelnd.Sie lachte daraufhin.
"Na komm, Meera.Seit wann kneifst du denn?Du bist doch mutig.Alle warten schon sehnsüchtig auf dich.Keine Angst, ich bin bei dir", sagte sie und hakte sich bei mir ein.
"Danke", erwiderte ich mit einem sanften Lächeln.
"Das ist die Meera von früher", meinte sie.
"Wie meinst du das?", fragte ich sie.Daraufhin schmunzelte sie nur, schüttelte den Kopf und zog mich mit sich zu den anderen.

Raja Aur Rani - Wie König Und KöniginWhere stories live. Discover now