Regret

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*Vilus Sicht*
Als ich am Tag nach Leon's und meinem Gespräch aufwachte, bereute ich sofort was ich gesagt hatte. Das muss doch völlig gefühlslos und kalt geklungen haben. Was war blos in mich gefahren?! Sofort nahm ich mein Handy von meinem Nachttisch und rief Leon an. Ich musste mich umbedingt entschuldigen und ihm die Wahrheit erklären. Es klingelte... und klingelte... doch Leon nahm nicht ab. Wahrscheinlich schlief er noch. Ich versuchte es eine Stunde später nochmal. Wieder ging niemand ran. Und eine weitere Stunde später das gleiche. Ab Mittags wurden die Zeitabstände meiner Anrufe immer kleiner und als ich am späten Nachmittag feststellte, dass ich schon 46 mal versucht hatte Leon anzurufen, beschloss ich es nun zu lassen. Entweder er ignoriert mich beabsichtigt, in welchem Fall er auch bei weiterem Drängen nicht abheben würde, oder er war nicht an seinem Handy und das würde bedeuten er würde zurückrufen. Ich nahm mir also etwas zu Essen und starrte erstmal für eine gefühlte Ewigkeit auf mein Handy und wartete auf einen Rückruf. Doch nichts geschah. Ich beschloss mich ans Klavier zu setzten und den vor Ewigkeiten gestarteten Song weiterzuschreiben. Ich kam um ehrlich zu sein ziemlich weit, doch mein plötzlich klingelndes Handy riss mich aus meiner Konzentration und ich schrie mit voller Hoffnung nach dem Abnehmen ein lautes "Hallo?" an mein Handy. "Dir auch Hallo." ,sagte die Stimme, welche ich sofort als Camilas erkannte. "Ach, du bists nur.", sagte ich enttäuscht und lies mich auf mein Bett fallen. "Nur nicht zu viel Begeisterung", sagte Cami ironisch. "Sorry,", antwortete ich, "ich versuch schon den ganzen Tag Leon zu erreichen, aber er geht weder an sein Handy, noch antwortet er auf SMS." Aus frustration fing ich an mein Nachtkästchen nach Süßigkeiten zu durchsuchen, doch auch hier wurden meine Hoffnungen zerquetscht. "Naja also wenn es wirklich so dringend ist, kannst du ja bei der Bandprobe vorbeischauen... Leon wird dich ja wohl kaum ignorieren können wenn du direkt vor ihm stehst.", schlug Camila vor. Ich sprang auf, darauf hätte ich aber echt selber kommen könmen. "Danke Danke Danke Cami, du bist ein Schatz, ich ruf dich morgen nochmal an." Ohne auf ihre Antwort zu warten legte ich auf. Ich checkte nochmal mein Aussehen, sagte meinem Vater bescheid und lief zur nächsten Bushalte. Ich versuchte mir durch den Kopf gehen zu lassen was ich zur Entschuldigung sagen könnte, doch mir viel nicht wirklich viel ein, ich musste mich dann wohl auf meine spontanität verlassen. Die ja das letzte mal sooooo gut geklappt hatte... Als ich bei der Bandprobe ankam, war sie schon zu Ende, aber die Jungs waren anscheinend noch da. "Maxi!", rief ich als ich Maxi, welcher sich gerade auf den Weg nach Hause machte, als einzigen noch entdeckte. "Vilu? Hey.", er umarmte mich zur Begrüßung, "Was machst du denn hier?"
"Ich suche nach Leon, ist er noch da?"
"Ja, der ist gerade hinten."
Ich nickte ihm dankbar zu und ging los. Maxi rief mir noch was nach, aber ich konnte es nicht verstehen. Wird schon nicht wichtig gewesen sein. Ich suchte nach Leon und entdeckte ihn in einem kleinen Raum ohne Fenster. Es sah mehr nach einem Abstellraum aus, da dort viele Kabel und tausend Schachteln an Batterien lagen. Ich ging rein und wollte mich gerade bemerkbar machen, doch als die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel, drehte sich Leon schon um und schaute mich mit großen Augen an. "Verdammt!", fluchte er. "Auch schön dich zu sehen.", sagte ich und verschrenkte meine Arme. Verdammt? Das war ja mal ne tolle Begrüßung. "Ich mein nicht dich", klärte Leon mich auf, "Ich meine die Tatsache das wir hier jetzt fest sitzen, da die Tür zugegangen ist. Eine Tür die sich nur noch von Außen öffnen lässt."

Leonetta - Some Things Never ChangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt