Kapitel 8: kitschige Prinzessinnen

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„Beim Aufklärungstrupp, herzlichen Glückwunsch. Du hast dich einer Truppe verrückter Wesen angeschlossen."

„Zwanzig Runden einlaufen, dann dreißig Liegestützen und Klimmzüge! Los!"

„Halt die Fresse, lass mich schlafen."

Ein Klopfen ertönt.

„Y/N, bist du wach?"

„Nein."

„Ich komme rein!"

Die Tür deines Zimmers wird geöffnet und Hanji kommt mit ihrem Dauergrinsen rein.

„Guten Morgen, Ma'am! Wir war Ihr überflüssiger Schönheitsschlaf?"

„Jetzt sei doch endlich leise-" Du stockst, als du richtig wach wirst, und siehst Hanji mit ein wenig geweiteten Augen an.

„E-Entschuldigung! Ich war noch im Halbschlaf!" Sie lacht nur. „Keine Sorge, alles gut. Kommst du frühstücken? Du hast zwar verschlafen, aber bei den Neuen passiert das manchmal." Schnell nickst du. „Ich ziehe mich um und komme dann runter." „Alles klar. Bis gleich!" Dann ist sie auch wieder verschwunden.

Du öffnest den Schrank deines neuen, hölzernen Einzelzimmers und blickst hinein. Es liegen mehrere Hemden, Jacken, Hosen und auch die Gurte für die Ausrüstung da. Du nimmst dir ein weißes Hemd und den Rest der Uniform und ziehst dich um. Du flechtest dein Haar zu zwei Zöpfen, machst dein Bett und gehst schnell nach unten, wo Hanji bereits im Esszimmer wartet. Außer euch beiden ist niemand da.

„Wann darfst du wieder trainieren?", fragt Hanji dich. „Erst in ein paar Wochen", entgegnest du und nimmst dir was zu essen. Sie sieht dich erstaunt an, während du dir ein Brot schmierst.

„Mich erstaunt es, dass du daran gewöhnt bist, für dich selbst zu sorgen. Ihr seid ja ziemlich hochrangig, deshalb dachte ich, du würdest hier Schwierigkeiten haben." Du kratzt dich verlegen am Hinterkopf. „Naja, mir tun die ‚Dienerinnen' irgendwie leid, deshalb habe ich vor einigen Jahren begonnen, eher selbstständig zu werden. Mit meiner Schwester und meinen Eltern haben die genug zu tun." Du lachst ein wenig, obwohl du in dem Moment eigentlich das Gegenteil empfindest.

„Schon, aber in deinen Adern fließt königliches Blut, nicht? Immerhin ist dein Onkel der König dieser Mauern. Daher könntest du das ausnutzen, weil du ja ziemlich hoch stehst und nächstes Familienoberhaupt wirst."

„Politik und dieser ganze Mist sind überhaupt nicht meins, deshalb finde ich es auch ziemlich schlecht, dass ich alles übernehmen muss, auch, wenn ich eigentlich selbst dran schuld bin..."

Du hältst deine Tränen zurück und lächelst Hanji an, die dich nur seufzend ansieht. Klar kann sie schlecht darüber urteilen, wenn sie selbst alles nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Aber dass es dir unangenehm ist, merkt sie allemal.

Als du im nächsten Moment lauten Lärm von draußen hörst, sind deine Gedanken nicht mehr bei den dramatischen Ereignissen.

„Sag mal, wo kommen all diese Schreie her?" Hanji weist zum Trainingsplatz. „Geh dahin und finde die Antwort auf das Rätsel." Sie seufzt auf. „Das ist alltäglich. Irgendwie scheint Levi Spaß daran zu haben, die Soldaten schreiend rumzukommandieren, hab ich das Gefühl. Naja, seine Sache, kann man nichts machen." Wenn selbst sie da nichts ändern kann, muss Levi sehr einflussreich sein, denkst du.

~ 눈-눈 ~

Nachdem du fertig bist, steht ihr beide auf und du räumst deine Sachen weg. Als du bereits in der Tür stehst, hält Hanji dich auf. „Y/N! Denk an deine Mission!" „Ja, ja", antwortest du und verlässt das Zimmer.

Attack on Titan: How 2 Get A Heichou [Levi x Reader] ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt