[Faceless] ➵ S.R

26

,,Ihr Ziel befindet sich auf der rechten Seite." ertönt die Stimme von Jarvis und ich stoppe schlussendlich mein schwarzes Auto am Straßenrand. ,,Wer hat sich dieses Haus denn ausgesucht?" frage ich mich erstaunt selbst. Jarvis fängt mit einem Satz an, dich ich unterbreche ihn. ,,Lass mich raten: Tony Stark." grinse ich und beuge mich etwas vor, um das Haus besser sehen zu können. ,,Gut geraten, Schätzchen!" lacht auf einmal Tony und ich erkenne ihn auf dem kleinem Display vor mir, auf dem bis gerade eben noch eine Karte abgebildet war. ,,Das geht nicht." meine ich etwas unsicher und Tony hebt eine Augenbraue. ,,Gefällt es dir etwa nicht?" fragt Tony besorgt und traurig zugleich. ,,Schon." ,,Wieso gehst du nicht rein und schaust dich um?" grinst Tony und beendet unsere Konversation. Langsam steige ich aus meinem Auto und gehe auf das Haus zu. ,,Was denken die sich? Das ich Barbie bin und ein Barbiehaus brauche?" knurre ich während ich die Tür öffne und eintrete. ,,Wenigstens ist hier nicht alles pink." stelle ich glücklich fest und laufe durch die vielen Räume. Schließlich bleibe ich auf dem Balkon stehen und starre auf das Meer hinaus. ,,Vielleicht ist Boston doch nicht so schlimm." seufze ich und wende mich wieder dem Haus zu. Ohne Grund öffne ich den Kleiderschrank in meinem Schlafzimmer und starre eine Weile hinein, bis ich automatisch zu meinem Handy greife. Ich rufe Tony an, welcher auch ziemlich schnell abnimmt. ,,Was denkst du eigentlich wer du bist? Ich werde ganz sicher keine rosa Kleider tragen!" brülle ich in das Telefon und höre nur wie Tony und im Hintergrund ein paar andere Avengers anfangen zu lachen. ,,Vielleicht hättest du dir erst einmal deine Akte durchlesen sollen." ertönt Tony's Stimme und ich merke an seiner Stimmlage, dass er nur grinsen kann. ,,Wo ist diese verdammte Akte?" frage ich genervt als Tony mir sagt, dass sie in meinem Koffer liegt, lege ich auf und zerre meinen Koffer aus dem Auto und in mein neues Haus. Als ich den Koffer dann endlich in meiner Wohnung habe, muss ich die Akte erst einmal suchen. Die Akte gefunden, lasse ich mich auf den Boden fallen und fange an das erste Papier zu überfliegen. Klara Stone. Platinblonde Haare. Grüne Augen. Eine Vorliebe für rosa Kleider und Porzellanpuppen. Alles was ich nicht bin. 

,,Können sie backen, meine Liebe?" fragt Frau Epke mich freundlich und lächelt mir zu, was ich erwidere. ,,Als Kind habe ich mal die Küche meiner Oma angezündet, aber das ist Jahre her." grinse ich und Frau Epke lacht kurz auf. ,,Ich bin mir sicher sie werden eine wundervolle Mitarbeiterin sein." lächelt Frau Epke und ich reiße meine grünen Augen kurz auf. ,,Heißt das ich habe den Job?" frage ich geschockt und als Frau Epke nickt, stehe ich gemeinsam mit ihr auf und wir umarmen uns kurz. ,,Ich finde es außerdem wundervoll, dass wir beide die gleiche Art von Kleidern mögen." Glauben sie mir, ich hasse sie und ihre Kleider. ,,Einfach wundervoll." lache ich und trete aus dem kleinem Cafe nach draußen. ,,Wie fänden sie es, wenn wir uns heute Abend treffen würden?" lächelt Frau Epke und ich nicke freundlich. ,,Da können wir mehr über unsere Kleider reden." grinse ich und Frau Epke verabschiedet mich mit je einem Kuss auf meinen beiden Wangen. ,,Bis heute Abend." meint sie bevor ich in das Auto einsteige und endlich das Lächeln von meinen Lippen nehmen kann. Ich kann einfach nicht anders als mein Gesicht in meinen Händen zu vergraben. 

Am Abend darf ich in einem rosa Kleid durch halb Boston laufen und betrete schließlich ein kleines Pub. Frau Epke sitzt schon am Tresen und nippt an einem Glas Rotwein. Neben ihrem Glas steht ein weiteres, wahrscheinlich für mich. ,,Frau Epke." lächle ich und tippe ihr kurz auf die Schulter, sodass sie sich zu mir umdreht und mir wieder einmal je einen Kuss auf meine beiden Wangen gibt. ,,Nenne mich bitte Louisa." meint Sie freundlich und ich setze mich auf den Hocker neben ihr. ,,Wie war dein Tag heute?" fragt sie nach einer Weile und ich nippe kurz an dem Rotwein. ,,Ich habe mir ein wundervolles Kleid gekauft. Irgendwann werde ich es dir ganz sicher zeigen." grinse ich und Louisa lächelt mich an. ,,Welche Farbe hatte es?" fragt sie ziemlich ernst und als ich ihr erzähle, dass es - unglücklicherweise - rosa war, lachen wir beide kurz auf. ,,Wundervoll." meint Louisa grinsend und trinkt ihr Glas aus. ,,Wie lange lebst du hier schon, Klara? Ich darf dich doch so nennen, oder?" meint Louisa nachdem sie sich noch ein Glas Rotwein bestellt hat. ,,Natürlich." meine ich kurz und mein Blick schweift hinter sie, wo sich ein Schwarzhaariger Mann gerade einen Whiskey bestellt. ,,Ich...Ich bin erst vor ein paar Wochen eingezogen." meine ich stockend und erst jetzt erkenne ich den Mann. Tony. ,,Wundervoll." meint Louisa wieder einmal und ihr Blick schweift ruckartig zur Tür. Ein Mann betritt den Pub. Jemand den ich ebenfalls kenne, zwar nicht so wie Tony, aber trotzdem. Es ist Louisa's Mann. Pierre Epke. ,,Schatz." quietscht die Frau neben mir und fällt ihrem Mann um den Hals. Nachdem sie mich vorgestellt hat, fragt sie mich noch, ob ich mit ihnen fahren will, doch ich verneine, denn ich habe noch etwas mit einem gewissen Mann zu regeln. ,,Danke, aber ich finde selbst nach Hause." meine ich und die beiden verlassen bald den Pub. ,,Wir sehen uns morgen." meint Louisa und ich winke ihr noch einmal zu, bevor sich die Tür schließt. Bald setzt sich Tony neben mich und grinst mich an. ,,Was tust du hier?" knurre ich und nehme ihm den Whiskey weg, um ihn selbst auszutrinken. ,,Eigentlich wollte Cap zu dir, aber ich habe ihm eine Mission besorgt. Er sucht gerade nach einer Person die überhaupt nicht existiert." meint Tony ziemlich ruhig, wobei man merkt, dass er etwas zu viel getrunken hat. Wir beide lachen auf. ,,Und ich wollte dir das geben." meint Tony und hohlt eine Brille hervor. ,,Danke, aber ich habe schon eine wundervolle Brille." meine ich und betone extra das wundervoll, da Louisa es in jedem zweiten Satz verwendet und es extremst nervt. ,,Das ist keine normale Brille. Diese Brille, nun ja, durch diese Brille können wir in der Avengers Base alles sehen und hören was du siehst." meint Tony und ich starre ihn mit offenem Mund an. ,,Wundervoll."