10. Anruf

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Telefonseelsorge, Valerie am Apparat.

Hallo Valerie. Wie geht es Ihnen heute?

Soweit gut. Und Ihnen?

Es geht. Gestern war wieder einer dieser Tage, an dem alles negativ schien.

Was ist negatives geschehen Tom?

Ich habe wieder jemanden verloren.  Es schmerzt jedes Mal, obwohl es das nicht sollte.

Schmerzt nicht jeder Verlust ein kleines bisschen?

Wahrscheinlich schon. Aber es sollte Unterschiede geben.

Gibt es das bei Ihnen nicht Tom?

Nicht mehr wirklich. Ich empfinde nur noch Trauer dabei. Egal wie nah ich der Person stand.

Tom?

Ja?

Mich lässt die Frage nicht los, woher Sie mich kennen. Würden Sie es mir verraten?

Versprechen Sie, mein Geheimnis für sich zu behalten, auch wenn Sie wissen, wer ich bin?

Dazu bin ich sogar verpflichtet Tom. Ich darf nichts, was mir hier anvertraut wird nach draußen tragen. Vertrauen Sie mir bitte.

Das tue ich.

Also, woher kennen Sie mich?

Aus dem Annabelle-Major-Hospital.

Sind Sie dort auch Patient? Ich bin immer noch mehrmals die Woche dort, aber ich kann mich leider wirklich nicht an einen Tom erinnern.

Nein Valerie, ich bin kein Patient dort.  Ich...

Sie?

Ich bin Dr. Franklin.

Was? Dr. Franklin? ... Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.

Sind Sie jetzt sauer Valerie?

Nein, überrascht trifft es wohl eher. Ich verstehe es nicht ganz. Wir sehen uns doch immer wieder im Hospital, weshalb reden Sie nicht dort mit mir?

Es ist... ich... Sie sind die Einzigste, bei der ich mich so öffnen konnte, ohne Angst zu haben, Verachtung zu ernten. Sie sind ein guter Mensch Valerie.

Sie leisten doch auch jeden Tag soviel Gutes Dr. Franklin. Wie soll man jemanden wie Sie verachten?

Tom.

...

Bitte nennen Sie mich Tom, Valerie.

Ok. Tom.

Ich muss auflegen.

Hören wir uns wieder?

....

Tom? Hallo?

Schicksals Leitung (abgeschlossen)Onde as histórias ganham vida. Descobre agora