Kapitel 2

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6 Monate später // Mats
Cathy und ich stritten mal wieder heftig und beschimpften uns gegenseitig, ließen alles raus, was wir uns schon seit unserem Ehebund sagen wollten. Es ist so nervtötend. Immer bin ICH für alles Schuld, an ihre eigene Schusseligkeit dachte sie nicht.

„Du Idiot, du kannst mich mal kreuzweise!", schrie sie mich mit wütendem Ton an. „Du kannst meinen Eltern doch nicht sagen, dass ICH keine Kinder will!". „Ich habe denen doch nicht gesagt, dass du NIE welche willst, sondern, dass du warten möchtest!", konterte ich aufgebracht.
Ihre Eltern wünschten sich unbedingt Enkelkinder, jedoch fühlte Cathy sich noch nicht bereit. Eben noch nicht. Deswegen habe ich den Eltern auf ihre Frage nach Kindern entgegnet, was auch Cathy damals auf mein Anliegen seitens Nachwuchs antwortete, deswegen sah ich ihr Problem nicht.

Ich trug sie auf Händen, doch das reichte ihr nicht, sie wollte immer mehr und egal was und wie viel ich für sie tat, es war nie ausreichend.
Sie war echt verwöhnt, ohne Frage und das ist eben das Problem.
Sie wusste, was "zu wenig" ist, aber "zu viel" kannte sie nicht.

„Man Mats!", fluchte sie auf, währenddessen nahm sie ihr ovales Gesicht in ihre zarten, kleinen Hände. „Du hast gesagt, dass ich warten möchte. Nicht wir. Jetzt denken die, dass ich keine will." Ihr Ton senkte sich und die Verzweiflung in ihrer vom Schreien etwas heiseren Stimme war kaum zu überhören.
„Es tut mir leid, dass ich's in deinen Augen falsch gemacht habe, aber -", „Kein Aber Mats. Immer tut dir alles leid, aber nie lernst du etwas daraus. Ich hab's satt, offen gesagt. Ich brauche eine Pause von dir, ich bin es leid, dass ich immer die bin, die vergeben muss.", unterbrach sie mich.
Ich war wütend. Nein. Enttäuscht. Nicht von ihr, sondern von mir. Wie konnte ich nur so eine Frau heiraten, gar lieben?
Cathy wäre nichts ohne mich und sie zeigte kein Funken Dankbarkeit. Wie konnte ich mich nur so täuschen. Gott, war ich blöd.
„Mats?", riss sie mich aus meinen Gedanken. „Ja, was denn?", „Ich gehe für mindestens eine Woche in ein Hotel, okay?". „Es interessiert mich herzlich wenig, wohin du gehst, ehrlich gesagt. Mach was du willst.", "Mal wieder sehr erwachsen, Mats Julian Hummels. Du solltest mal ein richtiger Mann werden und der Realität ins Auge sehen. Es kann nicht immer alles perfekt laufen und wenn es gerade bergab geht, solltest du nicht so angepisst sein.", meinte sie bestimmerisch und kalt, als wäre sie besser.
Bitte? Was hat sie gesagt?
Und sie ist angepisst, weil ich ihren Eltern die Wahrheit gesagt habe.

Cathy ging ohne ein Wort und stapfte wütend mit ihren hohen Schuhen den Flur entlang zur Haustür. Sie rief noch, dass sie später wieder käme und ihre Sachen hole, bevor die Tür ins Schloss fiel.

Ich setzte mich auf die Couch und vergrub mein markantes Gesicht in beide Hände. Minuten vergingen und ich blieb einfach so sitzen. Ich dachte gar nicht nach oder ähnliches. Mir war es egal.
Plötzlich merkte ich, wie mein Puls sich erhöhte und Schweißtropfen meine Stirn hinunterliefen.
Solche stressvollen Situationen taten mir nicht gut. Sie erhöhten meinen Willen nach dem Stoff, der mich beruhighte. Ich liebte das Gefühl nach dem Konsum, doch ich durfte nicht.
Aber verdammt, ich brauchte es unbedingt. Wiederum wollte ich lernen, Probleme ohne Drogen zu bewältigen.
Der Konsum war die Ausfahrt von der Autobahn meiner Problemen, mithilfe des Stoffes rannte ich weg von allen meinen Sorgen. Ich schwebte auf einer sorgenfreier Wolke.
Ich durfte auf keinen Fall süchtig danach werden, ich musste mich zusammen reißen und meine Angelegenheiten anders klären. Vor allem war ich Fußballer, hatte kaum Skandale und wollte auch keine.
Was würde passieren, wenn in der Presse stünde „Mats Hummels' Drogendelikt!"?
Ich wusste tief im Inneren, dass ich es jetzt mehr als nötig hatte, eine Dosis zu nehmen, aber ich wollte es nicht wahr haben. Der Stoff war nicht weit entfernt, nur eben aufstehen, ins Schlafzimmer gehen, die eine Schublade meines Kleiderschranks öffnen, den doppelten Boden rausziehen und schon würde ich es in meinen Händen halten. Ich merkte, wie ich unsicher an meinen Fingernägeln kaute, was ich eigentlich nie tat. Verdammt. Ich musste. Ich hatte keinen anderen Ausweg. So ein Dilemma aber auch. Es wird schon ein Ende haben, aber nicht heute. Nicht dieses mal.
•••
Hi Göööörls,
neues Kapitel und so. :D Was sagt ihr? Kommt Mats von den Drogen ab oder nicht?
Und tut mir leid an alle, die Cathy sehr mögen, dass ich sie hier so wie 'ne Diva hingestellg habe. ;-;
Tschööö,
Lina ^^

An Infinite Night // Mats Hummels FanfictionWhere stories live. Discover now