MikaYuu ~ Be strong

2. Teil

Yuu setzte sich an den Esstisch und sah zu seinen Eltern rüber. Als sie anfingen zu streiten, beeilte er sich mit essen und flüchtete in sein Zimmer. Bald darauf ging er ins Bett. Es würde sowieso eine Weile dauern, bis er schlafen könnte.
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Mika wurde durch den lauten Regen geweckt. Das war ja mal kein schöner Morgen. Hoffentlich darf ich heute raus, aber wie sieht's mit Yuu aus?
Den ganzen Vormittag hoffte der blonde, dass es bald aufhören würde zu regnen. Als seine Mutter ihn zum Essen rief, wurde es langsam schöner. "Schling nicht so, Mika. Was ist denn?" wollte seine Mutter wissen. Sie hatte Mika lange nicht mehr so lächeln sehen. "Ich gehe gleich wieder raus, ja?" Mika rannte in sein Zimmer, um sich warme Sachen anzuziehen. Vom Laufen erschöpft, erreichte er schnell den Wald. Ob Yuu wohl schon hier ist?

Der blonde Junge ging weiter hinein und rief nach Yuu. Ein paar Minuten musste er warten, dann hörte er ein Rascheln und Yuu kam aus einem Gebüsch hervor. "Hallo Yuu-Chan." rief er. Der schwarzhaarige ging auf Mika zu. Beide sahen sich glücklich an. "Hallo Mika. Heute haben wir zum Glück mehr Zeit." erwiderte er. "Wie alt bist du eigentlich, Mika?" wollte Yuu von seinem neuen Freund wissen. "Acht. Und du?" Yuu grinste. "Ich bin auch Acht." antwortete er.
Die zwei beschlossen, sich hier irgendwo ein Geheimversteck zu bauen. Da konnten sie sich immer treffen. Der Bau der Geheim-Höhle, oder was es werden sollte, machte ihnen riesen Spaß.
Die beiden Jungs trafen sich nun seit zwei Wochen täglich. Vor allem Yuu machte das glücklich, da er sich ja in seinem Zuhause nicht gerade wohlfühlte.

Jetzt war es nur noch ein Monat bis Weihnachten und der Schnee bedeckte schon seit vielen Tagen den Boden, die Bäume und die Häuser. Mika und Yuu konnten wegen der Kälte nicht mehr so lange in ihrer Höhle bleiben, da es im Wald sehr kalt war. "Hey Yuu-Chan. Wie wär's, hast du Lust heute bei mir zu übernachten?" fragte Mika. Er sah, dass sich Yuu's Gesichtsausdruck schlagartig aufhellte. Und das sagte mehr als Tausend Worte.
"Okay, du gibst schnell deinen Eltern bescheid, packst deine Sachen und dann kommst du zu mir. Es ist das gelbe Haus da drüben." sagte der blonde und deutete auf sein Haus, aus dem der Rauch aus dem Schornstein kam. "Gut. Ich komm dann bald." erwiderte Yuu und flitzte gleich darauf zurück. Als er sein Haus betrat, verflog das Lächeln auf seinem Gesicht. Was werden seine Eltern wohl sagen?
"Mama, Papa, ich habe jemanden kennengelernt. Wir sind jetzt Freunde. Darf ich heute bei ihm übernachten?" fragte er leise, worauf ihn seine Eltern ansahen. Bestimmt dachten sie, so jemand wie er hat einen echten Freund gefunden?

"Sicher. Dann hol deine Sachen." antwortete sein Vater, doch wie er diese Worte aussprach, ließ Yu eine Gänsehaut über den Körper laufen. Er nickte nur kurz und verschwand darauf in seinem Zimmer. Mika ist so ein netter und gutherziger Junge. Noch nie hat jemand so mit mir geredet oder gespielt wie er.
Als er alles in einer Tasche verstaut hatte, ging er wieder raus. Auf dem Weg zu dem gelben Haus, liefen Yuu ein paar Tränen hinunter. Er wischte sie aber gleich wieder weg und klopfte an der Haustür. Kurz darauf machte Mika, der Yuu ein Grinsen zuwarf, auf. Doch dieses verschwand sofort wieder, als er Yuu's rote, geschwollene Augen sah. "Was ist denn, Yuu-Chan? Hast du geweint?" wollte der blonde wissen. Der andere antwortete nur mit einem knappen "Es ist nichts."
Mika sah Yuu noch ein paar Sekunden an. "Wie du meinst. Komm rein. Hier ist es schön warm."
Kaum hat der schwarzhaarige das Haus betreten, kam auch schon Mika's Mutter und wollte sich ein Bild von ihm machen. Yuu wollte nichts gegen sie sagen oder unhöflich sein, aber irgendwie kamen ihm alle Erwachsenen gleich vor. "Du bist also Yuichiro." begann sie und kniete sich zu ihm runter. "Mika hat schon von dir erzählt. Du wohnst hier in der Nähe, oder?" Yuu sah sie mit einem Blick an, den weder Mika noch seine Mutter deuten konnten. "Ja. Und es freut mich, Sie kennenzulernen." Mika packte Yuu's Hand und ging mit ihm hoch in sein Zimmer. Wenn ich mit Mika doch nur an einem besseren Ort leben könnte...