Kapitel 36

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Im Wohnzimmer treffe ich auf Liam, Damian und Jared. Von Josh und Luna keine Spur.

"Wo sind die beiden", frage ich die drei aufgebracht.

Ich kriege keine Antwort. Stattdessen höre ich Joshs Stimme von draußen. Laut. Schneidend. "Ja verdammt ich kann auch nichts dafür!"

Ein herzzerreißendes Schluchzen ertönt von draußen. Ich ordne es Luna zu. Dann hämmert jemand gegen die Eingangstür. "Lasst mich rein verdammt!" Ich löse mich aus meiner Starre und husche zur Tür. Als ich sie öffne steht mir eine aufgebrachte und tropfnasse Luna gegenüber. Sie drängt sich an mir vorbei und steuert direkt auf Jared und Liam zu. "Diese Aktion war das allerletzte! Was versteht ihr nicht an 'Haltet euch daraus'?!" Sie verpasst beiden eine Ohrfeige. Erst Jared. Dann Liam.

Bevor sie noch einmal auf die beiden losgehen kann, ziehe ich sie von den beiden weg.
"Luna was soll das?! Beruhige dich!"

Sie fährt zu mir herum und funkelt mich wütend an. "War klar, dass du auf der Seite von deinem Freund stehst! Auf welcher auch sonst?!" Sie rauscht an mir vorbei.

"Luna", erwidere ich erschrocken und gehe ihr ein paar Schritte hinterher. "Ich weiß doch gar nicht worum es geht", rufe ich ihr zu als sie die Tür des Ankleidezimmers hinter sich zuschmeißt.

Ich sehe mich im Raum um. Liam und Jared sehen schuldbewusst zu Boden. Damian und Noah sehen genau so erschrocken aus wie ich. Josh steht draußen im Regen vor der offenen Tür. Mit einem völlig ausdruckslosem Blick sieht er uns entgegen.

"Ich fasse es nicht", murmele ich als Jared mir die Situation erklärt. "Ich habe euch doch gesagt ihr sollt euch nicht einmischen! Das war echt nicht in Ordnung von euch."
Jared und Liam haben Josh und Luna ausgesperrt, sodass sie gezwungen waren miteinander zu reden. Dies ist in der Zeit passiert als Noah und ich im Ankleidezimmer waren. Womit Liam und Jared nicht gerecht haben, war, dass die Sache zwischen Luna und Josh derart eskaliert.

"Ich erwarte von euch, dass ihr euch nicht mehr in solche Sachen einmischt", knurrt Josh neben mir.

"Machen wir nicht mehr", sagt Liam. "Sorry Alter."

Josh seufzt. "Dann ist gut." Er hat den beiden schon längst verziehen. Er kann schnell vergeben. Luna allerdings ist da anders. Sie hat sich im Ankleidezimmer eingeschlossen.

"Ich werde mal nach Luna sehen", sage ich und setze mich in Bewegung bis ich vor der Tür des Ankleideraums stehe.

"Luna", spreche ich zu ihr und klopfe gegen die Tür.

"Geh weg", wimmert sie.

"Luna ich stehe auf keiner Seite okay? Ich möchte nur mit dir reden. Lass mich rein, bitte."

Es ist eine Weile still bis die Tür geöffnet wird. Vor mir steht eine völlig verheulte Luna.
Ich trete ein und schließe die Tür hinter mir.
Irgendetwas hält mich davon ab sie in den Arm zu nehmen, wahrscheinlich ist es das Misstrauen, welches ich in ihrem Blick und ihrer Miene ausmache.

"Du stehst auf Jareds Seite", stellt sie kühl fest.

Ich seufze entnervt auf. "Luna es gibt keine Seiten okay? Weder die von dir noch die von Josh oder die Jared und Liam. Ich finde die Aktion von Jared und Liam auch nicht in Ordnung. Aber Josh hat ihnen verziehen und du solltest das auch tun. So schlimm war es doch nun auch nicht, dass sie euch ausgesperrt haben. Ich meine sie wollten nur helfen."

"Willst du damit sagen, dass ich überreagiert habe", fragt die leise und drohend. So kenne ich sie gar nicht.

Unter freiem HimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt