Hallo, Boden

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Überrascht warf ich einen Blick über die Bettkante. Wo ich direkt auf dem Boden einen irritierten Damon entdeckte, was mich in schallendes Galächter ausbrechen ließ. Doch was machte er hier?

"War die Vorstellung mich noch einmal zu küssen so grausam?", ertönte es von unten.

"Was?", fragte ich völlig irritiert. Woher wusste er, was in meinem Traum ab ging? Aber warte mal...er ist vom Bett gefallen und was hatte er in dem einzel Bett über mir zu suchen? Es sei denn er hatte... 

"Hast du versuch mich zu küssen, während ich geschlafen habe?"

Schweigen.

Ein grinsen bildete sich auf seinem Gesicht.

"Ach, komm schon als hättest du das nicht auch gewollt." Am liebsten hätte ich ihn dafür eine geklatscht, aber leider viel ich bei dem Versuch ebenfalls aus dem Bett, Direkt auf ihn und die Decke breitete sich über uns aus. Finster konnte ich ihm nun ins Gesicht sehen. "Nein, hätte ich nicht." "Ach ja? Und weshalb hast du dich so im Bett gerekelt und gestöhnt?", meinte er triumphierend und ließ seine Hände meine Oberschenkel hinauf zu meiner Hüfte gleiten, anscheinend um zu verhindern, dass ich fliehen konnte, da ich ja auch noch so klasse auf ihm gelandet war, dass ich nun rittlings, also zu ihm gewann breitbeinig, auf seinem Becken saß. 

"Das hatte nun wirklich nichts mit dir zu tun... na gut doch, ich war dabei dir deine hübschen Äugelein auszustechen.", lächelte ich ihn zuckersüß an. Er hielt meine Hüfte noch fester und in seinen Augen sah ich das Verlangen nach mir aufflammen, als würde ihn meine Grausamkeit ihm gegenüber anmachen. Wie kam ich da nur wieder raus, denn auch sein grinsen war verschwunden und  ich bezweifelte, dass er mich so schnell wieder frei gab. Ich seufzte auf, schloss meine Augen und setzte mich gerade hin, was ich wohl besser gelassen hätte, denn trotz der nun größeren Entfernung zu seinem Gesicht, saß ich nun richtig auf seinem Becken und nur einen Herzschlag später spürte ich auch schon wie er sich aufgerichtet hatte und mich leidenschaftlich küsste. 

Verdammt. Das durfte einfach nicht sein, keine Ahnung wie er das machte, aber die Kontrolle über meinen Körper war dahin. Genüßlich seufzte ich auf und schob meine Finger in sein schwarzes Haar. Unsere Körper entwickelten sich zu Magneten, die die Entfernung zu einander überbrückten, bis ich seine Muskeln auf meinem Körper spüren konnte, als würden uns nicht noch ein paar Schichten von Kleidung trennen.

Ohne sich von mir zu lösen und mich fest im Griff haltend, stand er auf und legte sich mit mir wieder aufs Bett. Eine Hand streichelte mein Bein, welches ich angewinkelt hatte, während die andere sich unter mein Shirt schob, worunter ich wohl bemerkt nichts trug, und auf meinem Bauch verweilte, ehe sie ihren Weg zu meinem Rücken fortsetzte, doch da bekam ich endlich die Kontrolle wieder und ein erneutes Poltern war zu hören, als er seinen Weg wieder zurück auf den Boden fand. Schnell zog ich alles wieder zurecht und atmete nochmal durch.

"Ist das dein ernst?", meinte Damon erregt.

Genau, was sollte das? Ich schämte mich für die Narben. Doch das hatte mich noch nie interessiert, wenn ich mit nem Typen schlief und mein letzter Sex war auch schon ne ganze Weile her und da wäre er noch nicht mal der schlechteste Fang. Wieso interessierte mich Damons Meinung über mich? Und seit wann war ich so Trieb gesteuert?

"Sorry. Keine Ahnung. Ich kann's einfach nicht.", rechtfertigte ich mich und legte mir meinen Arm über die Augen und spürte wie erhitz ich war. Damon schien es nicht anders zu gehen, denn auch er schien seine Atmung erstmal beruhigen zu müssen. 

"Was tust du eigentlich hier?", fragte ich ihn, um mich abzulenken und nicht mehr an seinen Körper zu denke, der sich hart und warm an mich presste.

"...", er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und sah schief grinsend an. 

"Nein!", stieß ich entsetzt aus, als mir eine Vermutung kam, "Du bist mir gefolgt? Woher wusstest du meine Zimmernummer? Wie konntest du mich überhaupt verfolgen? das hätte ich gemerkt."

"Naja, ich hab dich kurzzeitig verloren, aber dein Auto auf dem Parkplatz war zu meinem Glück kaum zu übersehen und dein Zimmer hat mir die nette Dame am Empfang verraten. Du hast also bis jetzt...", er sah auf die Uhr vom Nachttisch, "...3 Stunden und 35 Minuten geschlafen."

"Na super, dass heißt du bist mein Hobbystalker. Erst verfolgen, dann warten bis ich schlafen gehe, mich beim Schlafen beobachten und dann ohne meine Zustimmung küssen wollen und jetzt... Was hast du dir denn dabei gedacht?" Irgendetwas stimmte hier nicht. es war wie bei dem Damon in meinem Traum, der total aus der Rolle viel. Mittlerweile hatte er sich zu mir aufs Bett gesetzt.

"Du meintest doch du hättest eine Spur wegen Andy und ich denke dich gut genug zu kennen, um zu wissen, dass du deine Spur sofort weiterverfolgst. Und so wie du, wollte ich mit dem ganzen Mist endlich abschließen, damit ich mich wieder auf meinen kleinen naiven  Bruder und seine Freundin konzentrieren kann."

"Wohl eher um dich dir und deinen Interessen zuzuwenden, die dir mehr spaß machen."

"Wer sagt denn, dass mir das hier keinen Spaß macht?", gab er verführerisch von sich und zuckte mit den Augenbrauen. Worauf ich ihm empört ein Kissen an den Kopf warf.

"Pff, Arsch. Wie hast du dir das gedacht, dass das weiter geht? Ich habe zumindest ein Apartment in New York, aber du?"

"Lass das meine Sorge sein. Sonst steig ich über Nacht in dein Bett."

"Alles nur das nicht. Okay, wir können ja später alles bereden. Du bist als Schatten akzeptiert, aber bitte lass mich jetzt endlich schlafen.", flehte ich.

Wirklich an allem teilhaben lassen werde ich ihn nicht. Dass ihm etwas passiert, wäre das letzte, was ich wollte, aber ihn mir folgen lassen, würde für ihn noch mehr Gefahr bedeuten. 

In Liebe, dein Feind ( Damon FF )Where stories live. Discover now