★ Kapitel 6 ★

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Ich sah mich in dem kleinen, in Grautönen gehaltenen Zimmer um. Es gab nur ein kleines Fenster und sonst wenig Lichtquellen.
Die rechte Wand wurde von einem kleinen Schrank verdeckt, der sich gegenüber eine ebenfalls keinen Bettes befand. Ich war mir unsicher, ob ich überhaupt draufpassen würde.

"Die Tür dort führt ins Badezimmer", Ren zeigte auf eine Tür, die sich an der Wand am Fuße des Bettes befand, "Und in dem Schrank befinden sich Kampfausrüstung und im Normalfall auch Waffen"
Ich sah ihn an.
"Wir müssen warten, bis wir dir entgültig vertrauen können um dich alleine mit Waffen zu lassen. Fürs Erste wird außerdem ein Sturmtruppler vor deinem Quartier Wache halten. Wenn du dich fertig umgezogen hast, gehst du zu ihm und er bringt dich dann zu den Übungsräumen."
Ich ging in die Mitte des Raumes und drehte mich langsam um meine eigene Achse, beäugte mein neues Zuhause dabei gründlich. Es war vielleicht ein viertel meines Zimmers auf Piastea, jedoch wollte ich nicht undankbar wirken. Ich hätte auch bereits tot sein können.
Dann sah ich sie.
Auf meinem Bett lag meine golden glänzende Krone.
Sofort lief ich hinüber und nahm sie in die Hand, überglücklich sie wiederzusehen.

"Meine-", mein Blick fiel auf Kylo Ren, der sich nun sichtlich unbehaglich fühlte. Er musste seine Maske nicht absetzten, damit ich dies bemerkte, "...du hast sie mitgenommen."
Er fasste an seinen Gürtel und nam ein, ebenfalls goldenes, Lichtschwert in die Hand.
"Mein Lichtschwert."
Ich wollte danach greifen, doch er steckte es zurück an seinen Gürtel.
"Wie gesagt, keine Waffen außerhalb der Übungsräume."
Er nickte einmal leicht und verließ danach den Raum.
Ich sah die Krone in meiner Hand an und strich über das eingravierte Wappen meiner Familie.
"Ich werde euch wiedersehen. Irgendann"

Ich öffnete den Schrank und wurde gleich enttäuscht. Irgendwie hatte ich befürchtet, nein, gewusst, dass es nur schwarze Kleidung geben wird, hatte jedoch auf etwas anderes gehofft.
Mir standen diverse Hosen, Röcke, Oberteile und sogar Umhänge zur Verfügung.
In einer Reihe aufgestellte Stiefel und Boots bedeckten den Boden des Schranks.

Woher wissen die meine Größe?

Ich nahm mir ein paar Boots, ein langärmliges Shirt, eine enge Lederhose und einen Gürtel aus dem Schrank und warf die Kleidungsstücke auf mein Bett.
Dann betrachtete ich mich im Spiegel.
Meine Haare hatten sich nun fast komplett aus dem Dutt gelöst und fielen mir in leichten Wellen bis zur Taille.
Ich zog mein schmutziges Kleid aus und warf es in den Müll.
Nachdem ich mich geduscht und abgetrocknet hatte, zog ich meine neuen Sachen an.
Meine Haare flechtete ich zu einem langen Pferdeschwanz, damit sie mich beim Training nicht stören würden.
Bevor ich das Zimmer verließ, warf ich noch einen letzten Blick auf meine Krone, die ich wieder auf mein Bett gelegt hatte.

Vor meiner Tür stand der versprochene Sturmtruppler bereits mit einem Blaster in der Hand. Ich schloss die Tür hinter mir und begrüßte ihn mit einem
"Bereit"
Der Sturmtruppler sah mich an, um mir einmal zuzunicken, bevor er sich wortlos in Bewegung setzte.

Andere Soldaten begegneten uns in unregelmäßigen Zeitabständen.
Manche ignorierten mich, andere starrten mich an, was man sogar trotz der Helme bemerkte. Die Korridore waren kühl und ausladend, jedoch hatte ich nichts anderes erwartet.

"Wir sind da"
Der Sturmtruppler sah mich kurz an, erwartete von mir durch die Tür zu gehen, doch ich rührte mich nicht. Er starrte mich eine Zeit lang einfach nur an, bis er genervt davon ging, wahrscheinlich in der Annahme, dass ich, so nah an Kylo Ren, nichts Dummes versuchen würde.
Ich klopfte ein paar mal unsicher an die Tür, doch als keine Reaktion von Innen kam, beschloss ich sie zu öffnen und trat in den Raum.
Anders, als die anderen Räume hier, war dieser gut beleuchtet und alles, außer den vulkanischen Wänden, war in weiß und hellen Grautönen gehalten.
Es war nicht schwer in diesem hellen Raum die dunkle Gestalt Rens zu finden.
Er saß in einer Ecke an einem grauen Tisch und bastelte an etwas herum, wobei er so so konzentriert zu sein schien, dass er mich nicht bemerkte. Jedoch wusste ich es natürlich besser, denn er konnte spüren, dass ich da war.
Ich ging zu ihm rüber und sah ihm über die Schulter, hielt jedoch immernoch ein wenig Abstand, woraufhin er aufsah; er trug keine Maske.
Es war ungewohnt, seine Mimik lesen zu können, doch es verlieh ihm eine Art Menschlichkeit, die er so nicht zu besitzen schien.

Dark Destiny | KROù les histoires vivent. Découvrez maintenant