Kapitel 33

149 14 4
                                    

Vorsichtig öffnete sie ihre Augen ein Stück weit, als sich einige Zeit lang nichts getan hatte. Noch immer an seine, auf ihrer Wange liegenden, Hand geschmiegt betrachtete sie ihn. Bei diesem Anblick konnte sich die Rothaarige schon beinahe nicht mehr vorstellen, dass sie Avriel einst müde, zurückgezogen und melancholisch gesehen hatte. Hier, in diesem Moment strahlte er nichts mehr von alledem aus. Sollte es wirklich sie gewesen sein, die sein Wesen derartig verändert hatte? Hatte sie ihm die Schwermut von seinem Herzen nehmen können? Der Braunhaarige schien überglücklich zu sein. Sina hatte nun keinen Zweifel mehr daran, dass sie ihm viel bedeutete.
Lächelnd löste sie ihre Hand aus seiner und platzierte sie stattdessen in seinem Nacken, ebenso wie die andere.
Ihre Blicke trafen sich, wie schon einige Minuten zuvor.
Sina sah die grünen Augen wie die Sterne am Nachthimmel funkeln und das Braun in ihnen loderte verlangend auf. Jetzt gerade wünschte sie sich, dass dieser Moment für immer bestehen bleiben würde. Sie wollte seine Nähe keine Sekunde mehr missen.
Die junge Frau fühlte sich so sehr von ihm angezogen, dass sie es nicht mehr aushielt und langsam mit ihren Lippen nach seinen tastete. Als sie sich unter einem Lächeln seinerseits trafen, löste sich alles in ihr in ein wild explodierendes Feuerwerk auf. Wie sehr sie sich nach ihrem ersten Kuss nach diesem Moment gesehnt hatte...
Für Sina gab es kein Halten mehr. Alle Zweifel und Ängste, die sie jemals ihm gegenüber gehabt hatte, verpufften unter der Hitze seiner Berührungen. Sina spürte, wie seine Hände die letzten Strähnen ihres Haares gehen ließen und suchend ihre Seiten hinunterglitten, bis sie an ihrer Hüfte stoppten.
Ihre ganze Haut prickelte und nun ließ auch sie ihre Hände wandern. Durch sein Sakko hindurch spürte sie den vollkommen angespannten Rücken Avriels und verweilte dort. Kurz löste er seine Lippen von ihren, nur um sie gleich darauf noch verlangender wieder zu berühren.
Auch wenn sie noch immer bei dem erleuchteten Tisch am Strand, offen sichtbar für alle, standen, wollte sie nicht, dass er aufhörte sie zu berühren. Hingebungsvoll erwiderte die Rothaarige jeden seiner Küsse.
Auf einmal stoppte Avriel mitten in einem Kuss.
Nein! Bitte nicht jetzt!, flehte sie innerlich. Er sollte jetzt nicht mit den Zärtlichkeiten aufhören, das würde sie nicht mehr aushalten. Doch ihr Flehen wurde nicht erhört.
Langsam entfernte sich der Sänger von ihr und widmete ihr einen intensiven Blick. Er schien über etwas nachzudenken, doch worüber? Sina konnte sich keinen Reim darauf machen.
"Komm.", hörte sie ihn schließlich nach einer Weile sagen und ihre Hand wurde von seiner umfasst.

Kaum hatte er die Wohnungstür hinter ihnen geschlossen, spürte er auch schon die weichen Hände der jungen Frau wieder auf seinen Wangen liegen, die ihn begierig zu ihr heranzogen.
Leidenschaftlich ging er auf ihren Kuss ein und drängte sie dabei an die Wand neben der Tür. Seine Hände fuhren schnell an ihrem Rücken auf und ab, bis sie schließlich wieder auf ihrer schlanken Hüfte zum Ruhen kamen. Immer enger presste er sich an sie.
Die Küsse der jungen Rothaarigen wurden mit der Zeit immer fordernder und auch er spürte das stärker werdende Verlangen in sich, ihren ganzen Körper auf seiner Haut zu spüren.
Ein leises Stöhnen entwich ihren feinen Lippen, als Avriel kurz von ihren Lippen abließ.
Mit groben Handbewegungen riss er ihr ungeduldig die feine Strickjacke von den Schultern, als diese nicht sofort weichen wollte und auch sein Sakko fand schnell den Weg auf den kalten Flurboden. Begierig setzte er ein paar weitere Küsse auf ihre Lippen und ihren Hals, was sie erneut, diesmal wollüstiger, aufstöhnen ließ. Avi Kaplan drängte sich noch enger an sie, woraufhin sie rothaarige Frau ihre Beine um seine Hüfte schlang.
Um seine Fassung kämpfend trug der Amerikaner sie weiter in Richtung seines Schlafzimmers, nicht ohne weitere Küsse auf Sinas Hals zu verteilen.
Angespannt vergrub die junge Frau laut atmend ihren Kopf an seinem Hals.
Er wusste nicht warum, aber ein zufriedenes Grinsen legte sich für kurze Zeit auf sein Gesicht. Geschickt öffnete Avi Kaplan die Schlafzimmertür und setzte Sina vorsichtig am Fußende seines Bettes ab.
Mit einem intensiven Blick schaute sie zu ihm hinauf.
Augenblicklich kniete er sich vor sie hin und drängte sich zwischen ihre Beine, nur um erneut weitere Küsse auf Mund, Hals und Dekolleté zu verteilen. Avriel spürte die begierigen Hände der jungen Frau, wie sie sich hektisch an seinen Hemdknöpfen zu schaffen machten.
Einer nach dem anderen öffnete sich, bis nur noch der oberste übrig geblieben war. Nun fing auch der Braunhaarige an, an dem seidigen, weinroten Kleid nach einem Reißverschluss zu suchen, den er schließlich auch fand und öffnete.
Mit begierig zitterndem Atem streifte sie das weiße Hemd von seinem Körper und betrachtete ihn einen Moment lang.
Wieder schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht, als er aufstand und sie mit sich hochzog. Als wäre ihr Kleid nur ein federleichtes Tuch, das sie notdürftig bedeckte, streifte er es von ihren makellosen Schultern.
Nun war sie es, der ein Lächeln entglitt.
Dem Basssänger kam es vor, als würde sich alles vor seinen Augen in Zeitlupe abspielen. Er sah zu, wie Sina sich langsam in sein Bett sinken ließ. Mit versteinerter Miene und dem Gefühl, an einem unsichtbaren Faden zu ihr hinuntergezogen zu werden, folgte er ihr, bis er vollends auf ihr lag. Seine Arme neben ihren Schultern abstützend blickte er in ihre blau-grün lodernden Augen.
Die Frau mit den rotblonden Haaren hob ihren Kopf ein wenig und platzierte einen aufreizend langen Kuss auf seinen Lippen, bei dem er nicht umhin kam, ihn zu erwidern. Immer schneller werdend ließ sie ihre Hände über seinen Rücken kreisen und hob ihren Kopf wieder und wieder zu ihm hinauf.
Zarte Küsse wurden an seiner Halsbeuge hinab verteilt, welche ihm ein leises Stöhnen entlockten.
Fordernd drückte Avriel sie zurück auf die weiche Matratze und setzte seine Lippen auf ihre. Während ein leidenschaftlicher Kuss dem nächsten folgte, wanderten die Hände des Braunhaarigen allmählich zum Verschluss des schwarzen BHs und machten sich daran zu schaffen.
Gerade als die Häkchen den Händen des jungen Mannes den Weg frei gaben, stockte dieser.
"Sina, i-ich... Vielleicht ist es doch noch zu früh...", hauchte er.
Ein einziges Wort kam über die Lippen der wunderschönen Frau: "Vielleicht."
Sie lächelte und begann ihn erneut fordernd zu küssen.

BasstoneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt